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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 12.--How These Persons are to Be Answered, Who Find Fault with the Creation of Man on the Score of Its Recent Date.

As to those who are always asking why man was not created during these countless ages of the infinitely extended past, and came into being so lately that, according to Scripture, less than 6000 years have elapsed since He began to be, I would reply to them regarding the creation of man, just as I replied regarding the origin of the world to those who will not believe that it is not eternal, but had a beginning, which even Plato himself most plainly declares, though some think his statement was not consistent with his real opinion. 1 If it offends them that the time that has elapsed since the creation of man is so short, and his years so few according to our authorities, let them take this into consideration, that nothing that has a limit is long, and that all the ages of time being finite, are very little, or indeed nothing at all, when compared to the interminable eternity. Consequently, if there had elapsed since the creation of man, I do not say five or six, but even sixty or six hundred thousand years, or sixty times as many, or six hundred or six hundred thousand times as many, or this sum multiplied until it could no longer be expressed in numbers, the same question could still be put, Why was he not made before? For the past and boundless eternity during which God abstained from creating man is so great, that, compare it with what vast and untold number of ages you please, so long as there is a definite conclusion of this term of time, it is not even as if you compared the minutest drop of water with the ocean that everywhere flows around the globe. For of these two, one indeed is very small, the other incomparably vast, yet both are finite; but that space of time which starts from some beginning, and is limited by some termination, be it of what extent it may, if you compare it with that which has no beginning, I know not whether to say we should count it the very minutest thing, or nothing at all. For, take this limited time, and deduct from the end of it, one by one, the briefest moments (as you might take day by day from a man's life, beginning at the day in which he now lives, back to that of his birth), and though the number of moments you must subtract in this backward movement be so great that no word can express it, yet this subtraction will sometime carry you to the beginning. But if you take away from a time which has no beginning, I do not say brief moments one by one, nor yet hours, or days, or months, or years even in quantities, but terms of years so vast that they cannot be named by the most skillful arithmeticians,--take away terms of years as vast as that which we have supposed to be gradually consumed by the deduction of moments,--and take them away not once and again repeatedly, but always, and what do you effect, what do you make by your deduction, since you never reach the beginning, which has no existence? Wherefore, that which we now demand after five thousand odd years, our descendants might with like curiosity demand after six hundred thousand years, supposing these dying generations of men continue so long to decay and be renewed, and supposing posterity continues as weak and ignorant as ourselves. The same question might have been asked by those who have lived before us and while man was even newer upon earth. The first man himself in short might the day after or the very day of his creation have asked why he was created no sooner. And no matter at what earlier or later period he had been created, this controversy about the commencement of this world's history would have had precisely the same difficulties as it has now.


  1. The Alexandrian Neo-Platonists endeavored in this way to escape from the obvious meaning of the Timaeus. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

13. [12.]Auseinandersetzung mit denen, welchen der Mensch zu spät erschaffen dünkt.

Denen aber, die sich dadurch beunruhigt fühlen, daß der Mensch unzählige und unbegrenzte vergangene Zeiträume hindurch nicht erschaffen gewesen und erst so spät erschaffen worden sei, vor weniger als 6000 Jahren erst nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift, ihnen möchte ich dasselbe entgegenhalten wie bei der Behandlung der Frage nach dem Ursprung der Welt1 denen, die sie gleich uns nicht für ewig halten wollen, sondern ihr einen Anfang zuschreiben, wofür sich auch Plato — manche freilich glauben, im Gegensatz zu seiner wirklichen Meinung — in vollster Deutlichkeit ausspricht. Wenn sie an der Kürze der Zeit Anstoß nehmen, weil es ihnen so wenige Jahre dünkt, seitdem der Mensch nach der Aussage unserer Gewährsschriften erschaffen ist, so mögen sie bedenken, daß nichts von langer Dauer ist, was einmal Anfang und Ende nimmt, und daß alle Zeiträume in ihrer Begrenztheit, verglichen mit der unbegrenzten Ewigkeit, nicht etwa gering, sondern überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Man könnte darum die Frage, warum Gott den Menschen nicht früher erschaffen hat, ebensogut stellen, wenn man seit dessen Band 16, S. 663Erschaffung statt fünf oder sechs Jahrtausenden deren sechzig oder sechshundert verflossen sein ließe oder sechzig oder sechshundertmal soviel oder sechshundert-tausendmal soviel oder diese Summe beliebig mit sich selbst vermehren wollte zu Zahlen, für die uns die Bezeichnung fehlt. Gottes vorausgegangenes Feiern vor der Erschaffung des Menschen ist ewig, ohne Anfang, und so ausgedehnt, daß im Vergleich dazu jede, auch die größte und ganz unaussprechliche Zeitenhäufung, die nur überhaupt in den Grenzen einer bestimmten Dauer sich bewegt, noch nicht für soviel zu erachten ist, als wenn wir ein winziges Tröpfchen Flüssigkeit in Vergleich bringen mit dem ganzen Meere bis hinaus an dessen äußerste Grenzen. Denn ist auch das Tröpfchen höchst unbedeutend, das Meer unvergleichlich groß, so ist doch das eine wie das andere begrenzt; dagegen ein Zeitraum, der einen Anfang nimmt und innerhalb einer Grenze sich hält, mag er sich ausdehnen so weit er will, ist im Vergleich zu einem anfangslosen kaum noch als winzigster, eher als überhaupt keiner zu erachten. Denn nimmt man von seinem Ende anfangend auch nur ganz kurze Zeitteilchen eines ums andere weg, so wird man durch ständiges Zurückgehen (wie wenn man etwa die Tage eines Menschen von seinem dermaligen Lebenstag an bis zu seinem Geburtstag zurück von der Summe der Lebenszeit abzieht) selbst bei einer unausdrückbar hohen Zahl schließlich einmal an den Anfang kommen. Zöge man dagegen von einer anfangslosen Dauer, ich will nicht sagen Stück um Stück, kleine Zeitteile ab oder auch eine bestimmte Zahl von Stunden, Tagen, Monaten oder Jahren, sondern gleich so große Zeiträume wie die erwähnte Jahressumme, die sich rechnerisch überhaupt nicht mehr bezeichnen läßt, aber ihrerseits doch bei stückweisem Abziehen von Zeitteilen ein Ende nimmt, und wiederholte man dieses Abziehen nicht bloß das ein- und andermal oder öfter, sondern immer wieder und wieder, es käme nichts dabei heraus, und zu einem Anfang gelangte man niemals, weil eben keiner da ist. So gut wie wir nach 5000 und mehr Jahren, könnten demnach auch die Nachkommen nach 600 000 Jahren jene vorwitzige Frage aufwerfen, wenn Band 16, S. 664das sterbliche Menschengeschlecht im Wechsel von Entstehen und Vergehen und dessen Beschränktheit und Unwissenheit solang fortdauern würde. Ebenso hätten auch die Vorfahren schon in den Zeiten alsbald nach Erschaffung des Menschen diese Frage stellen können. Und endlich selbst der erste Mensch hätte am Tage nach der Schöpfung oder auch gleich am Schöpfungstag nachforschen können, warum er nicht früher erschaffen worden. Und wäre er erschaffen so früh nur immer, dieser Streit über den Anfang der irdischen Dinge hätte sich damals mit demselben Recht wie heute und in jedem späteren Zeitpunkt erheben lassen.


  1. Oben XI 4 und 5. ↩

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