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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Trinitate

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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit

2. Kapitel. Das Wort Gottes befähigt uns, die Wahrheit aufzunehmen.

S. 143 4. Die Finsternisse aber sind der törichte Geist des Menschen, geblendet durch schlimme Gier und ungläubigen Sinn. Ihn heil und gesund zu machen, ist das Wort, durch welches alles geworden ist, Fleisch geworden und hat unter uns Wohnung genommen.1 Unsere Erleuchtung ist Teilnahme am Worte, das heißt am Leben, welches das Licht der Menschen ist. Zu dieser Teilnahme aber waren wir ganz unfähig und untauglich wegen der Unreinheit unserer Sündhaftigkeit. Wir mußten daher gereinigt werden. Die einzige Reinigung der Sünder und Stolzen ist das Blut des Gerechten und die Verdemütigung Gottes. Für die Anschauung Gottes, der wir von Natur nicht sind, mußten wir gereinigt werden durch den, der wurde, was wir von Natur sind und was wir wegen der Sünde nicht sind. Gott sind wir nämlich von Natur nicht, Menschen sind wir von Natur, Gerechte sind wir wegen unserer Sünden nicht. Gott wurde also ein gerechter Mensch und setzte sich bei Gott für den sündigen Menschen ein. Übereinstimmung besteht nämlich im Menschsein und Menschsein, nicht aber im Gerecht- und Sündigsein. Indem also Christus seine der unseren ähnliche menschliche Natur mit uns verband, hob er die in unserer Ungerechtigkeit liegende Unähnlichkeit auf. Indem er unserer Sterblichkeit teilhaftig wurde, machte er uns seiner Göttlichkeit teilhaftig. Der Tod des Sünders, der verdientermaßen vom Verurteilenmüssen Gottes kam, wurde ja gelöst durch den Tod des Gerechten, der vom Erbarmungswillen kam, indem, was einmal an ihm geschah, unserem doppelten Mangel entspricht. Dieses Übereinstimmen oder Zusammentreffen oder Zusammenstimmen oder Zusammenklingen, oder wie man sonst sagen will, wenn eins zu zweien paßt, ist S. 144 in jedem Gefüge, oder, wenn man lieber sagt, in jedem einheitlichen Ganzen von größter Bedeutung. Ich will mit diesen Bezeichnungen, die mir eben einfallen, das ausdrücken, was die Griechen Harmonie nennen. Es ist hier nicht der Ort, die große Bedeutung zu zeigen, welche das Zusammenklingen von mehreren Tönen zu einer Symphonie hat. Wir besitzen einen lebendig ausgeprägten Sinn hierfür, ja es ist unserer Natur so angeboren — wer anders gab es uns als jener, der uns schuf? —, daß auch Ungebildete ein waches Empfinden dafür haben, mögen sie selber singen oder andere singen hören. Durch die Harmonie schlagen hohe und tiefe Stimmen zur Einheit zusammen, und wer von ihren Gesetzen abweicht, der kränkt nicht theoretische Kenntnisse, die viele gar nicht haben, sondern beleidigt heftig unseren Gehörsinn. Um jedoch das wissenschaftlich zu erklären, bedürfte es einer langen Abhandlung. Wer indes etwas vom Saitenspiel versteht, kann sich davon durch sein Ohr überzeugen.


  1. Joh. 1, 14. ↩

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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity

Chapter 2.--How We are Rendered Apt for the Perception of Truth Through the Incarnate Word.

4. But "the light shineth in darkness, and the darkness comprehended it not." Now the "darkness" is the foolish minds of men, made blind by vicious desires and unbelief. And that the Word, by whom all things were made, might care for these and heal them, "The Word was made flesh, and dwelt among us." For our enlightening is the partaking of the Word, namely, of that life which is the light of men. But for this partaking we were utterly unfit, and fell short of it, on account of the uncleanness of sins. Therefore we were to be cleansed. And further, the one cleansing of the unrighteous and of the proud is the blood of the Righteous One, and the humbling of God Himself; 1 that we might be cleansed through Him, made as He was what we are by nature, and what we are not by sin, that we might contemplate God, which by nature we are not. For by nature we are not God: by nature we are men, by sin we are not righteous. Wherefore God, made a righteous man, interceded with God for man the sinner. For the sinner is not congruous to the righteous, but man is congruous to man. By joining therefore to us the likeness of His humanity, He took away the unlikeness of our unrighteousness; and by being made partaker of our mortality, He made us partakers of His divinity. For the death of the sinner springing from the necessity of comdemnation is deservedly abolished by the death of the Righteous One springing from the free choice of His compassion, while His single [death and resurrection] answers to our double [death and resurrection]. 2 For this congruity, or suitableness, or concord, or consonance, or whatever more appropriate word there may be, whereby one is [united] to two, is of great weight in all compacting, or better, perhaps, co-adaptation, of the creature. For (as it just occurs to me) what I mean is precisely that co-adaptation which the Greeks call harmonia. However this is not the place to set forth the power of that consonance of single to double which is found especially in us, and which is naturally so implanted in us (and by whom, except by Him who created us?), that not even the ignorant can fail to perceive it, whether when singing themselves or hearing others. For by this it is that treble and bass voices are in harmony, so that any one who in his note departs from it, offends extremely, not only trained skill, of which the most part of men are devoid, but the very sense of hearing. To demonstrate this, needs no doubt a long discourse; but any one who knows it, may make it plain to the very ear in a rightly ordered monochord.


  1. John i. 1, 14 ↩

  2. [This singleness and doubleness is explained in chapter 3.--W.G.T.S.] ↩

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On the Trinity - Introductory Essay

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