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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Reply to Faustus the Manichaean

4.

Augustin replied: When the apostle says, "To the pure all things are pure," he refers to the natures which God had created,--as it is written by Moses in Genesis, "And God made all things; and behold they were very good," 1 --not to the typical meanings, according to which God, by the same Moses, distinguished the clean from the unclean. Of this we have already spoken at length more than once, and need not dwell on it here. It is clear that the apostle called those impure who, after the revelation of the New Testament, still advocated the observance of the shadows of things to come, as if without them the Gentiles could not obtain the salvation which is in Christ, because in this they were carnally minded; and he called them unbelieving, because they did not distinguish between the time of the law and the time of grace. To them, he says, nothing is pure, because they made an erroneous and sinful use both of what they received and of what they rejected; which is true of all unbelievers, but especially of you Manichaeans, for to you nothing whatever is pure. For, although you take great care to keep the food which you use separate from the contamination of flesh, still it is not pure to you, for the only creator of it you allow is the devil. And you hold, that, by eating it, you release your god, who suffers confinement and pollution in it. One would think you might consider yourselves pure, since your stomach is the proper place for purifying your god. But even your own bodies, in your opinion, are of the nature and handiwork of the race of darkness; while your souls are still affected by the pollution of your bodies. What, then, is pure to you? Not the things you eat; not the receptacle of your food; not yourselves, by whom it is purified. Thus you see against whom the words of the apostle are directed; he expresses himself so as to include all who are impure and unbelieving, but first and chiefly to condemn you. To the pure, therefore, all things are pure, in the nature in which they were created; but to the ancient Jewish people all things were not pure in their typical significance; and, as regards bodily health, or the customs of society, all things are not suitable to us. But when things are in their proper places, and the order of nature is preserved, to the pure all things are pure; but to the impure and unbelieving, among whom you stand first, nothing is pure. You might make a wholesome application to yourselves of the following words of the apostle, if you desired a cure for your seared consciences. The words are: "Their very mind and conscience are defiled."


  1. Gen. i. 31. ↩

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Gegen Faustus

4.

Augustinus antwortete: Wenn der Apostel sagte (Ti. 1,15): Alles ist rein für die Reinen, wollte er damit die von Gott geschaffenen Dinge in ihrem eigentlichen Wesen verstanden wissen, gemäss dem Wort, das Moses in der Genesis schrieb (gen. 1,31): Und Gott schuf alles, und siehe, es war sehr gut, nicht aber in ihrem Symbolwert, aufgrund dessen Gott durch den selben Moses das Reine vom Unreinen unterschied (cf. Lev. 11). Da wir uns zu dieser Frage bereits ausführlich und an mehreren Stellen ( ) geäussert haben, soll für jetzt dieser kurze Hinweis genügen. Jene Menschen also, die, obwohl mit dem Neuen Testament die Zeit der Offenbarung bereits da ist, immer noch fest überzeugt sind, dass jene Schattenbilder zukünftiger Wirklichkeit (cf. Kol. 2,17) weiterhin in Ehren zu halten sind, sodass sie gar behaupten, die Heiden könnten ohne diese das Heil, das in Christus ist, nicht erlangen, jene Menschen also bezeichnet der Apostel als unrein, weil sie fleischlich dächten, und als ungläubig, weil sie die Zeit der Gnade nicht von der Zeit des Gesetzes unterscheiden könnten. Dass aber diesen nichts rein sei, sagt der Apostel deshalb, weil sie sowohl das, was sie verwarfen, wie auch das, was sie annahmen, respektlos und ungerecht behandelten, wie es zwar alle Ungläubigen tun, im besondern aber ihr Manichäer, denen überhaupt nichts rein ist. Denn nicht einmal die Nahrung, die ihr zu euch nehmt, ist für euch rein, obwohl ihr sorgfältigst darauf achtet, sie mit dem Fleisch so wenig wie möglich in Berührung kommen zu lassen; als ihren Schöpfer bezeichnet ihr ja niemand anders als den Teufel. Und ihr behauptet gar, dass ihr durch die Aufnahme der Nahrung euren Gott, der in ihr gefesselt und verunreinigt ist, ausläutert. Wenn ihr doch wenigstens euch selber als rein ansehen würdet, in deren Bäuchen jener Gott Reinigung finden darf! Doch behauptet ihr ja, dass auch euer Körper die Natur des Volks der Finsternis besitzt und aus dessen Werkstatt hervorgeht, und dass eure Seele durch eben diesen Körper noch und noch verunreinigt wird. Was also ist für euch rein? Nicht das, was ihr einnehmt, nicht das Organ, dem ihr das, was ihr einnehmt, zukommen lässt, nicht ihr selber, die ihr das Eingenommene reinigt! Ihr seht also, wessentwegen der Apostel damals diesen Satz aussprach; er hat ihn aber auf eine Weise formuliert, die alle Ungläubigen und Unreinen treffen, doch euch zuallererst und besonders deutlich überführen sollte. Alles ist also rein für die Reinen (Ti. 1,15) gemäss dem ureigenen Wesen, in dem es geschaffen wurde, doch seinem Symbolwert nach war für das alte Volk der Juden nicht alles rein, und auch für uns ist nicht alles geeignet, sei es im Hinblick auf das Wohl unseres Körpers, sei es im Hinblick auf das Zusammenleben in der menschlichen Gesellschaft. Wenn aber jedes Ding erhält, was ihm gebührt, und wenn es die ihm von seiner Natur her zugewiesene Stellung nicht verlässt, dann ist alles rein für die Reinen; für die Unreinen aber und die Ungläubigen, wie besonders ihr es seid, ist nichts rein. Die restlichen daran anschliessenden Worte des Apostels (Ti. 1,15) solltet ihr euch für euer eigenes Heil einprägen, falls ihr den Willen habt, dass euer gebrandmarktes Gewissen gesund wird. Denn es folgt der Satz: Doch befleckt ist ihr Denken und ihr Gewissen. 

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