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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 27.--Concerning the Figments of the Physical Theologists, Who Neither Worship the True Divinity, Nor Perform the Worship Wherewith the True Divinity Should Be Served.

We see that these select gods have, indeed, become more famous than the rest; not, however, that their merits may be brought to light, but that their opprobrious deeds may not be hid. Whence it is more credible that they were men, as not only poetic but also historical literature has handed down. For this which Virgil says,

"Then from Olympus' heights came down

Good Saturn, exiled from his throne

By Jove, his mightier heir;" 1

and what follows with reference to this affair, is fully related by the historian Euhemerus, and has been translated into Latin by Ennius. And as they who have written before us in the Greek or in the Latin tongue against such errors as these have said much concerning this matter, I have thought it unnecessary to dwell upon it. When I consider those physical reasons, then, by which learned and acute men attempt to turn human things into divine things, all I see is that they have been able to refer these things only to temporal works and to that which has a corporeal nature, and even though invisible still mutable; and this is by no means the true God. But if this worship had been performed as the symbolism of ideas at least congruous with religion, though it would indeed have been cause of grief that the true God was not announced and proclaimed by its symbolism, nevertheless it could have been in some degree borne with, when it did not occasion and command the performance of such foul and abominable things. But since it is impiety to worship the body or the soul for the true God, by whose indwelling alone the soul is happy, how much more impious is it to worship those things through which neither soul nor body can obtain either salvation or human honor? Wherefore if with temple, priest, and sacrifice, which are due to the true God, any element of the world be worshipped, or any created spirit, even though not impure and evil, that worship is still evil, not because the things are evil by which the worship is performed, but because those things ought only to be used in the worship of Him to whom alone such worship and service are due. But if any one insist that he worships the one true God,--that is, the Creator of every soul and of every body,--with stupid and monstrous idols, with human victims, with putting a wreath on the male organ, with the wages of unchastity, with the cutting of limbs, with emasculation, with the consecration of effeminates, with impure and obscene plays, such a one does not sin because he worships One who ought not to be worshipped, but because he worships Him who ought to be worshipped in a way in which He ought not to be worshipped. But he who worships with such things,--that is, foul and obscene things,--and that not the true God, namely, the maker of soul and body, but a creature, even though not a wicked creature, whether it be soul or body, or soul and body together, twice sins against God, because he both worships for God what is not God, and also worships with such things as neither God nor what is not God ought to be worshipped with. It is, indeed, manifest how these pagans worship,--that is, how shamefully and criminally they worship; but what or whom they worship would have been left in obscurity, had not their history testi fied that those same confessedly base and foul rites were rendered in obedience to the demands of the gods, who exacted them with terrible severity. Wherefore it is evident beyond doubt that this whole civil theology is occupied in inventing means for attracting wicked and most impure spirits, inviting them to visit senseless images, and through these to take possession of stupid hearts.


  1. Virgil, Aeneid, viii. 319-20. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

27. Die Ausdeutung der Götter auf natürliche Dinge zeigt, daß man nicht die wahre Gottheit verehrte, wie man auch nicht jene Art von Verehrung pflegte, die der wahren Gottheit gebührt.

Gleichwohl sind diese auserlesenen Götter, wie wir sehen, bekannter und berühmter geworden als die Band 1, S. 373übrigen, jedoch nicht indem Verdienste von ihnen ans Licht gerückt worden wären, sondern indem ihre Schmach nicht verborgen blieb; darum ist eher glaubhaft, daß sie Menschen gewesen sind, wie das nicht nur in dichterischen, sondern auch in historischen Schriften überliefert ist. Denn was Vergil1 sagt:

„Erstlich erschien Saturn aus Äthershöh'n des Olympus,
Fliehend die Waffen des Zeus und verbannt aus entrissener Herrschaft“

und was er im Anschluß daran Einschlägiges berichtet, das hat alles Euhemerus geschichtlich ausgelegt und Ennius hat sein Werk ins Lateinische übertragen; weil jedoch die Schriftsteller, die vor mir wider derartige Irrtümer in griechischer oder in lateinischer Sprache geschrieben haben, dieses Werk schon sehr fleißig benützt haben2, so will ich mich dabei nicht aufhalten3.

