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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 37.--That Prophetic Records are Found Which are More Ancient Than Any Fountain of the Gentile Philosophy.

In the time of our prophets, then, whose writings had already come to the knowledge of almost all nations, the philosophers of the nations had not yet arisen,--at least, not those who were called by that name, which originated with Pythagoras the Samian, who was becoming famous at the time when the Jewish captivity ended. Much more, then, are the other philosophers found to be later than the prophets. For even Socrates the Athenian, the master of all who were then most famous, holding the pre-eminence in that department that is called the moral or active, is found after Esdras in the chronicles. Plato also was born not much later, who far out went the other disciples of Socrates. If, besides these, we take their predecessors, who had not yet been styled philosophers, to wit, the seven sages, and then the physicists, who succeeded Thales, and imitated his studious search into the nature of things, namely, Anaximander, Anaximenes, and Anaxagoras, and some others, before Pythagoras first professed himself a philosopher, even these did not precede the whole of our prophets in antiquity of time, since Thales, whom the others succeeded, is said to have flourished in the reign of Romulus, when the stream of prophecy burst forth from the fountains of Israel in those writings which spread over the whole world. So that only those theological poets, Orpheus, Linus, and Musaeus, and, it may be, some others among the Greeks, are found earlier in date than the Hebrew prophets whose writings we hold as authoritative. But not even these preceded in time our true divine, Moses, who authentically preached the one true God, and whose writings are first in the authoritative canon; and therefore the Greeks, in whose tongue the literature of this age chiefly appears, have no ground for boasting of their wisdom, in which our religion, wherein is true wisdom, is not evidently more ancient at least, if not superior. Yet it must be confessed that before Moses there had already been, not indeed among the Greeks, but among barbarous nations, as in Egypt, some doctrine which might be called their wisdom, else it would not have been written in the holy books that Moses was learned in all the wisdom of the Egyptians, 1 as he was, when, being born there, and adopted and nursed by Pharaoh's daughter, he was also liberally educated. Yet not even the wisdom of the Egyptians could be antecedent in time to the wisdom of our prophets, because even Abraham was a prophet. And what wisdom could there be in Egypt before Isis had given them letters, whom they thought fit to worship as a goddess after her death? Now Isis is declared to have been the daughter of Inachus, who first began to reign in Argos when the grandsons of Abraham are known to have been already born.


  1. Acts vii. 22. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

37. Die Propheten sind älter als alle heidnische Weisheit.

Es gab also immerhin schon zur Zeit unserer Propheten, deren Schriften bereits zur Kenntnis fast aller Völker gelangt sind, und erst recht nach ihnen bei den Heiden Philosophen, die sich auch schon als Philosophen bezeichneten. Diese Bezeichnung kam indes erst auf mit Pythagoras aus Samos, welcher zu der Zeit, da die Gefangenschaft der Juden zu Ende ging, berühmt und bekannt zu werden anfing. Um so mehr sind also die übrigen Philosophen nach den Propheten anzusetzen. Denn selbst der Meister all derer, die damals zu den Band 28, S. 1107berühmtesten zählten, der Athener Sokrates, der in der sogenannten Moralphilosophie oder in der praktischen Philosophie die erste Stelle einnimmt, lebte erst nach Esdras, wie die Chroniken bezeugen. Nicht lange nachher wurde auch Plato geboren, der die übrigen Schüler des Sokrates weit übertreffen sollte. Nehmen wir nun auch noch die früheren hinzu, die noch nicht Philosophen genannt wurden, die sieben Weisen nämlich, und nach ihnen die Naturphilosophen, die auf Thales folgten und sein Bemühen um Erforschung der Natur der Dinge fortsetzten, einen Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras und einige andere vor der Zeit, da Pythagoras sich zuerst als Philosophen bekannte, so gehen auch sie nicht allen unseren Propheten der Zeit nach voran; denn Thales, der zeitlich an der Spitze steht, soll unter der Regierung des Romulus hervorgetreten sein, als aus den Quellen Israels der Strom der Weissagung in den Schriften hervorbrach, die den ganzen Erdkreis überfluten sollten. Es zeigt sich also, daß nur jene Dichter-Theologen1, Orpheus, Linus, Musäus, und wenn es sonst noch einen solchen bei den Griechen gab, der Zeit nach früher sind als diese jüdischen Propheten, deren Schriften bei uns [kanonische]Geltung haben. Aber auch sie traten erst nach unserem wahren Theologen Moses auf, der den einen wahren Gott wahrhaft verkündete und dessen Schriften nun in dem bei uns gültigen Kanon an erster Stelle stehen; und demnach haben wenigstens die Griechen, in deren Sprache die Wissenschaft dieser Welt ihren Höhepunkt erreichte, keinen Grund, mit ihrer Weisheit sich zu brüsten, als wäre sie, wenn nicht gar erhabener, so doch älter als unsere Religion, bei der sich die wahre Weisheit findet. Allerdings, das muß man einräumen, es gab zwar nicht in Griechenland, wohl aber bei barbarischen Völkern, wie in Ägypten, schon vor Moses eine gewisse Lehrüberlieferung von einer Art, daß man sie als deren Weisheit bezeichnete; sonst hieße es nicht in der Heiligen Schrift2, Moses sei in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet worden, damals Band 28, S. 1108natürlich, als er, dort geboren und von der Tochter des Pharao an Kindesstatt angenommen und aufgezogen, auch eine höhere Bildung genoß. Allein auch die Weisheit der Ägypter konnte der Weisheit unserer Propheten der Zeit nach nicht vorangehen, da ja auch Abraham ein Prophet war3. Was für eine Weisheit hätte es auch bei den Ägyptern geben können, bevor ihnen Isis, welche sie nach ihrem Tode als die große Göttin verehren zu müssen glaubten, die Buchstabenschrift lehrte? Isis aber, so wird erzählt, war eine Tochter des Inachus4, des ersten Königs der Argiver, der die Herrschaft antrat zu einer Zeit, als Abraham bereits Enkel hatte nach dem Ergebnis der Zeitenvergleichung.


  1. Vgl. oben XVIII 14. ↩

  2. Apg. 7, 22. ↩

  3. Gen. 20, 7. ↩

  4. Oben XVIII 3 am Schluß ↩

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