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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

18. Fern liege den Christen alle Überhebung, wenn sie etwas aus Liebe zum ewigen Vaterland tun, da doch die Römer für Ruhm bei den Menschen und für den irdischen Staat so große Taten vollbracht haben.

Was ist es also Großes, für das ewige und himmlische Vaterland alle und auch die süßesten Annehmlichkeiten dieser Welt zu verachten, wenn doch ein Brutus1 für das vergängliche und irdische Vaterland selbst Band 1, S. 275seine Söhne hinzurichten über sich brachte, was das ewige Vaterland von niemand verlangt? Seine Söhne dem Tod überliefern, ist doch wahrlich ein schwereres Opfer, als was man für das himmlische Vaterland tun muß, nämlich das Vermögen, das man für die Söhne sammeln und erhalten zu müssen meint, den Armen zu schenken oder es daranzugeben, wenn eine Prüfung kommt, die das im Namen des Glaubens und der Gerechtigkeit erheischt. Denn nicht Reichtümer, die uns bei Lebzeiten verloren gehen oder nach unserm Tod in unbekannte und vielleicht ungewollte Hände gelangen können, machen uns oder unsere Kinder glücklich; sondern Gott macht glücklich, der der wahre Reichtum der Seelen ist. Dem Brutus dagegen gibt selbst der Dichter, der seine Tat rühmt, das Zeugnis, daß er unglücklich zu nennen sei, weil er seine Söhne hinrichten ließ. Er sagt2:

„Und die Söhne, die Stifter neuer Empörung,
Zieht der Vater für's Wohl der edlen Freiheit zur Strafe.
Ach, der Unsel'ge, wie immer die Tat auch deute die Nachwelt.“
Aber im folgenden Vers tröstet er den Unglücklichen mit den Worten:
„Liebe zum Vaterland siegt und die überschwengliche Ruhmgier“.

Das sind die beiden Triebfedern bei den bewundernswerten Taten der Römer: Freiheit und Ruhmsucht. Wenn also für die Freiheit todverfällter Menschen und für die Gier nach Lob aus dem Munde Sterblicher die eigenen Söhne vom Vater dem Tode überliefert werden konnten, was ist es dann Großes, wenn für die wahre Freiheit, die uns von der Herrschaft der Ungerechtigkeit, des Todes und des Teufels frei macht, und nicht aus Gier nach Menschenlob, sondern aus Liebe zu den Menschen, die befreit werden sollen, befreit nicht etwa von dem König Tarquinius, sondern von den Dämonen und dem Fürsten der Dämonen, was ist es, sage ich, Großes, wenn hiefür nicht etwa die eigenen Söhne geopfert Band 1, S. 276werden, nein, sondern nur die Armen Christi wie die eigenen Söhne gehalten werden?

Und wenn ein anderer römischer Held, Torquatus mit Beinamen3, seinen Sohn nicht etwa, weil er gegen sein Vaterland kämpfte, sondern weil er zwar für dasselbe kämpfte, jedoch der Anordnung seines Vaters, das heißt dem von seinem Vater, dem Feldherrn, erlassenen Verbot zuwider, im stürmischen Drange der Jugend, hingerissen von der Herausforderung des Feindes, wenn Torquatus diesen seinen Sohn, obwohl er Sieger geblieben war, hinrichten ließ, damit nicht das Beispiel der Insubordination schlimmere Folgen zeitige, als Gutes aus dem Ruhm der Überwindung eines Feindes erwachsen könnte, warum sollten sich die brüsten, die aus Achtung vor den Gesetzen eines unvergänglichen Vaterlandes alle zeitlichen Güter verachten, die man noch lange nicht so liebt als die eigenen Kinder? Wenn Furius Camillus4 sein Vaterland, das er von dem Joch der heftigsten Feinde, der Vejenter, erlöst hatte, trotz des erlittenen Undankes — er war von seinen Neidern verurteilt worden — abermals befreite, diesmal von den Galliern, weil er kein besseres Vaterland hatte, worin er ruhmreicher hätte leben können, warum dürfte sich einer überheben, als hätte er etwas Großes getan, der etwa in der Kirche von Seiten niedrig gesinnter Gegner das schlimme Unrecht der Vorenthaltung von Ehrenstellen erfährt und darob sich nicht zu den Feinden der Kirche, den Häretikern, geschlagen, noch auch selbst wider die Kirche eine Häresie gegründet hat (Fälle, in denen verletzter Ehrgeiz, namentlich getäuschte Hoffnung auf Erlangung eines bischöflichen Stuhles, zum Abfall von der Kirche Anlass gab, sind in der altchristlichen Kirche nicht selten.), sondern im Gegenteil nach Kräften die Kirche wider die Verderbnis der Häresie schützt, da es ja wohl andere Kirchen gibt, wo man bei den Menschen in Ehren stehen kann, keine aber, in der man das ewige Leben erlangen könnte? Wenn Mucius5 zur Herbeiführung des Friedens mit König Band 1, S. 277Porsenna, der die Römer mit einem furchtbaren Krieg bedrängte, da es ihm nicht gelang, den Porsenna selbst zu töten, an dessen statt er vielmehr einen andern tötete, seine Rechte vor den Augen des Königs in ein brennendes Opferfeuer hielt mit den Worten, es hätten sich viele von gleicher Entschlossenheit wie er zu des Königs Untergang verschworen, worauf der König, eingeschüchtert durch solchen Mut der Verschworenen, unverzüglich den Krieg aufgab und Frieden schloß, wer möchte da seine Verdienste dem Himmelreich aufrechnen, wenn er für dasselbe freiwillig nicht die eine Hand, sondern als ein Opfer der Verfolgung den ganzen Leib den Flammen hingäbe? Curtius6 stürzte sich im vollen Waffenschmuck hoch zu Roß in den geöffneten Erdschlund, gehorsam dem Ausspruch seiner Götter, die da verlangten, daß man das Beste, was die Römer hätten, hineinsenke, eine Aufforderung, die sie nicht anders als auf bewaffnete Männer deuten konnten, weshalb sich eben ein bewaffneter Mann auf das Geheiß der Götter dem Untergang weihen mußte; was wird dann einer, der im Zusammenstoß mit einem Feind seines Glaubens von diesem dem Tod überliefert wird, nicht etwa aus freien Stücken sich dem Tode weiht, Großes für das ewige Vaterland getan zu haben sich rühmen, zumal da er von seinem Herrn, der zugleich der König dieses Vaterlandes ist, den sicheren Ausspruch7 erhalten hat: „Fürchtet die nicht, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können“? Gewiß werden die heiligen Märtyrer nicht stolz sein, als hätten sie für die Anteilnahme an jenem Vaterland, wo die ewige und wahre Glückseligkeit herrscht, etwas Entsprechendes getan, wenn sie bis zur Vergießung ihres Blutes, nicht bloß ihre Brüder, für die es vergossen wurde, sondern auch ihre Feinde, von denen es vergossen wurde, nach dem Gebote in Liebe umfassend, im Glauben an die Liebe und in der Liebe zum Glauben gekämpft haben, da sich doch die beiden Decier8 unter bestimmten Weiheworten dem Tod in den Rachen stürzten, damit durch ihren Fall und durch die Sühne, die sie Band 1, S. 278dem Zorn der Götter in ihrem Blute anboten, das römische Heer gerettet werde. Marcus Pulvillus9 verhielt sich, in der Weihe des Tempels des Jupiter, der Juno und der Minerva begriffen, bei der von Neidern hinterbrachten falschen Nachricht vom Tode seines Sohnes, die nur den Zweck hatte, ihn abzurufen, damit sich so sein Amtsgenosse den Ruhm dieser Weihe sichere, gleichgültig bis zu dem Grade, daß er anordnete, man soll ihn einfach unbeerdigt hinausschaffen (so sehr behauptete in seinem Herzen die Ruhmsucht die Oberhand gegenüber dem Schmerz über den Kindesverlust); und für die Verkündigung des heiligen Evangeliums, durch die die Bürger des himmlischen Vaterlandes aus dem Gehege verschiedener Irrtümer befreit und gesammelt werden, wollte sich eine bedeutende Leistung der beimessen, dem der Herr wegen der Sorge für die Beerdigung seines Vaters zuruft: „Folge mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben“10? Wenn Marcus Regulus11 zu seinen grausamsten Feinden von Rom aus zurückgekehrt ist, um an ihnen nicht meineidig zu werden, indem er den Römern gegenüber, die ihn zurückhalten wollten, äußerte, er habe sich durch die Sklaverei bei den Afrikanern der Würde eines unbescholtenen Bürgers verlustig gemacht, und wenn ihn die Karthager unter ausgesuchten Peinen zu Tode folterten, weil er im römischen Senat wider sie aufgetreten war, welche Qualen sollte man da nicht gering achten, um die Treue gegen jenes Vaterland zu wahren, zu dessen beseligenden Gefilden gerade solche Treue führt? oder „was wird da dem Herrn für all das, was er tut, vergolten“12dadurch, daß ein Mensch um der Treue willen, die man Gott schuldet, Peinen leiden würde, wie Regulus sie erlitt um der Treue willen, die er seinen Todfeinden schuldete? Wie sollte sich ferner ein Christ wegen freiwilliger Armut überheben, die er auf sich genommen hat, um auf der Pilgerschaft des irdischen Lebens ungehinderter den Weg zu wandeln, der zum Vaterlande führt, wo Band 1, S. 279Gott selbst der wahre Reichtum ist, wenn er hört oder liest, daß Lucius Valerius, der während der Führung des Konsulates gestorben ist, so arm war, daß seine Bestattung aus Sammelgeldern bestritten werden musste13? daß Quintius Cincinnatus14, Besitzer von vier Jauchert, die er mit eigener Hand bebaute, vom Pfluge weggeholt wurde, um die Diktatur zu übernehmen, eine Würde, die noch über dem Konsulat steht, und daß er, durch die Besiegung der Feinde zu ungeheurem Ruhme gelangt, ebenso arm geblieben ist? Oder wer sich durch keine Lockung dieser Welt von der Zugehörigkeit zum ewigen Vaterlande hat abziehen lassen, was wird er Großes getan zu haben rühmen, wenn er inne wird, daß Fabricius durch die lockenden Anerbietungen des Epirerkönigs Pyrrhus15 und selbst durch die Aussicht auf den vierten Teil des Reiches nicht von der Gemeinschaft mit den Römern losgerissen werden konnte, sondern lieber in ihr als Privatmann in seiner Armut verharren wollte? Denn reiche Mittel und Schätze hatte nur das Gemeinwesen der Römer, die Sache des Volkes16, die Sache des Vaterlandes, die gemeinsame Sache, während die einzelnen für sich so arm waren, daß einst einer, der zweimal Konsul gewesen war, durch zensorische Rüge aus dem Senat dieser armen Leute entfernt wurde, weil man in Erfahrung gebracht hatte, er besitze zehn Pfund Silber in Tafelgeschirr17; so arm waren die, die durch ihre Triumphe den Staatsschatz füllten; und da sollten nicht alle Christen, die kraft eines erhabeneren Entschlusses ihre Reichtümer zum Gemeingut machen gemäß den Worten der Apostelgeschichte18, damit jedem nach seinem Bedarf mitgeteilt werde und niemand etwas sein eigen nenne, sondern alles ihnen gemeinsam sei, zu der Erkenntnis kommen, daß sie sich darauf nicht mit Selbstüberhebung etwas gut zu tun brauchen, wenn sie so handeln, um die Gemeinschaft mit den Engeln zu Band 1, S. 280erlangen, da doch jene Römer fast das gleiche getan haben, um den Ruhm ihres Volkes aufrecht zu erhalten. Wie hätten nun diese und ähnliche Züge, die etwa aus ihren Schriften erhellen, so bekannt werden, so weithin Aufsehen erregen können, wenn sich nicht das römische Reich nach allen Seiten hin ausgedehnt und sich durch großartige Erfolge erweitert hätte? Durch dieses Reich, so weit und langewährend, so herrlich und ruhmreich durch die Tugenden großer Männer, ist also ihrem Streben der Lohn, den sie suchten, zuteil geworden, während uns zugleich Beispiele notwendiger Aufmunterung vor Augen gestellt wurden, damit wir beschämt werden, wenn wir Tugenden, dergleichen sie um des Ruhmes des irdischen Staates willen geübt haben, um des glorreichen Gottesstaates willen nicht üben sollten, und damit wir uns nicht stolz überheben, wenn wir sie etwa üben; denn, wie der Apostel sagt19, „die Leiden dieser Zeit sind nicht zu vergleichen mit der künftigen Herrlichkeit, die an uns offenbar werden wird“. Irdischen Ruhm jedoch und Herrlichkeit in der Gegenwart zu erlangen, ward die Lebensführung der Römer für durchaus würdig erachtet. Mit vollem Recht wurden daher auch die Juden, die Christum getötet haben, während doch der neue Bund entschleierte, was im alten verhüllt war, daß nämlich der eine wahre Gott nicht um irdischer und vergänglicher Wohltaten willen, die die göttliche Vorsehung unterschiedslos den Guten und den Bösen spendet, sondern um des ewigen Lebens, um fürdauernder Gaben, um des Anteils an dem himmlischen Staate willen verehrt werden soll, den Römern preisgegeben als Opfer ihres Ruhmes; sie, die durch ihre Tugenden, wie immer sie zu beurteilen sein mögen, irdischen Ruhm erstrebten und erlangten, sollten die besiegen, die durch ihre großen Laster den Verleiher wahren Ruhmes und des ewigen Bürgerrechtes getötet und verworfen haben.


