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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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The City of God

Chapter 53.--Of the Hidden Time of the Final Persecution.

Truly Jesus Himself shall extinguish by His presence that last persecution which is to be made by Antichrist. For so it is written, that "He shall slay him with the breath of His mouth, and empty him with the brightness of His presence." 1 It is customary to ask, When shall that be? But this is quite unreasonable. For had it been profitable for us to know this, by whom could it better have been told than by God Himself, the Master, when the disciples questioned Him? For they were not silent when with Him, but inquired of Him, saying, "Lord, wilt Thou at this time present the kingdom to Israel, or when?" 2 But He said, "It is not for you to know the times, which the Father hath put in His own power." When they got that answer, they had not at all questioned Him about the hour, or day, or year, but about the time. In vain, then, do we attempt to compute definitely the years that may remain to this world, when we may hear from the mouth of the Truth that it is not for us to know this. Yet some have said that four hundred, some five hundred, others a thousand years, may be completed from the ascension of the Lord up to His final coming. But to point out how each of them supports his own opinion would take too long, and is not necessary; for indeed they use human conjectures, and bring forward nothing certain from the authority of the canonical Scriptures. But on this subject He puts aside the figures of the calculators, and orders silence, who says, "It is not for you to know the times, which the Father hath put in His own power."

But because this sentence is in the Gospel, it is no wonder that the worshippers of the many and false gods have been none the less restrained from feigning that by the responses of the demons, whom they worship as gods, it has been fixed how long the Christian religion is to last. For when they saw that it could not be consumed by so many and great persecutions, but rather drew from them wonderful enlargements, they invented I know not what Greek verses, as if poured forth by a divine oracle to some one consulting it, in which, indeed, they make Christ innocent of this, as it were, sacrilegious crime, but add that Peter by enchantments brought it about that the name of Christ should be worshipped for three hundred and sixty-five years, and, after the completion of that number of years, should at once take end. Oh the hearts of learned men! Oh, learned wits, meet to believe such things about Christ as you are not willing to believe in Christ, that His disciple Peter did not learn magic arts from Him, yet that, although He was innocent, His disciple was an enchanter, and chose that His name rather than his own should be worshipped through his magic arts, his great labors and perils, and at last even the shedding of his blood! If Peter the enchanter made the world so love Christ, what did Christ the innocent do to make Peter so love Him? Let them answer themselves then, and, if they can, let them understand that the world, for the sake of eternal life, was made to love Christ by that same supernal grace which made Peter also love Christ for the sake of the eternal life to be received from Him, and that even to the extent of suffering temporal death for Him. And then, what kind of gods are these who are able to predict such things, yet are not able to avert them, succumbing in such a way to a single enchanter and wicked magician (who, as they say, having slain a yearling boy and torn him to pieces, buried him with nefarious rites), that they permitted the sect hostile to themselves to gain strength for so great a time, and to surmount the horrid cruelties of so many great persecutions, not by resisting but by suffering, and to procure the overthrow of their own images, temples, rituals, and oracles? Finally, what god was it--not ours, certainly, but one of their own--who was either enticed or compelled by so great wickedness to perform these things? For those verses say that Peter bound, not any demon, but a god to do these things. Such a god have they who have not Christ.


