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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 38.--That the Ecclesiastical Canon Has Not Admitted Certain Writings on Account of Their Too Great Antiquity, Lest Through Them False Things Should Be Inserted Instead of True.

If I may recall far more ancient times, our patriarch Noah was certainly even before that great deluge, and I might not undeservedly call him a prophet, forasmuch as the ark he made, in which he escaped with his family, was itself a prophecy of our times. 1 What of Enoch, the seventh from Adam? Does not the canonical epistle of the Apostle Jude declare that he prophesied? 2 But the writings of these men could not be held as authoritative either among the Jews or us, on account of their too great antiquity, which made it seem needful to regard them with suspicion, lest false things should be set forth instead of true. For some writings which are said be theirs are quoted by those who, according to their own humor, loosely believe what they please. But the purity of the canon has not admitted these writings, not because the authority of these men who pleased God is rejected, but because they are not believed to be theirs. Nor ought it to appear strange if writings for which so great antiquity is claimed are held in suspicion, seeing that in the very history of the kings of Judah and Israel containing their acts, which we believe to belong to the canonical Scripture, very many things are mentioned which are not explained there, but are said to be found in other books which the prophets wrote, the very names of these prophets being sometimes given, and yet they are not found in the canon which the people of God received. Now I confess the reason of this is hidden from me; only I think that even those men, to whom certainly the Holy Spirit revealed those things which ought to be held as of religious authority, might write some things as men by historical diligence, and others as prophets by divine inspiration; and these things were so distinct, that it was judged that the former should be ascribed to themselves, but the latter to God speaking through them: and so the one pertained to the abundance of knowledge, the other to the authority of religion. In that authority the canon is guarded. So that, if any writings outside of it are now brought forward under the name of the ancient prophets, they cannot serve even as an aid to knowledge, because it is uncertain whether they are genuine; and on this account they are not trusted, especially those of them in which some things are found that are even contrary to the truth of the canonical books, so that it is quite apparent they do not belong to them.


  1. Heb. xi. 7; 1 Pet. iii. 20, 21. ↩

  2. Jude 14. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

38. Manche Schriften von heiligen Männern sind wegen ihres allzu hohen Alters in den Kanon der Kirche nicht aufgenommen worden, damit nicht bei dieser Gelegenheit Falsches mit dem Wahren Eingang finde.

Gehe ich nun auf noch weit ältere Zeiten zurück, so lebte ja noch vor jener großen Flut unser Patriarch Noe, den ich wohl auch einen Propheten nennen darf; war doch die Arche, die er baute und in der er mit den Seinigen gerettet wurde, eine Weissagung auf unsere Zeiten. Und Enoch, der in der siebenten Geschlechtsfolge von Adam ab steht, wird von ihm nicht sogar im kanonischen Briefe des Apostels Judas hervorgehoben, daß er geweissagt habe? Die Schriften dieser Männer haben indes weder bei den Juden, noch bei uns kanonisches Ansehen. Das kommt von ihrem ungemein hohen Alter her; um dieses ihres Alters willen glaubte man sie für verdächtig halten zu sollen; es hätte sonst leicht Falsches für Wahres Eingang finden können. In der Tat wird allerlei, was angeblich auf diese Männer zurückgeht, von Leuten vorgebracht, die nach eigener Willkür ohne Wahl glauben, was ihnen paßt1. Jedoch der Kanon hat in seiner Reinheit diese Schriften nicht Band 28, S. 1109aufgenommen, nicht als würde damit über Wert und Bedeutung dieser Männer, die sich des Wohlgefallens Gottes erfreuten, ein abfälliges Urteil ausgesprochen, sondern weil man die Schriften nicht für ihr Werk hält. Und es ist auch gar nicht zu verwundern, daß ein Schrifttum für verdächtig gilt, das mit dem Anspruch so hohen Altertums auftritt; wird doch selbst in der Königsgeschichte von Juda und Israel, die Tatsachen enthält, bezüglich deren wir diesen kanonischen Büchern Glauben schenken, vieles angezogen, ohne dort aufgeführt zu werden, bloß mit der Bemerkung, daß es in anderen Büchern zu finden sei, die von Propheten verfaßt sind, und manchmal werden sogar die Namen dieser prophetischen Verfasser ausdrücklich angegeben2; und doch finden sich diese Bücher nicht im Kanon, den das Volk Gottes angenommen hat. Warum, weiß ich allerdings nicht; ich denke, es konnten eben auch die, denen ohne Zweifel durch den Heiligen Geist — Dinge geoffenbart wurden, die eine maßgebende Geltung für die Religion haben sollten, sowohl als Menschen mit der Sorgsamkeit des Geschichtschreibers, wie auch als Propheten unter göttlicher Erleuchtung Schriftstellern, und diese ihre schriftstellerischen Erzeugnisse unterschieden sich so, daß man die einen ihnen persönlich, die anderen dagegen der durch sie redenden Gottheit zuzuschreiben für gut fand. Somit würden die einen in die Gattung der die Kenntnisse bereichernden Schriften einschlagen, die anderen in die Gattung der religiös-autoritativen Schriften; und religiös-autoritative Bedeutung kommt nur dem Kanon zu, und die Schriften, die außerhalb des Kanons etwa unter dem Namen wirklicher Propheten gehen, sind nicht einmal für die Bereicherung des Wissens von größerer Bedeutung, weil es unsicher ist, ob sie von denen herrühren, welchen sie zugeschrieben werden. Und deshalb gelten sie nicht als glaubwürdig, zumal die nicht, in denen sich Widersprüche wider den in den kanonischen Schriften niedergelegten Glaubensinhalt finden, was ja ohne weiteres anzeigt, daß sie nicht von wirklichen Propheten herrühren.


  1. Vgl. oben XV 23 letzter Absatz [2. Band 419]. ↩

  2. Vgl. 1 Paral. 29, 29; 2 Paral. 9, 29. ↩

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