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The City of God
Chapter 13.--Against the Opinion of Those Who Think that the Punishments of the Wicked After Death are Purgatorial.
The Platonists, indeed, while they maintain that no sins are unpunished, suppose that all punishment is administered for remedial purposes, 1 be it inflicted by human or divine law, in this life or after death; for a man may be scathless here, or, though punished, may yet not amend. Hence that passage of Virgil, where, when he had said of our earthly bodies and mortal members, that our souls derive--
"Hence wild desires and grovelling fears,
And human laughter, human tears;
Immured in dungeon-seeming night,
They look abroad, yet see no light,"
goes on to say:
"Nay, when at last the life has fled,
And left the body cold and dead,
Ee'n then there passes not away
The painful heritage of clay;
Full many a long-contracted stain
Perforce must linger deep in grain.
So penal sufferings they endure
For ancient crime, to make them pure;
Some hang aloft in open view,
For winds to pierce them through and through,
While others purge their guilt deep-dyed
In burning fire or whelming tide." 2
They who are of this opinion would have all punishments after death to be purgatorial; and as the elements of air, fire, and water are superior to earth, one or other of these may be the instrument of expiating and purging away the stain contracted by the contagion of earth. So Virgil hints at the air in the words, "Some hang aloft for winds to pierce;" at the water in "whelming tide;" and at fire in the expression "in burning fire." For our part, we recognize that even in this life some punishments are purgatorial,--not, indeed, to those whose life is none the better, but rather the worse for them, but to those who are constrained by them to amend their life. All other punishments, whether temporal or eternal, inflicted as they are on every one by divine providence, are sent either on account of past sins, or of sins presently allowed in the life, or to exercise and reveal a man's graces. They may be inflicted by the instrumentality of bad men and angels as well as of the good. For even if any one suffers some hurt through another's wickedness or mistake, the man indeed sins whose ignorance or injustice does the harm; but God, who by His just though hidden judgment permits it to be done, sins not. But temporary punishments are suffered by some in this life only, by others after death, by others both now and then; but all of them before that last and strictest judgment. But of those who suffer temporary punishments after death, all are not doomed to those everlasting pains which are to follow that judgment; for to some, as we have already said, what is not remitted in this world is remitted in the next, that is, they are not punished with the eternal punishment of the world to come.
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Plato's own theory was that punishment had a twofold purpose, to reform and to deter. "No one punishes an offender on account of the past offense, and simply because he has done wrong, but for the sake of the future, that the offense may not be again committed, either by the same person or by any one who has seen him punished."--See the Protagoras, 324, b, and Grote's Plato, ii. 41. ↩
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Aeneid, vi. 733. ↩
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
13. Stellungnahme zu der Meinung, daß über die Schuldigen nach dem Tode Strafen nur zum Zwecke der Reinigung verhängt würden.
Allerdings die Platoniker wollen zwar keine Sünde unbestraft wissen, lassen aber alle Strafen nur zur Besserung verhängt werden, wie die durch Menschengesetze so auch die durch Gottes Anordnung auferlegten, sei es in diesem Leben oder, falls einer hienieden verschont bleibt oder trotz der Strafen sich nicht bessert, nach dem Tode, In diesem Sinne bewegt sich ein bekannter Ausspruch Maros1; im Anschluß an die Worte von Band 28, S. 1341„lästiger Körper Schwere und irdischer Hülle“, daß für die Seele
„Dies die Quelle der Furcht und Begier, des Schmerzes, der Freude;
Eingeschlossen in Nacht und finsterem Kerker erhebt sich
Nicht mehr zum Himmel der Blick“,
fährt er fort:
„Ja selbst wenn mit dem Licht am Himmel das Leben dahinschwand“
[er will sagen: wenn den Seelen am letzten Tag unter der Sonne das gegenwärtige Leben entschwand],
„Weicht darum nicht ganz von den Armen das Übel, nicht völlig
Alle Schwäche des Leibes; zu fest in der langen Verbindung
Gruben der Seele sich ein die vielen Gebrechen des Körpers.
Deshalb läutern zuerst sie Strafen, das alte Verderben
Wird durch Qualen gebüßt: im Winde schweben die einen
Ausgespannt, im tiefen Strudel müssen die andern
Flecken der Sünde tilgen, die andern in Gluten des Feuers.“
Die Vertreter dieser Meinung erkennen nur reinigende Strafen nach dem Tode an: von dem, was man sich durch die Berührung mit der Erde zugezogen hat, soll man in einem der über der Erde befindlichen Elemente, in Wasser, Luft oder Feuer, geläutert werden durch sühnende Strafen. Die Luft nämlich ist gemeint in der Wendung: „im Winde ausgespannt schweben“, das Wasser bei den Worten: „im tiefen Strudel“, und das Feuer ist ohnehin ausdrücklich genannt, indem von „Gluten des Feuers“ die Rede ist. Wir dagegen erkennen zwar ebenfalls für das irdische Leben eine Art Reinigungsstrafen an, nicht Strafen, wie solche treffen, deren Wandel dadurch nicht besser, vielleicht sogar noch schlechter wird, sondern reinigend sind für die, welche sich durch sie bessern lassen. Alle übrigen Strafen aber, gleichviel ob zeitliche oder ewige, werden, je nach der Band 28, S. 1342Behandlungsweise, welche die göttliche Vorsehung jedem einzelnen gegenüber für angemessen erachtet, entweder für Sünden verhängt, sei es für vergangene oder für solche, in denen der von der Strafe Betroffene noch lebt, oder sie werden verhängt zur Übung in Tugenden und zur Offenbarung solcher, und zwar durch Vermittlung von Menschen oder von Engeln, guten und bösen. Denn mag auch Schlechtigkeit oder Irrtum seitens des Nächsten die Ursache des Übels sein, das einer zu erdulden hat, so sündigt doch nur der Mensch, der aus Unwissenheit oder Bosheit jemand ein Übel zufügt, nicht aber sündigt Gott, der solches nach einem gerechten, wenn auch verborgenen Gerichte zuläßt. Zeitliche Strafen jedoch erleiden die einen nur in diesem Leben, andere erst nach dem Tode, wieder andere im Leben und nach dem Tode, immer aber vor jenem strengsten und letzten Gerichte. In die ewige Strafpein dagegen, die nach diesem Gericht statthaben wird, kommen nicht alle2, die nach dem Tode zeitliche Strafen erdulden. Denn, wie schon angedeutet, wird manchen das, was ihnen in diesem Leben nicht erlassen wird, im künftigen Leben, genauer zur Vermeidung der ewigen Strafpein des künftigen Lebens nachgelassen.