  1. Isa. xi. 4; 2 Thess. i. 9. ↩

  2. Acts i. 6, 7. ↩

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

53. Die Zeit der letzten Verfolgung ein Geheimnis des göttlichen Ratschlusses.

Die letzte Verfolgung übrigens, die vom Antichrist ausgehen wird, wird Jesus selbst durch sein Erscheinen niederschlagen. Denn es steht geschrieben1, daß er „ihn töten wird mit dem Hauche seines Mundes und zunichte machen durch den Glanz seines Erscheinens“. Daran knüpft man gern die Frage: Wann wird das geschehen? Eine ganz unpassende Frage. Würde uns die Kenntnis des Zeitpunktes nützen, so hätte ihn doch am besten der göttliche Lehrer selbst den Jüngern auf ihre Frage mitgeteilt. Denn sie brachten die Sache zur Sprache und fragten ihn persönlich2: „Herr, wirst du wohl in dieser Zeit das Reich Israel wiederherstellen?“ Aber er erwiderte ihnen darauf: „Es steht euch nicht an, die Zeiten zu wissen, die der Vater in eigener Macht festgesetzt hat.“ Und dabei hatten sie erst gar nicht nach Stunde, Tag oder Jahr gefragt, sondern nur allgemein nach der Zeit, und doch wurde ihnen eine abweisende Antwort zuteil. Vergeblich also ist das Bemühen, die Jahre, die für die Weltzeit noch übrig sind, berechnen und bestimmen zu wollen, da wir doch aus dem Munde der Wahrheit vernehmen, es stehe uns nicht an, darum zu wissen; gleichwohl hat man bald vierhundert, bald fünfhundert, bald auch tausend Jahre genannt, die von der Auffahrt des Herrn bis zu seiner letzten Ankunft verfließen würden. Wie dabei jeder seine Meinung zu begründen sucht, können wir hier nicht darlegen; es würde zu weit führen und ist auch nicht nötig. Man stützt sich ja dafür nur auf Menschenwitz und kann sich nicht auf eine einzige sichere Belegstelle aus der Band 28, S. 1141kanonischen Schrift beziehen. Und all den eifrigen Rechnern legt das Handwerk und gebietet Ruhe der, der gesagt hat: „Es steht euch nicht an, die Zeiten zu wissen, die der Vater in eigener Macht festgesetzt hat.“

Doch das ist ein Ausspruch des Evangeliums, und so kann es nicht wundernehmen, daß sich dadurch die Verehrer der vielen und falschen Götter nicht abhalten ließen zu erdichten, die Dauer des Christentums sei durch Bescheide der von ihnen als Götter verehrten Dämonen festgelegt. Da sie nämlich sehen mußten, daß die christliche Religion durch alle Verfolgung nicht vernichtet werden konnte, sondern durch sie vielmehr wunderbares Wachstum gewann, so ersannen sie etliche griechische Verse, die angeblich einem göttlichen Orakel als Bescheid entstammten; darin lassen sie zwar Christum an dem Verbrechen dieser angeblichen Religionsverletzung unschuldig sein, bürden aber dem Petrus Zauberkünste auf, durch die er bewirkt habe, daß der Name Christi dreihundertfünfundsechzig Jahre lang verehrt würde, worauf dann die Verehrung unverzüglich wieder ein Ende nehme. O, diese Gelehrten! O diese gebildeten Geister! Würdig seid ihr, die ihr an Christus nicht glauben wollt, doch wenigstens von Christus zu glauben, daß sein Schüler Petrus zwar von ihm keine Zauberkünste gelernt hat, wohl aber ohne Christi Verschulden der Zauberer Christi gewesen sei und lieber seines Meisters Namen als seinen eigenen zum Gegenstand der Verehrung habe erheben wollen durch seine Zauberkünste, unter großen Mühsalen und Gefahren und schließlich selbst mit Vergießung seines Blutes! Wenn Petrus als Zauberer bewirkt hat, daß die Welt Christum so sehr lieb gewann, was fangen wir doch mit dem unschuldigen Christus an, der bewirkt hat, daß Petrus ihn so sehr liebte? Die Antwort darauf mögen sie sich selber geben, und wenn sie sie finden, mögen sie einsehen, daß die nämliche himmlische Gnade der Welt die Liebe zu Christus im Hinblick auf das ewige Leben beibrachte, die auch bewirkte, daß Petrus Christum liebte im Hinblick auf das von ihm zu erlangende ewige Leben und ihn liebte bis in den für ihn zu erduldenden zeitlichen Tod. Aber, ich bitte, was sind das für Götter, die solch Band 28, S. 1142blamable Dinge wohl vorhersagen, aber nicht abwenden können, die so völlig einem einzigen Zauberer erliegen und einer einzigen zauberischen Untat, dem angeblichen Mord eines einjährigen Knaben, der zerstückt und nach abscheulichem Ritus begraben worden wäre, daß sie eine ihnen feindliche Partei so lange Zeit erstarken, so viele und schwere Verfolgungen mit ihren entsetzlichen Grausamkeiten, nicht etwa durch Widerstand, sondern lediglich durch Geduld überwinden und selbst bis zur Vernichtung ihrer eigenen Bildnisse, Tempel, Heiligtümer und Orakel gewähren ließen? Ja, was ist das für ein Gott — der ihrige ist es, nicht der unsere —, den eine so entsetzliche Untat zu solchen Zugeständnissen zu verlocken oder zu drängen vermochte? Denn nicht einem Dämon, sondern einem Gott hat Petrus laut jener Verse durch Zauberkunst diese Zugeständnisse abgerungen. Solch einen Gott haben die, die Christum nicht haben.


  1. 2 Thess. 2, 8. ↩

  2. Apg. 1, 6 f. ↩

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