  1. Oben III, 16. ↩

  2. Verg. Aen. 6, 820 ff. ↩

  3. Vgl. oben S. 62. ↩

  4. Vgl. oben S. 101 f. ↩

  5. Liv. 2, 12; 13. ↩

  6. Liv. 7, 6. ↩

  7. Mt. 10, 28. ↩

  8. Liv. 8, 9; 10, 28. ↩

  9. Liv. 2, 8. ↩

  10. Mt. 8, 22. ↩

  11. Oben S. 48-50; 62 f. ↩

  12. Ps. 115, 3. ↩

  13. Liv. 2, 16 berichtet dies von M. Valerius Poplicola. ↩

  14. Liv. 3, 26. ↩

  15. Plutarch, Pyrrhus 20; Liv. perioch. 13. ↩

  16. Als „res populi“ definiert Scipio respublica; s. oben S. 110. ↩

  17. P. Cornelius Rufinus; s. Liv. perioch. 14. ↩

  18. 2, 45. 4, 32. ↩

  19. Röm. 8, 18. ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE XVIII.

LES CHRÉTIENS N’ONT PAS A SE GLORIFIER DE CE QU’ILS FONT POUR L’AMOUR DE LA PATRIE CÉLESTE, QUAND LES ROMAINS ONT FAIT DE SI GRANDES CHOSES POUR UNE PATRIE TERRESTRE ET POUR UNE GLOIRE TOUT HUMAINE.

