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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 19.--John is Rather to Be Understood of Our Perfect Likeness with the Trinity in Life Eternal. Wisdom is Perfected in Happiness.
25. But in respect to that image indeed, of which it is said, "Let us make man after our image and likeness," 1 we believe,--and, after the utmost search we have been able to make, understand,--that man was made after the image of the Trinity, because it is not said, After my, or After thy image. And therefore that place too of the Apostle John must be understood rather according to this image, when he says, "We shall be like Him, for we shall see Him as He is;" because he spoke too of Him of whom he had said, "We are the sons of God." 2 And the immortality of the flesh will be perfected in that moment of the resurrection, of which the Apostle Paul says, "In the twinkling of an eye, at the last trump; and the dead shall be raised incorruptible, and we shall be changed." 3 For in that very twinkling of an eye, before the judgment, the spiritual body shall rise again in power, in incorruption, in glory, which is now sown a natural body in weakness, in corruption, in dishonor. But the image which is renewed in the spirit of the mind in the knowledge of God, not outwardly, but inwardly, from day to day, shall be perfected by that sight itself; which then after the judgment shall be face to face, but now makes progress as through a glass in an enigma. 4 And we must understand it to be said on account of this perfection, that "we shall be like Him, for we shall see Him as He is." For this gift will be given to us at that time, when it shall have been said, "Come, ye blessed of my Father, inherit the kingdom prepared for you." 5 For then will the ungodly be taken away, so that he shall not see the glory of the Lord, 6 when those on the left hand shall go into eternal punishment, while those on the right go into life eternal. 7 But "this is eternal life," as the Truth tells us; "to know Thee," He says, "the one true God, and Jesus Christ whom Thou hast sent." 8
26. This contemplative wisdom, which I believe is properly called wisdom as distinct from knowledge in the sacred writings; but wisdom only of man, which yet man has not except from Him, by partaking of whom a rational and intellectual mind can be made truly wise;--this contemplative wisdom, I say, it is that Cicero commends, in the end of the dialogue Hortensius, when he says: "While, then, we consider these things night and day, and sharpen our understanding, which is the eye of the mind, taking care that it be not ever dulled, that is, while we live in philosophy; we, I say, in so doing, have great hope that, if, on the one hand, this sentiment and wisdom of ours is mortal and perishable, we shall still, when we have discharged our human offices, have a pleasant setting, and a not painful extinction, and as it were a rest from life: or if, on the other, as ancient philosophers thought,--and those, too, the greatest and far the most celebrated,--we have souls eternal and divine, then must we needs think, that the more these shall have always kept in their own proper course, i.e. in reason and in the desire of inquiry, and the less they shall have mixed and entangled themselves in the vices and errors of men, the more easy ascent and return they will have to heaven." And then he says, adding this short sentence, and finishing his discourse by repeating it: "Wherefore, to end my discourse at last, if we wish either for a tranquil extinction, after living in the pursuit of these subjects, or if to migrate without delay from this present home to another in no little measure better, we must bestow all our labor and care upon these pursuits." And here I marvel, that a man of such great ability should promise to men living in philosophy, which makes man blessed by contemplation of truth, "a pleasant setting after the discharge of human offices, if this our sentiment and wisdom is mortal and perishable;" as if that which we did not love, or rather which we fiercely hated, were then to die and come to nothing, so that its setting would be pleasant to us! But indeed he had not learned this from the philosophers, whom he extols with great praise; but this sentiment is redolent of that New Academy, wherein it pleased him to doubt of even the plainest things. But from the philosophers that were greatest and far most celebrated, as he himself confesses, he had learned that souls are eternal. For souls that are eternal are not unsuitably stirred up by the exhortation to be found in "their own proper course," when the end of this life shall have come, i.e. "in reason and in the desire of inquiry," and to mix and entangle themselves the less in the vices and errors of men, in order that they may have an easier return to God. But that course which consists in the love and investigation of truth does not suffice for the wretched, i.e. for all mortals who have only this kind of reason, and are without faith in the Mediator; as I have taken pains to prove, as much as I could, in former books of this work, especially in the fourth and thirteenth.
