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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 8.--That the Platonists Hold the First Rank in Moral Philosophy Also.

The remaining part of philosophy is morals, or what is called by the Greeks ethike, in which is discussed the question concerning the chief good,--that which will leave us nothing further to seek in order to be blessed, if only we make all our actions refer to it, and seek it not for the sake of something else, but for its own sake. Therefore it is called the end, because we wish other things on account of it, but itself only for its own sake. This beatific good, therefore, according to some, comes to a man from the body, according to others, from the mind, and, according to others, from both together. For they saw that man himself consists of soul and body; and therefore they believed that from either of these two, or from both together, their well-being must proceed, consisting in a certain final good, which could render them blessed, and to which they might refer all their actions, not requiring anything ulterior to which to refer that good itself. This is why those who have added a third kind of good things, which they call extrinsic,--as honor, glory, wealth, and the like,--have not regarded them as part of the final good, that is, to be sought after for their own sake, but as things which are to be sought for the sake of something else, affirming that this kind of good is good to the good, and evil to the evil. Wherefore, whether they have sought the good of man from the mind or from the body, or from both together, it is still only from man they have supposed that it must be sought. But they who have sought it from the body have sought it from the inferior part of man; they who have sought it from the mind, from the superior part; and they who have sought it from both, from the whole man. Whether therefore, they have sought it from any part, or from the whole man, still they have only sought it from man; nor have these differences, being three, given rise only to three dissentient sects of philosophers, but to many. For diverse philosophers have held diverse opinions, both concerning the good of the body, and the good of the mind, and the good of both together. Let, therefore, all these give place to those philosophers who have not affirmed that a man is blessed by the enjoyment of the body, or by the enjoyment of the mind, but by the enjoyment of God,--enjoying Him, however, not as the mind does the body or itself, or as one friend enjoys another, but as the eye enjoys light, if, indeed, we may draw any comparison between these things. But what the nature of this comparison is, will, if God help me, be shown in another place, to the best of my ability. At present, it is sufficient to mention that Plato determined the final good to be to live according to virtue, and affirmed that he only can attain to virtue who knows and imitates God,--which knowledge and imitation are the only cause of blessedness. Therefore he did not doubt that to philosophize is to love God, whose nature is incorporeal. Whence it certainly follows that the student of wisdom, that is, the philosopher, will then become blessed when he shall have begun to enjoy God. For though he is not necessarily blessed who enjoys that which he loves (for many are miserable by loving that which ought not to be loved, and still more miserable when they enjoy it), nevertheless no one is blessed who does not enjoy that which he loves. For even they who love things which ought not to be loved do not count themselves blessed by loving merely, but by enjoying them. Who, then, but the most miserable will deny that he is blessed, who enjoys that which he loves, and loves the true and highest good? But the true and highest good, according to Plato, is God, and therefore he would call him a philosopher who loves God; for philosophy is directed to the obtaining of the blessed life, and he who loves God is blessed in the enjoyment of God.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

