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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

3. Apuleius schreibt den Dämonen, obwohl er ihnen die Vernunft nicht abspricht, keinerlei Tugend zu.

Worin besteht also der Unterschied zwischen guten und bösen Dämonen? Der Platoniker Apuleius, der doch erschöpfend über die Dämonen handelt und soviel von ihren Luftleibern spricht, schweigt sich aus über seelische Tugenden, womit sie doch ausgestattet sein müßten, wenn sie gut wären. Er sagt also nichts von der Ursache der Glückseligkeit1, wohl aber spricht er von einem Kennzeichen der Unseligkeit, indem er zugibt, ihr Geist, um dessentwillen er sie als vernunftbegabt bezeichnet, sei nicht einmal mit der Kraft ausgestattet und gefestet, dem unvernünftigen, leidenschaftlichen Begehren des Gemütes um keinen Preis nachzugeben, vielmehr werde er, wie es bei törichten Geistern die Regel ist, sozusagen von stürmischen Aufregungen zerwühlt. Seine eigenen Worte hierüber lauten also: „Aus den Reihen dieser Dämonen sind insgemein die Götter genommen, von denen die dichterische Erfindung zu erzählen weiß — und sie trifft dabei in der Hauptsache das Richtige —, daß sie die einen Menschen lieben, andere hassen, die einen fördern und emporbringen, andere befehden und bedrängen; daß sie sonach Mitleid und Unwillen, Angst und Freude empfinden und überhaupt allen Regungen des menschlichen Gemütes unterworfen seien, mit ähnlicher Teilnahme des Herzens und Aufwallung des Geistes in dem Strudel und Brodel der Gedanken herumgetrieben werden. All diese Aufregungen Band 16, S. 476und Stürme haben keinen Zutritt zu dem ruhigen Port der himmlischen Götter.“ Kann man bei diesen Worten noch irgend zweifeln, daß er nicht etwa niedere Teile der Dämonenseelen, sondern geradezu den Geist, durch den die Dämonen vernünftige Wesen sind, wie ein sturmgepeitschtes Meer vom Sturm der Leidenschaften aufgewühlt werden läßt? Somit sind sie nicht einmal mit weisen Menschen auf gleiche Stufe zu stellen, die derlei Aufregungen, von denen der Mensch in seiner Schwachheit nicht frei ist, allerdings auch, wie es hienieden unser Los ist, zu erdulden haben, aber ihnen mit ungebrochenem Geiste widerstehen und sich nicht von ihnen hinreißen lassen, in etwas einzuwilligen oder etwas zu begehen, was vom Pfade der Weisheit und vom Gesetze der Gerechtigkeit abseits liegt; törichten Sterblichen vielmehr und ungerechten ähnlich, nicht dem Leibe, sondern der sittlichen Verfassung nach (um nicht zu sagen schlechter als sie, insofern sie älter und zur verdienten Strafe unverbesserlich sind), sind sie auch dem Geiste nach in den Strudel, wie Apuleius sich ausdrückt, hineingezogen und finden mit keinem Teil ihrer Seele einen Halt an Wahrheit und Tugend, womit man gegen den Sturm böser Leidenschaften ankämpft.


  1. d. i. von Tugenden ↩

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La cité de dieu

CHAPITRE III.

DES ATTRIBUTIONS DES DÉMONS, SUIVANT APULÉE, QUI, SANS LEUR REFUSER LA RAISON, NE LEUR ACCORDE CEPENDANT AUCUNE VERTU.

Quelle est donc la différence des bons et des mauvais démons? Le platonicien Apulée, dans un traité général sur la matière1, où il s’étend longuement sur leurs corps aériens, ne dit pas un mot des vertus dont ils ne manqueraient pas d’être doués, s’ils étaient bons. Il a donc gardé le silence sur ce qui peut les rendre heureux, mais il n’a pu taire ce qui prouve qu’ils sont misérables; car il avoue que leur esprit, qui en fait des êtres raisonnables, non-seulement n’est pas armé par la vertu contre les passions contraires à la raison, mais qu’il est agité en quelque façon par des émotions orageuses, comme il arrive aux âmes insensées. Voici à ce sujet ses propres paroles « C’est cette espèce de démons dont parlent les poètes, quand ils nous disent, sans trop s’éloigner de la vérité, que les dieux ont de l’amitié ou de la haine pour certains hommes, favorisant et élevant ceux-ci, abaissant et persécutant ceux-là. Aussi, compassion, colère, douleur, joie, toutes les passions de l’âme humaine, ces dieux les éprouvent, et leur coeur est agité comme celui des hommes par ces tempêtes et ces orages qui n’approchent jamais de la sérénité des dieux du ciel2 ». N’est-il pas clair, par ce tableau de l’âme des démons, agitée comme une mer orageuse, qu’il ne s’agit point de quelque partie inférieure de leur nature, mais de leur esprit même, qui en fait des êtres raisonnables? A ce compte ils ne souffrent pas la comparaison avec les hommes sages qui, sans rester étrangers à ces troubles de l’âme, partage inévitable de notre faible condition, savent du moins y résister avec une force inébranlable, et ne rien approuver, ne rien faire qui s’écarte des lois de la sagesse et des sentiers de la justice. Les démons ressemblent bien plutôt, sinon par le corps, au moins par les moeurs, aux hommes insensés et injustes, et ils sont même plus méprisables, parce que, ayant vieilli dans le mal et devenus incorrigibles par le châtiment, leur esprit est, suivant l’image d’Apulée, une mer battue par la tempête, incapables qu’ils sont de s’appuyer, par aucune partie de leur âme, sur la vérité et sur la vertu, qui donnent la force de résister aux passions turbulentes et déréglées.


  1. C’est toujours le petit ouvrage De deo Socratis . ↩

  2. Apulée, De deo Socratis , p. 48. ↩

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