Wenn man die Beziehungen auf die Natur ins Auge faßt, durch welche Gelehrtheit und Scharfsinn diese menschlichen Dinge in göttliche umzuwandeln versucht, so zeigt sich, daß man sie nur auf vergängliche und irdische Werke, auf die körperhafte Natur oder, wenn auch auf eine unsichtbare, so doch auf eine vergängliche Natur anzuwenden vermocht hat; eine solche aber ist der wahre Gott keineswegs. Wenn das nun wenigstens in Deutungen geschähe, die dem religiösen Gefühl entsprechen, so müßte man zwar bedauern, daß darin nicht auf den wahren Gott hingewiesen werde, doch wäre es noch einigermaßen erträglich, da dann so grauenhafte und schändliche Dinge unterblieben und nicht zur Pflicht gemacht würden; so aber, da es schon eine Sünde ist, statt des wahren Gottes, durch dessen Einwohnung allein die Seele glücklich ist, einen Körper oder eine Seele zu verehren, wieviel abscheulicher ist es, diese Gegenstände in einer Weise zu verehren, daß der menschliche Leib und die Seele des Verehrenden weder Heil noch Band 1, S. 374Zier gewinnen! Wenn demnach ein Element der Welt oder ein geschaffener Geist — es bräuchte nicht ein unreiner und böser Geist zu sein — durch Tempel, Priestertum, Opferdienst, was alles nur dem wahren Gott gebührt, verehrt würde, so ist das nicht insofern sündhaft, als wären die Mittel der Verehrung sündhaft, sondern insofern als es sich um Mittel handelt, mit denen nur der verehrt werden darf, dem ein solcher Kult und Dienst gebührt. Wenn dagegen jemand den einen wahren Gott das heißt den Schöpfer jeglicher Seele und jeglichen Leibes durch alberne oder ungeheuerliche Bildnisse, durch Menschenopfer, durch Bekränzung der männlichen Scham, durch Entlohnung der Unzucht, durch Verstümmelung von Gliedern, durch Verschneidung der Zeugungsglieder, durch Weihung von Lustknaben, durch die Feier unreiner und unzüchtiger Spiele zu verehren behauptete, so sündigt er nicht insofern als dürfte der, den er verehrt, nicht verehrt werden, wohl aber insofern als er den, den man verehren muß, nicht so verehrt, wie er zu verehren ist. Wer aber seine Verehrung betätigt einerseits mit solchen schändlichen und verbrecherischen Mitteln, andrerseits nicht in der Richtung auf den wahren Gott das heißt den Schöpfer der Seele und des Leibes, sondern in der Richtung auf ein Geschöpf, wenn auch nicht auf ein lasterhaftes, gleichviel ob es eine Seele oder ein Körper oder beides zumal ist, der sündigt zweifach gegen Gott, indem er einerseits statt seiner etwas verehrt, was nicht Gott ist, und andrerseits es durch Mittel verehrt, durch die man weder Gott, noch etwas, was nicht Gott ist, verehren darf. Auf welche Weise nun das heißt wie schändlich und abscheulich die heidnischen Römer ihre Verehrung betätigt haben, liegt offen da; was oder wen sie aber verehrt haben, wäre dunkel, wenn nicht ihre Geschichte4 bezeugte, daß man eben das, was sie als unflätig und schändlich einbekennen, auf die schrecklich drohende Forderung der Gottheiten gewährt habe; damit schwindet alle Dunkelheit und es ist klar, daß es verruchte Dämonen und höchst unreine Geister waren, Band 1, S. 375die durch diese ganze staatliche Theologie angezogen wurden, sich in albernen Bildnissen einzunisten und durch sie auch von törichten Herzen Besitz zu ergreifen.


  1. Aen. 8, 319 f. ↩

  2. Lactantius, Divinarum institut. l. I 13 f. ↩

  3. Nach anderen schließt hier erst das 26. Kapitel. ↩

  4. Vgl. oben II 8. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
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