• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

Übersetzung ausblenden
The City of God

Chapter 6.--Concerning the Covetousness of Ninus, Who Was the First Who Made War on His Neighbors, that He Might Rule More Widely.

Justinus, who wrote Greek or rather foreign history in Latin, and briefly, like Trogus Pompeius whom he followed, begins his work thus: "In the beginning of the affairs of peoples and nations the government was in the hands of kings, who were raised to the height of this majesty not by courting the people, but by the knowledge good men had of their moderation. The people were held bound by no laws; the decisions of the princes were instead of laws. It was the custom to guard rather than to extend the boundaries of the empire; and kingdoms were kept within the bounds of each ruler's native land. Ninus king of the Assyrians first of all, through new lust of empire, changed the old and, as it were, ancestral custom of nations. He first made war on his neighbors, and wholly subdued as far as to the frontiers of Libya the nations as yet untrained to resist." And a little after he says: "Ninus established by constant possession the greatness of the authority he had gained. Having mastered his nearest neighbors, he went on to others, strengthened by the accession of forces, and by making each fresh victory the instrument of that which followed, subdued the nations of the whole East." Now, with whatever fidelity to fact either he or Trogus may in general have written--for that they sometimes told lies is shown by other more trustworthy writers--yet it is agreed among other authors, that the kingdom of the Assyrians was extended far and wide by King Ninus. And it lasted so long, that the Roman empire has not yet attained the same age; for, as those write who have treated of chronological history, this kingdom endured for twelve hundred and forty years from the first year in which Ninus began to reign, until it was transferred to the Medes. But to make war on your neighbors, and thence to proceed to others, and through mere lust of dominion to crush and subdue people who do you no harm, what else is this to be called than great robbery?

Übersetzung ausblenden
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

6. König Ninus war der erste, der aus Herrschsucht die Nachbarn mit Krieg überzog.

Justinus, der im Anschluß an Trogus Pompejus Band 1, S. 194nicht nur, wie dieser auch, in lateinischer Sprache, sondern zugleich in kurzer Zusammenfassung eine Geschichte der Griechen oder vielmehr der außerrömischen Völker schrieb1, beginnt sein Werk mit den Worten: „Zu Beginn der Geschichte der Völker und Nationen stand die Herrschaft Königen zu, die zu solch erhabener Würde nicht durch Gunstbuhlerei beim Volke gelangten, sondern sich dazu bei den Guten durch weise Mäßigung empfohlen hatten. Keine Gesetze hielten die Völker in Schranken, das Belieben der Fürsten galt als Gesetz; man verlegte sich mehr darauf, die Reichsgrenzen zu schützen als sie zu erweitern; die Grenzen des Reiches fielen jeweils mit den Stammesgrenzen zusammen. Ninus, der Assyrerkönig, war der erste, der aus einer bis dahin unbekannten Gier nach Herrschaft mit diesem uralt überlieferten Herkommen brach. Er zuerst hat Nachbarvölker bekriegt und die im Widerstand noch ungeübten Stämme bis zu den Grenzen Libyens hin unterworfen.“ Und weiter unten sagt er: „Ninus begründete den gewaltigen Umfang der ersehnten Herrschaft in fortwährender Besitzergreifung. Dadurch also, daß er sich nach Überwältigung der zunächst angrenzenden Völker mit verstärkter Macht auf andere stürzte, so daß jeder neue Sieg die Grundlage für weitere bot, machte er sich sämtliche Völker des Orients Untertan.“ Mag es nun um die Glaubwürdigkeit des Justinus und des Trogus stehen wie es will (daß sie in manchen Punkten unrichtige Angaben machen, geht ja aus anderen, zuverlässigeren Schriften klar hervor), so stimmen doch auch andere Geschichtsschreiber darin überein, daß das Reich der Assyrer von König Ninus mächtig erweitert worden sei. Und es war von so langer Dauer, daß das römische Reich kein solches Alter aufzuweisen hat. Denn es währte nach den Ausführungen der Autoren, die die Zeitfolge der Geschichte behandelt haben, 1240 Jahre, die sich berechnen vom ersten Regierungsjahr des Ninus bis zum Übergang der Herrschaft an die Band 1, S. 195Meder. Wie anders nun denn als Räuberei in großem Stil soll man ein Vorgehen bezeichnen, das darin besteht, Nachbarn zu bekriegen und immer weiter vorschreitend lediglich aus Herrschgier Völker, die einem nichts zu Leide getan haben, zu vernichten und zu unterwerfen?


  1. Justinus brachte im 2. Jahrh. nach Christus die von Trogus Pompejus aus griechischen Quellen geschöpfte Weltgeschichte (verfasst um die Zeit der Geburt Christi) in einen noch heute geschätzten Auszug. ↩

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
De civitate Dei (CCSL) vergleichen
Übersetzungen dieses Werks
La cité de dieu vergleichen
The City of God
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
The City of God - Translator's Preface

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung