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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
6. König Ninus war der erste, der aus Herrschsucht die Nachbarn mit Krieg überzog.
Justinus, der im Anschluß an Trogus Pompejus Band 1, S. 194nicht nur, wie dieser auch, in lateinischer Sprache, sondern zugleich in kurzer Zusammenfassung eine Geschichte der Griechen oder vielmehr der außerrömischen Völker schrieb1, beginnt sein Werk mit den Worten: „Zu Beginn der Geschichte der Völker und Nationen stand die Herrschaft Königen zu, die zu solch erhabener Würde nicht durch Gunstbuhlerei beim Volke gelangten, sondern sich dazu bei den Guten durch weise Mäßigung empfohlen hatten. Keine Gesetze hielten die Völker in Schranken, das Belieben der Fürsten galt als Gesetz; man verlegte sich mehr darauf, die Reichsgrenzen zu schützen als sie zu erweitern; die Grenzen des Reiches fielen jeweils mit den Stammesgrenzen zusammen. Ninus, der Assyrerkönig, war der erste, der aus einer bis dahin unbekannten Gier nach Herrschaft mit diesem uralt überlieferten Herkommen brach. Er zuerst hat Nachbarvölker bekriegt und die im Widerstand noch ungeübten Stämme bis zu den Grenzen Libyens hin unterworfen.“ Und weiter unten sagt er: „Ninus begründete den gewaltigen Umfang der ersehnten Herrschaft in fortwährender Besitzergreifung. Dadurch also, daß er sich nach Überwältigung der zunächst angrenzenden Völker mit verstärkter Macht auf andere stürzte, so daß jeder neue Sieg die Grundlage für weitere bot, machte er sich sämtliche Völker des Orients Untertan.“ Mag es nun um die Glaubwürdigkeit des Justinus und des Trogus stehen wie es will (daß sie in manchen Punkten unrichtige Angaben machen, geht ja aus anderen, zuverlässigeren Schriften klar hervor), so stimmen doch auch andere Geschichtsschreiber darin überein, daß das Reich der Assyrer von König Ninus mächtig erweitert worden sei. Und es war von so langer Dauer, daß das römische Reich kein solches Alter aufzuweisen hat. Denn es währte nach den Ausführungen der Autoren, die die Zeitfolge der Geschichte behandelt haben, 1240 Jahre, die sich berechnen vom ersten Regierungsjahr des Ninus bis zum Übergang der Herrschaft an die Band 1, S. 195Meder. Wie anders nun denn als Räuberei in großem Stil soll man ein Vorgehen bezeichnen, das darin besteht, Nachbarn zu bekriegen und immer weiter vorschreitend lediglich aus Herrschgier Völker, die einem nichts zu Leide getan haben, zu vernichten und zu unterwerfen?
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Justinus brachte im 2. Jahrh. nach Christus die von Trogus Pompejus aus griechischen Quellen geschöpfte Weltgeschichte (verfasst um die Zeit der Geburt Christi) in einen noch heute geschätzten Auszug. ↩
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La cité de dieu
CHAPITRE VI.
DE L’AMBITION DU ROI NINUS QUI , LE PREMIER, DÉCLARA LA GUERRE A SES VOISINS AFIN D’ÉTENDRE SON EMPIRE.
Justin, qui a écrit en latin l’histoire de la Grèce, ou plutôt l’histoire des peuples étrangers, et abrégé Trogue-Pompée, commence ainsi son ouvrage: « Dans le principe, les peuples étaient gouvernés par des rois qui étaient redevables de cette dignité suprême, non à la faveur populaire, mais à leur vertu consacrée par l’estime des gens de bien. Il n’y avait point alors d’autres lois que la volonté du prince. Les rois songeaient plutôt à conserver leurs Etats qu’à les accroître, et chacun d’eux se contenait dans les bornes de son empire. Ninus fut le premier qui, poussé par l’ambition, s’écarta de cette ancienne coutume. Il porta la guerre chez ses voisins, et comme il avait affaire à des peuples encore neufs dans le métier des armes, il assujétit tout jusqu’aux frontières de la Lybie ». Et un peu après: « Ninus affermit ses grandes conquêtes par une longue possession. Après avoir vaincu ses voisins et accru ses forces par celles des peuples sou mis, il fit servir ses premières victoires à en remporter de nouvelles et soumit tout l’Orient ». Quelque opinion qu’on ait sur la véracité de Justin ou de Trogne-Pompée, car il y a des historiens plus exacts qui les ont convaincus plus d’une fois d’infidélité, toujours est-il qu’on tombe d’accord que Ninus étendit beaucoup l’empire des Assyriens. Et quant à la durée de cet empire, elle excède celle de l’empire romain, puisque les chronologistes comptent douze cent quarante ans depuis la première année du règne de Ninus jusqu’au temps de la domination des Mèdes1, Or, faire la guerre à ses voisins, attaquer des peuples de qui on n’a reçu aucune offense et seulement pour satisfaire son ambition, qu’est-ce autre chose que du brigandage en grand?
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Ici, comme plus bas (livre XVI, ch. 17), saint Augustin suit la chronologie d’Eusèbe. ↩