Qu’y a-t-il donc de si grand à mépriser tous les charmes les plus séduisants de la vie présente pour cette patrie éternelle et céleste, quand pour une patrie terrestre et temporelle Brutus a pu se résoudre à faire mourir ses enfants, sacrifice que la divine patrie n’exige pas? Il est sans doute bien plus difficile d’immoler ses enfants que de faire ce qu’elle exige, je veux dire de donner aux pauvres ou d’abandonner pour la foi ou pour la justice des biens qu’on n’amasse et qu’on ne conserve que pour ses enfants. Car ce ne sont pas les richesses de la terre qui ‘nous rendent heureux, nous et nos enfants, puisque nous pouvons les perdre durant notre vie ou les laisser après notre mort en des mains inconnues ou détestées; mais Dieu, qui est la vraie richesse des âmes, est aussi le seul qui puisse leur donner le bonheur. Brutus a-t-il été heureux?

Non, et j’en atteste le poète même qui célèbre son sacrifice :

« Ce père, dit-il, enverra au supplice des fils séditieux au nom de la liberté sainte. Malheureux, quelque jugement que porte sur lui la postérité! »

Et il ajoute pour le consoler :

« Mais l’amour de la patrie est plus fort, et la tendresse paternelle cède à un immense désir de la gloire1 ».

C’est cet amour de la patrie et ce désir de la gloire qui ont inspiré aux Romains tout ce qu’ils ont fait de merveilleux. Si donc, pour la liberté de quelques hommes qui mourront demain, et pour une gloire terrestre, un père a pu sacrifier ses propres enfants, est-ce beaucoup faire pour gagner la liberté véritable, qui nous affranchit du péché, de la mort et du démon, et pour contenter, non pas notre vanité, mais notre charité, par la délivrance de nos semblables, captifs, non de Tarquin, mais des démons et de leur roi, est-ce beaucoup faire, encore une fois, je ne dis pas de faire mourir nos enfants, mais de mettre au nombre de nos enfants les pauvres de Jésus-Christ?