8. Auch in der Ethik nehmen die Platoniker den ersten Platz ein.

Nun ist noch der sittliche Teil übrig, den man mit einem griechischen Wort als Ethik bezeichnet; hier handelt es sich um das höchste Gut, auf das wir alles, was wir tun, beziehen und das wir nicht um eines anderen Gutes, sondern um seiner selbst willen anstreben und in dessen Besitz wir weiter nichts verlangen, um glückselig zu sein. Deshalb wird es ja auch als Ziel1 bezeichnet, weil wir um seinetwillen alles andere wollen, es selbst aber nur um seinetwillen. Dieses beseligende Gut nun kommt dem Menschen nach den einen vom Leibe aus zu, nach anderen vom Geiste aus und nach wieder anderen von beiden zumal aus. Die Philosophen sahen nämlich, daß der Mensch selbst aus Geist und Leib bestehe, und deshalb leiteten sie die Möglichkeit ihres Wohlergehens von einem der beiden oder von beiden zumal ab, das Wohlergehen fassend im Sinne des Zielgutes, durch das sie glückselig würden, auf das sie alles, was sie taten, bezögen, ohne weiter suchen zu müssen, wozu sie dieses Gut in Beziehung zu setzen hätten. Deshalb haben die, die noch eine dritte Art von Gütern hinzunahmen, die sogenannten äußeren Güter, z. B. Ehre, Ruhm, Geld und anderes der Art, sie nicht in dem Sinne hinzugenommen, als handle es sich hier um eine weitere Art von Zielgut d. h.. um ein Gut, das um seinetwillen anzustreben sei, sondern sie betrachteten das als eine Art von Gütern, Band 1, S. 401die man um eines anderen willen anzustreben hat; und den Guten gereiche diese Art von Gütern zum Guten, den Schlechten aber zum Schlimmen. Demnach waren also die, die des Menschen Gut vom Geiste oder vom Leibe oder von beiden zumal erwarteten, der Ansicht, daß man nichts anderes zu erwarten habe als vom Menschen zu erwarten ist; jedoch so, daß die, die es von der leiblichen Sphäre erwarteten, es vom geringeren Teil des Menschen, und die es von der geistigen Sphäre erwarteten, es vom vorzüglicheren Teil des Menschen, und die es von beiden Sphären zumal erwarteten, es vom ganzen Menschen erwartet haben. Sie haben es also, gleichviel ob von dem einen oder andern Teil oder vom ganzen Menschen, doch eben nur vom Menschen erwartet. Und aus diesen Unterschieden ergaben sich nicht etwa, weil es ihrer drei sind, nur drei abweichende Meinungen und Schulen unter den Philosophen, sondern viele, weil die Ansichten darüber, was als leibliches und als geistiges und als beiderseitiges Gut zu gelten habe, sehr geteilt waren2. Alle diese Philosophen nun haben zurückzustehen vor denen, die lehrten, daß der Mensch nicht im Genuß von Leib oder Geist, sondern im Genusse Gottes glückselig sei; Gott genießend nicht wie man den Leib oder wie der Geist sich selbst oder wie ein Freund den andern genießt, sondern wie etwa das Auge das Licht genießt, wenn doch einmal zwischen beiden Arten des Genusses ein Gleichnis angeführt werden soll; ich werde mich, so Gott will, an anderer Stelle über dessen Tragweite äußern, so gut ich kann. Hier habe ich nur hervorzuheben, daß Plato erklärte, das Zielgut bestehe darin, der Tugend gemäß zu leben, und könne nur dem zu teil werden, der Kenntnis von Gott habe und ihm ähnlich zu werden strebe, und nur aus diesem Grunde sei man glückselig; deshalb spricht er auch unumwunden aus, philosophieren heiße Gott lieben, dessen Natur unkörperlich sei. Daraus folgt ohne Zweifel, daß der Weisheitsbeflissene (das nämlich ist der Philosoph) dann glückselig sein wird, wenn er Gott zu genießen begonnen hat. Denn obgleich der, welcher genießt, was er liebt, nicht auch schon glückselig sein muß (denn viele lieben Band 1, S. 402eben, was man nicht lieben soll, und sind dadurch unselig und noch unseliger, wenn sie zum Genuß gelangen), so ist doch niemand glücklich, der das nicht genießt, was er liebt. Es fühlen sich ja selbst die, welche ihre Liebe unwürdigen Gegenständen zuwenden, nicht durch das Lieben, sondern durch das Genießen beglückt. Nur ein ganz Unseliger könnte also in Abrede stellen, daß der glückselig ist, welcher genießt, was er liebt, und das wahre und höchste Gut liebt. Dieses wahre und höchste Gut nun ist es eben, das Plato als Gott bezeichnet, und in diesem Sinne meint er, der Philosoph soll seine Liebe Gott zuwenden, damit er, da es die Philosophie auf das glückselige Leben abgesehen hat, im Genüsse des geliebten Gottes glückselig sei.


  1. Oben VIII 3 gegen Schluss. ↩

  2. Vgl. unten XIX 1. ↩

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