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The City of God
Chapter 20.--That, in the Resurrection, the Substance of Our Bodies, However Disintegrated, Shall Be Entirely Reunited.
Far be it from us to fear that the omnipotence of the Creator cannot, for the resuscitation and reanimation of our bodies, recall all the portions which have been consumed by beasts or fire, or have been dissolved into dust or ashes, or have decomposed into water, or evaporated into the air. Far from us be the thought, that anything which escapes our observation in any most hidden recess of nature either evades the knowledge or transcends the power of the Creator of all things. Cicero, the great authority of our adversaries, wishing to define God as accurately as possible, says, "God is a mind free and independent, without materiality, perceiving and moving all things, and itself endowed with eternal movement." 1 This he found in the systems of the greatest philosophers. Let me ask, then, in their own language, how anything can either lie hid from Him who perceives all things, or irrevocably escape Him who moves all things?
This leads me to reply to that question which seems the most difficult of all,--To whom, in the resurrection, will belong the flesh of a dead man which has become the flesh of a living man? For if some one, famishing for want and pressed with hunger, use human flesh as food,--an extremity not unknown, as both ancient history and the unhappy experience of our own days have taught us,--can it be contended, with any show of reason, that all the flesh eaten has been evacuated, and that none of it has been assimilated to the substance of the eater though the very emaciation which existed before, and has now disappeared, sufficiently indicates what large deficiencies have been filled up with this food? But I have already made some remarks which will suffice for the solution of this difficulty also. For all the flesh which hunger has consumed finds its way into the air by evaporation, whence, as we have said, God Almighty can recall it. That flesh, therefore, shall be restored to the man in whom it first became human flesh. For it must be looked upon as borrowed by the other person, and, like a pecuniary loan, must be returned to the lender. His own flesh, however, which he lost by famine, shall be restored to him by Him who can recover even what has evaporated. And though it had been absolutely annihilated, so that no part of its substance remained in any secret spot of nature, the Almighty could restore it by such means as He saw fit. For this sentence, uttered by the Truth, "Not a hair of your head shall perish," forbids us to suppose that, though no hair of a man's head can perish, yet the large portions of his flesh eaten and consumed by the famishing can perish.
From all that we have thus considered, and discussed with such poor ability as we can command, we gather this conclusion, that in the resurrection of the flesh the body shall be of that size which it either had attained or should have attained in the flower of its youth, and shall enjoy the beauty that arises from preserving symmetry and proportion in all its members. And it is reasonable to suppose that, for the preservation of this beauty, any part of the body's substance, which, if placed in one spot, would produce a deformity, shall be distributed through the whole of it, so that neither any part, nor the symmetry of the whole, may be lost, but only the general stature of the body somewhat increased by the distribution in all the parts of that which, in one place, would have been unsightly. Or if it is contended that each will rise with the same stature as that of the body he died in, we shall not obstinately dispute this, provided only there be no deformity, no infirmity, no languor, no corruption,--nothing of any kind which would ill become that kingdom in which the children of the resurrection and of the promise shall be equal to the angels of God, if not in body and age, at least in happiness.
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Cic. Tusc. Quaest. i. 27. ↩
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
20. Bei der Auferstehung der Toten wird das, was zum Wesen des Leibes gehört, wieder vollständig gemacht, mögen die Leiber in noch so kleine Teilchen aufgelöst sein und von woher immer zusammengeholt werden müssen.
Band 28, S. 1437Sicher aber vermag die Allmacht des Schöpfers zum Zweck der Auferweckung und Wiederbelebung des Leibes all das wieder herbeizurufen, was von wilden Tieren oder vom Feuer verzehrt worden oder in Staub und Asche zerfallen ist oder sich in Flüssigkeit aufgelöst oder in Luft verflüchtigt hat. Sicher gibt es keine Winkel, kein Versteck in der ganzen Natur, worin sich etwas, was sich unseren Sinnen entzieht, so verbergen könnte, daß es der Kenntnis des Allschöpfers entginge oder seiner Macht unerreichbar wäre. Hat doch schon Cicero, dieser bedeutende Schriftsteller aus dem gegnerischen Lager, da er von Gott eine Begriffsbestimmung geben wollte, so gut er imstande war, gesagt1: „Er ist ein ungebundener, freier Geist, rein von aller Zusammensetzung mit Vergänglichem, alles erkennend und bewegend und selbst mit ewiger Bewegung ausgestattet.“ Er hat das gefunden in den Lehren der großen Philosophen. Wie sollte also, um mich in ihrer Weise auszudrücken, irgend etwas dem alles Erkennenden verborgen bleiben, dem alles Bewegenden irgend etwas wirksam sich entziehen können?