On rapporte que Torquatus, général romain, punit de mort son fils victorieux, que l’ardeur de la jeunesse avait emporté à combattre, malgré l’ordre du chef, un ennemi qui le provoquait. Torquatus jugea sans doute que l’exemple de son autorité méprisée pouvait causer plus de mal que ne ferait de bien la victoire obtenue sur l’ennemi2 ; mais si un père a pu s’imposer une si dure loi, de quoi ont à se glorifier ceux qui, pour obéir aux lois de la céleste patrie, méprisent les biens de la terre, moins chers à leur coeur que des enfants? Si Camille3, après avoir délivré sa patrie des redoutables attaques des Véiens, ne laissa pas, quoiqu’elle l’eût sacrifié à ses envieux, de la sauver encore en repoussant les Gaulois, faute de trouver une autre patrie où il pût vivre avec gloire, pourquoi celui-là se vanterait-il, qui, ayant reçu dans l’Eglise la plus cruelle injure de la part de charnels ennemis, loin de se jeter parmi les hérétiques ou de former une hérésie nouvelle, aurait défendu de tout son pouvoir la pureté de la doctrine de l’Eglise contre les efforts de l’hérésie, pourquoi se vanterait-il, puisqu’il n’y a pas d’autre Eglise où l’on puisse, je ne dis pas jouir de la gloire des hommes, mais acquérir la vie éternelle? Si Mucius Scévola4, trompé dans son dessein de tuer Porsenna qui assiégeait étroitement Rome, étendit la main sur un brasier ardent en présence de ce prince, l’assurant qu’il y avait encore plusieurs jeunes Romains aussi hardis que lui qui avaient juré sa mort, en sorte que Porsenna, frappé de son courage et effrayé d’une conjuration si terrible, conclut sans retard la paix avec les Romains, qui croira avoir mérité le royaume des cieux, quand, pour l’obtenir, il aura abandonné sa main, je dis plus, tout son corps aux flammes des persécuteurs? Si Curtius5 se précipita tout armé avec son cheval dans un abîme, pour obéir à l’oracle qui avait commandé aux Romains d’y jeter ce qu’ils avaient de meilleur (les Romains, qui excellaient surtout par leurs guerriers et par leurs armes, ne croyaient rien avoir de meilleur qu’un guerrier armé), qui s’imaginera avoir fait quelque chose de grand en vue de la Cité céleste, pour avoir souffert, sans la prévenir, une semblable mort, quand surtout il a reçu b de son Seigneur, du Roi de sa véritable patrie, cet oracle bien plus certain : « Ne craignez point ceux qui tuent le corps, mais qui ne peuvent tuer l’âme6».Si les Décius7, se consacrant à la mort par de certaines paroles, ont versé leur sang pour apaiser les dieux irrités et sauver l’armée romaine, que les saints martyrs ne croient pas que pour avoir, eux aussi, répandu leur sang, ils aient rien fait qui soit digne du séjour de la véritable et éternelle félicité, alors même que soutenus par la charité de la foi et par la foi de la charité, ils auraient aimé non-seulement leurs frères pour qui coulait leur sang, mais leurs ennemis mêmes qui le faisaient couler. Si Marcus Pulvillus8, dédiant un temple à Jupiter, à Junon et à Minerve, se montra insensible à la fausse nouvelle de la mort de son fils, que ses ennemis lui portèrent pour qu’il quittât la cérémonie et en laissât à son collègue tout l’honneur; si même il commanda que le corps de son fils fût jeté sans sépulture, faisant céder la douleur paternelle à l’amour de la gloire, osera-t-on prétendre avoir fait quelque chose de considérable pour la prédication de l’Evangile, qui délivre les hommes de mille erreurs pour les ramener vers la patrie véritable, par cela seul qu’on se sera conformé à cette parole du Seigneur, disant à un de ses disciples préoccupé d’ensevelir son père : « Suis-moi, et laisse les morts ensevelir leurs morts9 ». Si Régulus10, pour ne pas manquer de parole à de cruels ennemis, retourna parmi eux, ne pouvant plus, disait-il, vivre à Rome avec honneur, après avoir été esclave des Africains; s’il expia par les plus horribles supplices le conseil qu’il avait donné au sénat de repousser les offres de Carthage, quels tourments le chrétien ne doit-il pas mépriser pour garder sa foi envers cette patrie dont l’heureuse possession est le prix de cette foi même? Et rendra-t-il au Seigneur tout ce qu’il lui doit en retour des biens qu’il en a reçus, s’il souffre, pour garder sa foi envers son bienfaiteur, ce que Régulus souffrit pour garder la sienne envers des ennemis impitoyables? Comment osera-t-il s’enorgueillir d’avoir embrassé la Pauvreté afin de marcher d’un pas plus libre dans la voie qui mène à la patrie dont Dieu

fait toute la richesse, quand il peut savoir que L. Valérius11, mort consul, était si pauvre que le peuple dut contribuer aux frais de ses funérailles; que Quintus Cincinnatus12, dont la fortune se bornait à quatre arpents de terre qu’il cultivait lui-même, fut tiré de la charrue pour être fait dictateur, et qu’après avoir vaincu les ennemis et s’être couvert d’une gloire immortelle , il resta pauvre comme auparavant? Ou qui croira avoir fait preuve d’une grande vertu en ne se laissant pas entraîner par l’attrait des biens de ce monde loin de la patrie bienheureuse, lorsqu’il voit Fabricius rejeter toutes les offres de Pyrrhus, roi d’Epire, même le quart de son royaume, pour ne pas quitter Rome et y rester pauvre et simple citoyen? En effet, au temps où la république était opulente, où florissait vraiment la chose publique, la chose du peuple, la chose de tous, les particuliers étaient si pauvres, qu’un personnage, qui avait été deux fois consul, fut chassé du sénat par le censeur, parce qu’il avait dans sa maison dix marcs de vaisselle d’argent13. Or, si telle était la pauvreté de ces hommes dont les victoires enrichissaient le trésor public, les chrétiens qui mettent leurs biens en commun pour une fin tout autrement excellente, c’est-à-dire pour se conformer à ce qui est écrit dans les Actes des Apôtres : « Qu’il soit distribué à chacun selon ses besoins, et que nul ne possède rien en propre, mais que tout soit commun entre tous les fidèles14 » ; les chrétiens, dis-je, doivent comprendre qu’ils n’ont aucun sujet de se glorifier de ce qu’ils font pour être admis dans la compagnie des anges, quand ces idolâtres en ont fait presque autant pour conserver la gloire du nom romain.