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
19. Kapitel. Das Johanneswort von unserer Ähnlichkeit mit Gott muß man eher von unserem Geiste verstehen.
25. Von jenem Bilde aber, von dem es heißt: „Lasset uns den Menschen machen nach unserem Bild und Gleichnis,“1 glauben wir, daß der Mensch, weil es nicht heißt: nach meinem oder deinem Bilde, nach dem Bilde der Dreieinigkeit geschaffen wurde, und so gut wir können, wollen wir dies durch Nachsinnen begreifen. Und so ist richtiger in Übereinstimmung damit auch das Johanneswort zu verstehen: „Wir werden ihm ähnlich sein, weil wir ihn sehen werden, wie er ist.“2 Er sagte dies von dem gleichen Sachverhalt, den er mit dem Worte meinte; „Wir sind Söhne Gottes.“3 Die Unsterblichkeit des Fleisches wird in jenem Augenblick vollendetS. 247 sein, von dem der Apostel Paulus sagt: „In einem Augenblicke, beim letzten Posaunenschall werden auch die Toten auferstehen in Unverweslichkeit, und wir werden verwandelt werden.“4 Im Augenblicke nämlich unmittelbar vor dem Gerichte wird auferstehen in Kraft, Unverweslichkeit, Herrlichkeit der geistige Leib, der jetzt als tierischer Leib gesät wird in Schwachheit, Ver-weslichkeit und Unehre. Das Bild aber, das im Geiste unseres Denkens in der Erkenntnis Gottes von Tag zu Tag erneuert wird, nicht draußen, sondern drinnen, wird vollendet werden in der Schau, die dann nach dem Gerichte von Angesicht zu Angesicht sich verwirklicht, jetzt aber voranschreitet durch Spiegel und Rätselbilder. Von diesem Vollendungszustande ist das Wort zu verstehen: „Wir werden ihm ähnlich sein, weil wir ihn sehen werden, wie er ist.“5 Dies Geschenk nämlich wird uns dann gegeben werden, wenn das Wort gesprochen sein wird: „Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters, und nehmet in Besitz das Reich, das euch bereitet ist.“6 Dann wird der Gottlose hinweggenommen werden, daß er nicht sieht die Herrlichkeit des Herrn, wenn die zur Linken eingehen werden in die ewige Pein, die zur Rechten in das ewige Leben. „Das aber ist“, wie die Wahrheit sagt, „das ewige Leben, daß sie dich erkennen, den einen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus.“7
26. Auf diese beschauende Weisheit, die, wie ich glaube, in den heiligen Schriften von der Wissenschaft unterschieden und im eigentlichen Sinne Weisheit genannt wird, natürlich Weisheit des Menschen — er kann sie freilich nur von jenem haben, an dem der Verstandes- und vernunftbegabte Geist Anteilnahme gewinnen kann, um so wahrhaft weise zu werden —, weist Cicero am Ende seines Zwiegesprächs Hortensius mit den Worten hin; „Wenn wir dies Tag und Nacht überdenken und unsere Einsicht, welche die Schärfe desS. 248Geistes ist, schärfen und uns davor hüten, daß sie stumpf werde, das heißt, wenn wir als Philosophen leben, dann haben wir große Hoffnung, daß uns, wenn unsere Meinungen und Anschauungen sterblich und vergänglich sind, nach der Erfüllung unserer menschlichen Aufgaben ein willkommener Untergang bevorsteht, nicht ein schmerzliches Erlöschen, sondern gleichsam das Ausruhen vom Leben. Wenn wir aber, wie die alten Philosophen, und zwar gerade die größten und weitaus berühmtesten glaubten, unsterbliche und göttliche Seelen haben, dann muß man annehmen, daß diesen, je mehr sie immer in ihrer Bahn waren, das heißt im vernünftigen Überlegen und im Verlangen nach Forschung, und je weniger sie sich in die Fehler und Irrtümer der Menschen verstrickten und verwickelten, um so leichter der Aufstieg und die Rückkehr in den Himmel sein werde.“8 Schließlich fügte er, die ganze Abhandlung zusammenfassend und beendigend, diesen kurzen Schluß hinzu: „Deshalb müssen wir, um meine Darlegungen einmal zu schließen, ob wir nun ruhig verlöschen wollen, wenn wir in diesem Getriebe gelebt haben, oder ob wir aus diesem in ein anderes vielleicht besseres Haus ungesäumt ausziehen wollen, auf solche Bemühungen unsere ganze Arbeit und Sorge verwenden.“ Hier wundere ich mich, daß ein Mann von solcher Begabung den Menschen, die mit der Philosophie ihr Leben verbringen, die doch durch die Schau der Wahrheit selig macht, nach der Erfüllung der irdischen Aufgaben einen willkommenen Untergang verheißt, wenn unsere Meinungen und Anschauungen sterblich und vergänglich sind, als ob dabei das sterben und untergehen würde, was wir nicht liebten, sondern schrecklich haßten, so daß uns sein Untergang willkommen ist. Indes dies hatte er nicht von den Philosophen gelernt, die er mit so großer Auszeichnung nennt; diese Anschauung riecht vielmehr nach jener neuen Akademie, in der man sich S. 249 gefiel, auch die offenkundigsten Dinge zu bezweifeln. Von den größten und berühmtesten Philosophen aber hatte er, wie er selbst gesteht, gelernt, daß unsere Seelen ewig seien. Die ewigen Seelen freilich werden durch diese Ermahnung nicht unpassenderweise aufgeweckt, daß sie sich in ihrer Bahn finden lassen sollen, wenn das Ende dieses Lebens kommt, das heißt auf den Wegen des Verstandes und des Verlangens nach Forschung, und sich weniger verstricken und verwickeln in die Fehler und Irrtümer der Menschen, damit ihnen die Rückkehr zu Gott leichter fällt. Diese Bahn aber, die in der Liebe und dem Aufspüren der Wahrheit besteht, genügt nicht für die Elenden, das heißt für alle Sterblichen, die sich ohne Glauben an den Mittler allein auf ihren Verstand stellen. Das habe ich in den vorhergehenden Büchern dieses Werkes, vor allem im vierten und dreizehnten, so gut ich konnte, zu beweisen mich bemüht.