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The City of God
Chapter 21 .--Of the Power Delegated to Demons for the Trial and Glorification of the Saints, Who Conquer Not by Propitiating the Spirits of the Air, But by Abiding in God.
The power delegated to the demons at certain appointed and well-adjusted seasons, that they may give expression to their hostility to the city of God by stirring up against it the men who are under their influence, and may not only receive sacrifice from those who willingly offer it, but may also extort it from the unwilling by violent persecution;--this power is found to be not merely harmless, but even useful to the Church, completing as it does the number of martyrs, whom the city of God esteems as all the more illustrious and honored citizens, because they have striven even to blood against the sin of impiety. If the ordinary language of the Church allowed it, we might more elegantly call these men our heroes. For this name is said to be derived from Juno, who in Greek is called Hêrê, and hence, according to the Greek myths, one of her sons was called Heros. And these fables mystically signified that Juno was mistress of the air, which they suppose to be inhabited by the demons and the heroes, understanding by heroes the souls of the well-deserving dead. But for a quite opposite reason would we call our martyrs heroes,--supposing, as I said, that the usage of ecclesiastical language would admit of it,--not because they lived along with the demons in the air, but because they conquered these demons or powers of the air, and among them Juno herself, be she what she may, not unsuitably represented, as she commonly is by the poets, as hostile to virtue, and jealous of men of mark aspiring to the heavens. Virgil, however, unhappily gives way, and yields to her; for, though he represents her as saying, "I am conquered by Aeneas," 1 Helenus gives Aeneas himself this religious advice:
"Pay vows to Juno: overbear
Her queenly soul with gift and prayer." 2
In conformity with this opinion, Porphyry-- expressing, however, not so much his own views as other people's--says that a good god or genius cannot come to a man unless the evil genius has been first of all propitiated, implying that the evil deities had greater power than the good; for, until they have been appeased and give place, the good can give no assistance; and if the evil deities oppose, the good can give no help; whereas the evil can do injury without the good being able to prevent them. This is not the way of the true and truly holy religion; not thus do our martyrs conquer Juno, that is to say, the powers of the air, who envy the virtues of the pious. Our heroes, if we could so call them, overcome Hêrê, not by suppliant gifts, but by divine virtues. As Scipio, who conquered Africa by his valor, is more suitably styled Africanus than if he had appeased his enemies by gifts, and so won their mercy.
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
21.Das Maß der Gewalt, die den Dämonen gewährt wird, damit die Heiligen, die über die Luftgeister gesiegt haben, indem sie in Gott verharrten und ihnen nicht huldigten, durch Ertragung von Leiden verherrlicht werden.
Indes auch die Gewalt, die zu begrenzten und vorherbestimmten Zeiten den Dämonen eingeräumt wird, Band 16, S. 551daß sie nämlich durch Aufhetzung ihrer Anhänger gewalttätig Feindschaft üben wider die Stadt Gottes und Opfer für sich nicht nur von den Darbringern entgegennehmen und von den Willigen heischen, sondern auch durch Verfolgung der Widerstrebenden gewaltsam erpressen, auch diese Gewalt erweist sich für die Kirche, weit entfernt ihr Verderben zu bringen, sogar nützlich, da auf diesem Wege die Zahl der Märtyrer erfüllt wird1; sie sind in der Stadt Gottes die angesehensten und würdigsten Bürger nach dem Maße der Tapferkeit, womit sie wider die Sünde der Gottlosigkeit selbst bis aufs Blut kämpfen2. Würde es der kirchliche Sprachgebrauch gestatten, wir würden sie weit schicklicher unsere Heroen nennen. Dieser Name soll sich nämlich von Juno herleiten, weil Juno auf Griechisch ἥρα heißt und deshalb irgendeiner ihrer Söhne nach der griechischen Mythologie den Namen Heros erhalten habe; nach ihrem vermeintlichen Geheimsinn deutet diese Fabel an, daß der Juno die Luft zugewiesen ist3, und eben in der Luft wohnen angeblich neben den Dämonen die Heroen, womit man die Seelen irgendwie verdienter Toten bezeichnet4. Man könnte jedoch unsere Märtyrer als Heroen bezeichnen, wenn es, wie gesagt, die kirchliche Ausdrucksweise zuließe, nicht als hätten sie mit den Dämonen in der Luft eine Gemeinschaft, sondern gerade im gegenteiligen Sinn, weil sie nämlich die Dämonen, d. h. die Mächte in der Luft, überwanden und in ihnen die Juno selbst, was immer für eine Ausdeutung man ihr gibt, die Juno, die nicht so ganz unzutreffend von den Dichtern als Feindin der Tugenden und als mißgünstig den nach dem Himmel strebenden Helden dargestellt wird. Aber andrerseits hält ihr Vergil leider nicht stand; er läßt sie zwar sagen5:
„Bin von Äneas besiegt“;
Band 16, S. 552aber demselben Äneas erteilt Helenus mit frommer Miene den Rat6:
„Juno rufe williglich an, die gewaltige Herrin Überwinde mit Gaben und Fleh'n“.
Übrigens sei daran erinnert, daß Porphyrius, allerdings nicht als seine Meinung, sondern als die anderer, den Gedanken ausspricht, ein guter Gott oder ein Genius komme zu dem Menschen erst, wenn der böse Genius gnädig gestimmt worden sei; als wären bei ihnen die bösen Gottheiten stärker als die guten, da ja die bösen den Beistand der guten hintertreiben, wofern sie nicht gnädig gestimmt werden, um ihnen Platz zu machen, und die guten nicht nützen können, wenn die bösen nicht wollen, dagegen die bösen schaden können, ohne daß es in der Macht der guten läge, ihnen zu widerstehen. Das ist nicht der Weg der wahren und wahrhaft heiligen Religion; nicht mit solchen Mitteln besiegen unsere Märtyrer die Juno, d. i. die den Tugenden der Frommen mißgünstigen Mächte in der Luft. Nein, nicht durch Gaben und Flehen, sondern durch göttliche Heldenkraft überwinden sie als die wahren Heroen, wenn sie schon diesen Namen nicht führen, die Hera. Hat man doch den Scipio deshalb Africanus zubenannt, weil er durch seine Heldenkraft Afrika besiegt hat, ein Beiname, der ihm kaum zuteil geworden wäre, wenn er die Feinde durch Gaben günstig gestimmt hätte, um sie zur Schonung zu bewegen.