Il est assez clair que tous ces traits de grandeur et beaucoup d’autres, qui se rencontrent dans les annales de Rome, ne seraient point parvenus à un tel renom, si l’empire romain n’avait pris de prodigieux accroissements; d’où l’on voit que cette domination si étendue, si persistante, illustrée par les vertus de si grands hommes, a eu deux principaux effets : elle a été pour les Romains amoureux de la gloire, la récompense où ils aspiraient, et puis elle nous offre, dans le spectacle de leurs grandes actions, un exemple qui nous avertit de notre devoir, afin que si nous ne pratiquons pas pour la glorieuse Cité de Dieu les vertus véritables dont les Romains n’embrassaient que l’image en travaillant à la gloire d’une cité de la terre, nous en ayons de la confusion, et que, si nous les pratiquons, nous n’en ayons pas de vanité. Car nous apprenons de l’Apôtre « que les souffrances de cette vie n’ont point de proportion avec la gloire future qui sera manifestée en nous15 ». Quant à la gloire humaine et temporelle, la vertu des Romains y était proportionnée. Aussi, quand le Nouveau Testament, déchirant le voile de l’Ancien, est venu nous apprendre que le Dieu unique et véritable veut être adoré, non point en vue des biens terrestres et temporels que la Providence accorde également aux bons et aux méchants, mais en vue de la vie éternelle et des biens impérissables de la Cité d’en haut, nous avons vu les Juifs justement livrés à l’empire romain pour servir de trophée à sa gloire : c’est que Dieu a voulu que ceux qui avaient recherché et conquis par leurs vertus, quoique purement humaines, la gloire des hommes, soumissent à leur joug une nation criminelle qui avait rejeté et mis à mort le Dispensateur de la- véritable gloire, le Roi de l’éternelle Cité.


  1. Virgile, Enéide, livre VI, vers 820, 823. ↩

  2. Voyez plue haut, livre I, ch. 23. ↩

  3. Voyez plus haut, livre II, ch. 17, et livre IV, ch. 7. ↩

  4. Voyez Tite-Live, lib. II, cap. 12, 13. ↩

  5. Voyez Tite-Live, lib. vn, cap. 6. ↩

  6. Matt. X, 28. ↩

  7. Voyez Tite-Live, lib. VIII, cap. 9, et lib. X, cap. 28. ↩

  8. Comp. Plutarque, Vie de Publicola, ch. 14, et Tite-Live, liv. II, chap. 8. ↩

  9. Matt. VIII, 22. ↩

  10. Voyez plus haut, livre I, ch. 15 et 34. ↩

  11. Il y a ici quelque inexactitude : Valérlus Publicola n’avait pas pour surnom Lucius, mais Publius, il ne mourut pas consul, mais un an après son consulat, comme l’attestent Tite-Live (lib. II, cap. 16) et les autres historiens romains. ↩

  12. Voyez Tite-Live, lib. III, cap. 26, et Valère Maxime, lib. IV, cap. 4, § 7. ↩

  13. Ce personnage se nommait P. Cornélius Ruffinus, et c’est Fabricius qui le fit exclure du sénat. Voyez Valère Maxime, lib. II, cap. 9, § 4, et Aulu-Gelle, Noc. att., lib. IV, cap. 4. ↩

  14. Act., II, 44,45, et IV, 32. ↩

  15. Rom. VIII, 18. ↩

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