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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
31. Der siebente Tag kündet Fülle und Ruhe.
Band 16, S. 635In dem siebenten Tage, d. h. in der siebenten Wiederholung desselben Tages — eine Zahl, die auch wieder, jedoch in anderer Hinsicht vollkommen ist — wird das Ruhen Gottes dem Verständnis nahegelegt, und hier ist auch zuerst die Rede von Heiligung1. So wollte also Gott diesen Tag nicht in irgendwelchen Werken heiligen, sondern in seiner Ruhe, die keinen Abend hat; sie ist ja auch kein Geschöpf, so daß sie ihrerseits ebenfalls, je nachdem sie im Worte Gottes oder aber in sich selbst erkannt wird, eine Art verschiedenes Wissen, eine Art taghelles und eine Art dämmeriges, bewirkte. Über die Vollkommenheit der Siebenzahl nun ließe sich allerlei sagen; aber dies Buch ist ohnehin schon lang geworden und ich fürchte, es möchte den Anschein gewinnen, als würde ich die Gelegenheit benutzen, um mein bißchen Wissen nicht so sehr zum Nutzen als zur Spielerei hervorzukehren. Ich muß daher auf Mäßigung und Ernst Bedacht nehmen, damit man nicht, wenn ich mich über die Zahl ausführlich ergehe, urteile, ich hätte Maß und Gewicht hintangesetzt. Es möge also genügen, zu erinnern, daß die erste ganz ungerade Zahl die Zahl drei ist, die erste ganz gerade Zahl vier; und aus diesen beiden besteht die Zahl sieben. Deshalb wird sie oft für eine Gesamtheit gesetzt, wie in der Stelle: „Siebenmal wird der Gerechte fallen und sich wieder erheben“2, d. h. so oft immer er fällt, er wird nicht zugrunde gehen, was übrigens nicht von Sünden, sondern von Trübsalen, die zur Demut führen, verstanden sein will; oder: „Siebenmal des Tages werde ich Dich preisen“3, was an einer andern Stelle also umschrieben ist: „Immerdar sei sein Lob in meinem Munde“4; und viele derartige Stellen finden sich in der Hl. Schrift, in denen die Siebenzahl, wie gesagt, regelmäßig für irgendeine Gesamtheit gesetzt ist. Deshalb wird auch mit dieser Zahl häufig der Heilige Geist bezeichnet, von dem der Herr sagt: Band 16, S. 636„Er wird euch alle Wahrheit lehren“5: Und in der Siebenzahl auch Gottes Ruhe, durch die man in Gott ruht6. In der Gesamtheit nämlich, d.h. in der allseitigen Vollendung findet sich die Ruhe; im Teil dagegen Mühsal. Darum mühen wir uns ab, solange wir „nur im Stückwerk erkennen; wenn aber das Vollkommene erscheint, dann wird das Stückwerk aufhören“7. Daher kommt es, daß wir uns auch durch die Hl. Schrift mit Mühsal durcharbeiten müssen. Die heiligen Engel dagegen, deren Scharen uns beizugesellen unsere Sehnsucht ist auf dieser äußerst mühseligen Pilgerschaft, sind im Genusse wie eines ewigen Seins, so eines mühelosen Erkennens und eines beseligenden Ruhens. Denn ohne Beschwerde leihen sie uns ihre Hilfe, weil sie sich in ihren rein geistigen und freien Bewegungen nicht abmühen.
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The City of God
Chapter 31.--Of the Seventh Day, in Which Completeness and Repose are Celebrated.
But, on the seventh day (i.e., the same day repeated seven times, which number is also a perfect one, though for another reason), the rest of God is set forth, and then, too, we first hear of its being hallowed. So that God did not wish to hallow this day by His works, but by His rest, which has no evening, for it is not a creature; so that, being known in one way in the Word of God, and in another in itself, it should make a twofold knowledge, daylight and dusk (day and evening). Much more might be said about the perfection of the number seven, but this book is already too long, and I fear lest I should seem to catch at an opportunity of airing my little smattering of science more childishly than profitably. I must speak, therefore, in moderation and with dignity, lest, in too keenly following "number," I be accused of forgetting "weight" and "measure." Suffice it here to say, that three is the first whole number that is odd, four the first that is even, and of these two, seven is composed. On this account it is often put for all numbers together, as, "A just man falleth seven times, and riseth up again," 1 --that is, let him fall never so often, he will not perish (and this was meant to be understood not of sins, but of afflictions conducing to lowliness). Again, "Seven times a day will I praise Thee," 2 which elsewhere is expressed thus, "I will bless the Lord at all times." 3 And many such instances are found in the divine authorities, in which the number seven is, as I said, commonly used to express the whole, or the completeness of anything. And so the Holy Spirit, of whom the Lord says, "He will teach you all truth," 4 is signified by this number. 5 In it is the rest of God, the rest His people find in Him. For rest is in the whole, i.e., in perfect completeness, while in the part there is labor. And thus we labor as long as we know in part; "but when that which is perfect is come, then that which is in part shall be done away." 6 It is even with toil we search into the Scriptures themselves. But the holy angels, towards whose society and assembly we sigh while in this our toilsome pilgrimage, as they already abide in their eternal home, so do they enjoy perfect facility of knowledge and felicity of rest. It is without difficulty that they help us; for their spiritual movements, pure and free, cost them no effort.