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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 6.--That the Gods of the Pagans Never Inculcated Holiness of Life.

This is the reason why those divinities quite neglected the lives and morals of the cities and nations who worshipped them, and threw no dreadful prohibition in their way to hinder them from becoming utterly corrupt, and to preserve them from those terrible and detestable evils which visit not harvests and vintages, not house and possessions, not the body which is subject to the soul, but the soul itself, the spirit that rules the whole man. If there was any such prohibition, let it be produced, let it be proved. They will tell us that purity and probity were inculcated upon those who were initiated in the mysteries of religion, and that secret incitements to virtue were whispered in the ear of the élite; but this is an idle boast. Let them show or name to us the places which were at any time consecrated to assemblages in which, instead of the obscene songs and licentious acting of players, instead of the celebration of those most filthy and shameless Fugalia 1 (well called Fugalia, since they banish modesty and right feeling), the people were commanded in the name of the gods to restrain avarice, bridle impurity, and conquer ambition; where, in short, they might learn in that school which Persius vehemently lashes them to, when he says: "Be taught, ye abandoned creatures, and ascertain the causes of things; what we are, and for what end we are born; what is the law of our success in life; and by what art we may turn the goal without making shipwreck; what limit we should put to our wealth, what we may lawfully desire, and what uses filthy lucre serves; how much we should bestow upon our country and our family; learn, in short, what God meant thee to be, and what place He has ordered you to fill." 2 Let them name to us the places where such instructions were wont to be communicated from the gods, and where the people who worshipped them were accustomed to resort to hear them, as we can point to our churches built for this purpose in every land where the Christian religion is received.


  1. Fugalia. Vives is uncertain to what feast Augustin refers. Censorinus understands him to refer to a feast celebrating the expulsion of the kings from Rome. This feast, however (celebrated on the 24th of February), was commonly called Regifugium. ↩

  2. Persius, Sat. iii. 66-72. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

6. Niemals haben die Götter der Heiden eine Lehre über den rechten Wandel gegeben.

Diese böswillige Absicht bestimmte die Götter, sich um die Lebensführung und die Sitten der sie verehrenden Staaten und Völker nicht zu kümmern; sie ließen Band 1, S. 86es vielmehr zu, ohne irgendwie ein abschreckendes Verbot einzulegen, daß ihre Verehrer — nicht etwa an Feldern und Weinbergen, nicht an Haus und Gut, nicht am Leibe, der dem Geiste untergeordnet ist, sondern — gerade am Geiste, dem Gebieter des Leibes, in schauerliche und fluchwürdige Übel versanken und ganz entsittlicht wurden. Man lege doch den Finger darauf, man weise es nach, wenn sie hindernd eingriffen. Nur komme man uns nicht mit dem triumphierenden Hinweis auf ein unkontrollierbares Gesäusel, das einigen wenigen ins Ohr geraunt und als eine Art Geheimreligion anvertraut worden sei, woraus man Rechtschaffenheit und Keuschheit des Wandels lernen könne1; sondern man zeige oder nenne uns die Stätten, die jemals solchen Zusammenkünften geweiht gewesen wären, bei denen nicht Spiele aufgeführt wurden unter unzüchtigen Worten und Gebärden der Schauspieler, auch nicht Fluchtfeste2 gefeiert wurden unter Freiheit für jede Art von Schändlichkeiten (Fluchtfeste allerdings, aber der Scham und Ehrbarkeit); sondern Zusammenkünfte, bei denen das Volk zu hören bekam, was für Vorschriften die Götter gaben über die Bändigung der Habsucht, die Bezähmung des Ehrgeizes und die Zügelung der Wollust, bei denen die Unglücklichen lernen konnten, was Persius3 zu lernen so eindringlich empfiehlt mit den Worten:

„Lernet, ihr Unglücksel'gen, erkennen die Gründe der Dinge,
Was wir sind und wozu wir geboren; in welche Reihen
Wir gestellt; woher und wo das Ende sich schleichend herannaht;
Welches das Maß im Besitz; was recht ist zu wünschen; was hartes
Gold kann nützen; wieviel dem Vaterlande, wieviel auch
Teuren Verwandten zu spenden geziemt; wie Gott dich gewollt hat;
Band 1, S. 87Welcher Platz dir im Leben gewiesen ist unter den Menschen.“

Man soll uns sagen, an welchen Stätten derlei Vorschriften lehrender Gottheiten verlesen und von dem sie verehrenden Volk regelmäßig angehört wurden, so wie wir auf hiezu errichtete Kirchen hinweisen können überall, wohin sich die christliche Religion verbreitet hat.


  1. Siehe unten II 26. ↩

  2. Die Fugalien wurden alljährlich im Februar in Rom zum Andenken an die Verjagung der Könige gefeiert  ↩

  3. Sat. 3, 66 ff. ↩

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