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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Trinitate

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De Trinitate

XI.

[XI 12] Quod autem proprie singula in eadem trinitate dicuntur nullo modo ad se ipsa sed ad invicem aut ad creaturam dicuntur, et ideo relative non substantialiter ea dici manifestum est. Sicut enim trinitas unus deus dicitur magnus, bonus, aeternus, omnipotens, idemque ipse sua sic dici potest deitas, ipse sua magnitudo, ipse sua bonitas, ipse sua aeternitas, ipse sua omnipotentia; non sic dici potest trinitas pater nisi forte translate ad creaturam propter adoptionem filiorum. Quod enim scriptum est: Audi, Israhel: dominus deus tuus dominus unus est, non utique excepto filio aut excepto spiritu sancto oportet intellegi, quem unum dominum deum nostrum recte dicimus etiam patrem nostrum per gratiam suam nos regenerantem. Trinitas autem filius nullo modo dici potest. Spiritus vero sanctus secundum id quod scriptum est: Quoniam deus spiritus est, potest quidem universaliter dici quia et pater spiritus et filius spiritus, et pater sanctus et filius sanctus. Itaque pater et filius et spiritus sanctus quoniam unus deus et utique deus sanctus est et deus spiritus est potest appellari trinitas et spiritus et sanctus. Sed tamen ille spiritus sanctus qui non trinitas sed in trinitate intellegitur in eo quod proprie dicitur spiritus sanctus, relative dicitur cum et ad patrem et ad filium refertur quia spiritus sanctus et patris et filii spiritus est. Sed ipsa relatio non apparet in hoc nomine; apparet autem cum dicitur donum dei. Donum enim est patris et filii quia et a patre procedit, sicut dominus dicit, et quod apostolus ait: Qui spiritum Christi non habet hic non est eius, de ipso utique spiritu sancto ait. ‚Donum‘ ergo ‚donatoris‘ et ‚donator doni‘ cum dicimus relative utrumque ad invicem dicimus. Ergo spiritus sanctus ineffabilis quaedam patris filiique communio, et ideo fortasse sic appellatur quia patri et filio potest eadem appellatio convenire. Nam hoc ipse proprie dicitur quod illi communiter quia et pater spiritus et filius spiritus, et pater sanctus et filius sanctus. Ut ergo ex nomine quod utrique convenit utriusque communio significetur, vocatur donum amborum spiritus sanctus. Et haec trinitas unus deus, solus, bonus, magnus, aeternus, omnipotens; ipse sibi unitas, deitas, magnitudo, bonitas, aeternitas, omnipotentia.

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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit

11. Kapitel. Wie weit erstreckt sich das Gebiet des Relativen?

12. Die Aussagen jedoch, welche in eigentümlicher Weise je eine Person in der Dreieinigkeit betreffen, besagen keine absolute Wirklichkeit, sondern das Verhältnis der drei Personen zueinander oder ihr Verhältnis zur Schöpfung. So kann man die Dreieinigkeit den einen Gott nennen, groß, gut, ewig, allmächtig; ebenso kann man sie ihre Gottnatur, ihre Größe, ihre Güte, ihre Ewigkeit, ihre Allmacht nennen. Nicht aber kann man die Dreieinigkeit in gleicher Weise Vater nennen, es sei denn in übertragenem Sinne wegen ihrer Beziehung zu den Geschöpfen, die sie als Kinder annahm. Von dem Verständnis des Schriftwortes: „Höre Israel, der Herr, dein Gott, ist ein Gott“,1 darf man nämlich nicht den Sohn oder den Heiligen Geist ausschließen. Diesen einen Herrn unseren Gott heißen wir mit Recht auch unseren Vater, da er uns durch seine Gnade wiedergebiert. Sohn jedoch kann die Dreieinigkeit in keiner Weise genannt werden. Heiliger Geist kann sie indes nach dem Schriftwort: „Gott ist Geist“2 in einem allgemeinen Sinne genannt werden, weil der Vater Geist ist und der Sohn Geist ist, weil der Vater heilig ist und der Sohn heilig ist. Weil daher der Vater, Sohn und Heilige Geist ein Gott sind, und Gott heilig ist und Gott Geist ist, kann die Dreieinigkeit auch Heiliger Geist genannt werden. Wenn wir jedoch unter dem Heiligen Geiste nicht die Dreieinigkeit, sondern eine Person in der Dreieinigkeit verstehen, wenn wir also den Ausdruck als Eigenname verwenden, dann ist er eine S. 204 beziehentliche Bezeichnung, da der Heilige Geist eine Beziehung zu Vater und Sohn in sich schließt; der Heilige Geist ist ja der Geist des Vaters und Sohnes. Freilich wird die Beziehung in diesem Ausdruck nicht sichtbar. Sie wird jedoch in der Bezeichnung Geschenk Gottes3 sichtbar. Er ist nämlich das Geschenk des Vaters und Sohnes, da er „vom Vater ausgeht“,4 wie der Herr sagt, und weil, wie der Apostel sagt, der, „welcher den Geist Christi nicht hat, nicht zu ihm gehört“.5 Dieses Wort gilt zweifellos vom gleichen Heiligen Geiste. Wenn wir die Worte Geschenk eines Schenkers und Schenker eines Geschenkes verwenden, dann wird jedesmal die gegenseitige Beziehung sichtbar. Der Heilige Geist ist also eine gewisse unaussprechliche Gemeinschaft von Vater und Sohn. Vielleicht hat er seinen Namen daher, daß man auf Vater und Sohn die gleiche Bezeichnung anwenden kann. Er wird ja im eigentlichen Sinne genannt, was die beiden anderen in einem allgemeinen Sinne heißen. Geist ist ja auch der Vater, Geist ist der Sohn, heilig ist der Vater, heilig ist der Sohn. Um also einen Namen zu gebrauchen, der Vater und Sohn gemeinsam ist und daher den Heiligen Geist als die Gemeinschaft der beiden darzutun vermag, heißt das Geschenk der beiden Heiliger Geist. Die Dreieinigkeit ist also der eine alleinige Gott, gut, groß, ewig, allmächtig; sie ist sich selbst ihre Einheit, Gottnatur, Größe, Güte, Ewigkeit, Allmacht.


  1. Deut. 6, 4. ↩

  2. Joh. 4, 24. ↩

  3. Apg. 8, 20. ↩

  4. Joh. 15, 26. ↩

  5. Röm. 8, 9. ↩

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Einleitung
On the Trinity - Introductory Essay

Inhaltsangabe

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