Von hier aus läßt sich nun auch die schwierigste all dieser Fragen entscheiden, die sich erhebt angesichts des Falles, daß das Fleisch eines toten Menschen zugleich das eines lebenden wird, ich meine die Frage, wer von den beiden dieses Fleisch bei der Auferstehung zurückerhält. Wenn nämlich jemand, von Hunger erschöpft und getrieben, sich von Menschenleichnamen nährt, welch grausiger Fall wiederholt vorgekommen ist, wie die alte Geschichte bezeugt und unselige Erfahrungen aus unseren Zeiten lehren, so wird man jedenfalls nicht glaubhaft machen können, daß alles durch den Darm wieder abgegangen, nichts davon in das Fleisch des Verzehrenden verwandelt worden und übergegangen sei; schon die verschwundene Magerkeit zeigt deutlich genug, woran durch solche Nahrung Verluste ersetzt worden sind. Einiges nun habe ich schon oben angedeutet, was zur Lösung auch dieses Knotens dienlich wird sein müssen. Was nämlich der Hunger an Band 28, S. 1438Fleisch hinwegnahm, das ist bekanntlich in Luft verflüchtigt, aus der, wie gesagt, der allmächtige Gott das Entflohene wieder herbeirufen kann. Das in Hungersnot verzehrte Fleisch wird also dem zurückgegeben, in welchem es ursprünglich menschliches Fleisch zu sein anfing. Bei diesem anderen ist es gleichsam entlehnt worden; es ist sonach als Lehngut anzusehen und muß wie entlehntes Geld dem zurückerstattet werden, von dem es stammt. Der vom Hunger Entkräftete dagegen wird sein eigenes Fleisch zurückerhalten von dem, der auch das in die Luft Verflüchtigte wieder herbeirufen kann. Freilich würde selbst dann, wenn es vollständig verloren gegangen wäre und in gar keinem Schlupfwinkel der Natur irgend etwas von seiner stofflichen Masse zurückgeblieben wäre, der Allmächtige diese doch wiederherstellen, aus was er wollte. Jedoch im Hinblick auf den Ausspruch der Wahrheit: „Kein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen“ hat es keinen Sinn anzunehmen, es könnte eine so große, vom Hunger aufgeriebene und verzehrte Fleischesmasse verloren gehen, wenn doch nicht einmal ein Haar vom Menschen verloren gehen kann.
Aus all dem, was wir nun da nach unserem bescheidenen Vermögen betrachtet und behandelt haben, ergibt sich als Endertrag, daß bei der Auferstehung des Fleisches zur Ewigkeit die Leibesgröße ein Maß haben wird, wie es der Leib eines jeden kraft der ihm angeborenen möglichen Größe während seiner Jugendfülle erreichte oder hätte erreichen sollen, wobei überdies in den Maßen aller Einzelglieder eine ausgeglichene Schönheit gewahrt ist. Diese Schönheit zu wahren, muß etwa hier und dort von einer unförmlich großen Masse etwas weggenommen werden, um über die Gesamtmasse verteilt zu werden, damit einerseits auch dies nicht verloren gehe und andererseits doch die Abgeglichenheit der Teile allenthalben eingehalten werde; und wir mögen immerhin annehmen, daß von solchem Überschuß auch der Körpergestalt ein Zuwachs zuteil werden könne, indem das, was sich unpassend ausnähme, wenn es an einem einzelnen Körperteil in außerordentlicher Größe aufträte, über die Gesamtheit der Teile sich verbreitet zur Wahrung ihrer Schönheit. Will aber jemand daran festhalten, daß jeder Band 28, S. 1439in der Körpergestalt auferstehen werde, die er beim Tode hatte, so braucht man sich dagegen nicht zu ereifern; es muß nur verbannt bleiben alle Verunstaltung, alle Schwachheit, alle Schwerfälligkeit und alle Vergänglichkeit und was sonst nicht paßt für ein Reich, in welchem die Kinder der Auferstehung und Verheißung gleich sein werden den Engeln, zwar nicht dem Leibe und dem Alter nach, jedoch sicher an Glückseligkeit.
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Cic. Tusc. 1, 27. ↩