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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

17.

De sacrificiis vero nihil aliud mihi paganus obiceret, nisi cur apud eos illa reprehendamus, cum in nostris veteribus libris talia sibi deus noster iussisse legeretur offerri. Hic ego de vero sacrificio latius fortasse disserens demonstrarem id non deberi nisi uni vero deo, quod ei unus verus sacerdos obtulit, mediator dei et hominum; cuius sacrificii promissivas figuras in victimis animalium celebrari oportebat p. 605,4 propter commendationem futurae carnis et sanguinis, per quam unam victimam fieret remissio peccatorum de carne et sanguine contractorum, quae regnum dei non possidebunt, quia eadem substantia corporis in caelestem commutabitur qualitatem, quod ignis in sacrificio significabat velut absorbens mortem in victoriam. In eo autem populo haec rite celebrata sunt, cuius et regnum et sacerdotium prophetia erat venturi regis et sacerdotis ad regendos et consecrandos fideles in omnibus gentibus et introducendos in regnum caelorum et sacrarium angelorum ad vitam aeternam. Huius itaque veri sacrificii sicut religiosa praedicamenta Hebraei celebraverunt, ita sacrilega imitamenta pagani, quoniam quae immolant gentes, ait apostolus, daemoniis immolant, et non deo. Antiqua enim res est praenuntiativa immolatio sanguinis futuram passionem mediatoris ab initio generis humani testificans. Hanc enim primus Abel obtulisse in sacris litteris invenitur. p. 605,20 Non igitur mirum est, si praevaricatores angeli, quorum duo maxima vitia sunt superbia atque fallacia, per hunc aerem volitantes, quod uni vero deo deberi noverant, hoc sibi a suis cultoribus exegerunt, a quibus dii putari voluerunt dante sibi locum vanitate cordis humani, maxime cum ex desiderio mortuorum constituerentur imagines, unde simulacrorum usus exortus est, et maiore adulatione divini honores deferrentur tamquam in caelum receptis, pro quibus se in terris daemonia colenda supponerent et sibi sacrificari a deceptis et perditis flagitarent. Sacrificium ergo non solum cum iuste imperat verus deus, sed etiam cum superbe exigit falsus deus, satis ostendit, cui debeatur. p. 606,4 Haec illi pagano si esset difficilior ad credendum, etiam ipsa prophetia persuaderem, in qua tam longe ante conscripta sunt, quae nunc impleta monstrarem. Quodsi et hanc contemneret, hoc quoque agnoscerem potius quam mirarer, quandoquidem non omnes fuisse credituros in eiusdem prophetiae veritate recolerem.

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Gegen Faustus

17.

Was aber die Opfer anbelangt (593,25), würde mir der Heide zweifellos eines entgegenhalten, wie wir dazukämen, ihre Opferpraxis anzuprangern, wo sich doch in unseren alttestamentlichen Büchern nachlesen lasse, dass unser eigener Gott ebensolche Opfer für sich gefordert hat. Hier würde ich ausführlicher über das wahre Opfer sprechen und dabei etwa zeigen, dass dieses allein dem einen, wahren Gott gebührt, und dass es das Opfer ist, welches ihm der eine wahre Priester dargebracht hat, der Mittler zwischen Gott und den Menschen (cf. I Tim. 2,5). Zur Verheissung dieses wahren Opfers war es nun aber zweckdienlich, Modellbilder in Gestalt von Tieropfern zu feiern, um damit die Menschen vertraut zu machen mit dem zukünftigen Opfer von Fleisch und Blut, das allein uns die Vergebung der Sünden bringen würde, die wir durch jenes Fleisch und Blut auf uns geladen haben, welche das Reich Gottes nicht besitzen werden (cf. I Kor. 15,50), da ja die Substanz unseres Körpers sich in himmlische Substanz verwandeln wird (ib. 53), ein Vorgang, der durch das Opferfeuer versinnbildlicht wird, welches gleichsam den Tod verschlingt, um ihn zu besiegen (ib. 54). In jenem Volk aber war es angebracht, diese Opfer zu feiern; auch sein Königtum und sein Priesterwesen waren ja Prophetie des Königs und Priesters, der einmal kommen würde, um die Gläubigen aller Völker zu leiten und zu heiligen und sie ins Himmelreich und in das Heiligtum der Engel zum ewigen Leben zu führen. Was also die Hebräer als ehrfürchtige Ankündigung jenes wahren Opfers feierten, das feiern die Heiden als gotteslästerliche Nachäffung, da ja die Heiden nach den Worten des Apostels (I Kor. 10,20), was sie opfern, den Dämonen, nicht Gott opfern. Denn eine uralte Sache ist jenes prophetische Ritual des Blutopfers, das seit Anfang des Menschengeschlechts Zeugnis ablegt für das zukünftige Leiden des Mittlers; Abel nämlich soll dieses Opfer als erster dargebracht haben, wie man in der Heiligen Schrift nachlesen kann (cf. Gen. 4,4). Was wundert es also, wenn die abgefallenen Engel, deren zwei Hauptlaster Hochmut und Falschheit sind, sich in unseren Lüften tummelten und von ihren Verehrern eben dieses Opfer verlangten, von dem sie genau wussten, dass es ausschliesslich dem einen wahren Gott zukommt. Denn sie wollten von diesen für Götter gehalten werden, wozu ihnen die Torheit des menschlichen Herzens behilflich war: Auslöser war nämlich vor allem die Sitte, von Verstorbenen, die man schmerzlich vermisste, Wachsnachbildungen anzufertigen, die später durch Standbilder ersetzt wurden; als der Totenkult immer ausgefallener wurde, empfingen die Verstorbenen geradezu göttliche Ehren als Himmelsbewohner, worauf sich die Dämonen auf der Erde an ihrer Stelle zur Verehrung anboten und für sich selber von den getäuschten und verdorbenen Menschen Opfer verlangten. So zeigt sich klar, wem das Opfer zusteht, sowohl wenn es der wahre Gott nach seinem Recht anordnet, wie auch wenn es der falsche Gott in Selbstüberhebung für sich einfordert. Wenn es nun unseren Heiden überfordern sollte, dieser Argumentation Glauben zu schenken, würde ich zusätzlich versuchen, ihn durch das unmittelbare Zeugnis der Prophetie umzustimmen, in der schon so lange vorher niedergeschrieben war, was ich als heute erfüllt nachweisen könnte. Wenn ihm auch dieses Zeugnis keinen Eindruck machte, würde ich mich auch darüber nicht wundern, sondern nur meine Ahnung bestätigt sehen, da ich mich an die Voraussage erinnern würde, dass nicht alle der Wahrheit dieser Prophetie glauben würden.

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