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Werke Cyprian von Karthago (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
3. Brief

3. Kapitel

Die Diakone aber müssen daran denken, daß die Apostel, das heißt die Bischöfe und Vorgesetzten, der Herr auserwählt hat, während die Diakone nach der Himmelfahrt des Herrn von den Aposteln als Diener ihres bischöflichen Amtes und der Kirche aufgestellt wurden. Sowenig also wir uns etwas gegen Gott erlauben können, der die Bischöfe einsetzt, ebensowenig können auch die Diakone sich gegen uns etwas herausnehmen, von denen sie ernannt sind. Und darum hat der Diakon1, von dem du schreibst, für seine Vermessenheit Buße zu tun, indem er die Würde des Priesters anerkennt, und hat seinem Vorgesetzten, dem Bischof, in voller Demut Genugtuung zu leisten. Das ist ja immer der Anfang der Ketzerei und der Ursprung und erste Schritt zur Spaltung, daß man selbstgefällig wird und den Vorgesetzten in stolzem Hochmut verachtet. So entfernt man sich von der Kirche, so errichtet man außerhalb (der Kirche) einen unheiligen Altar, so lehnt man sich auf gegen den Frieden Christi und die von Gott verordnete Einheit. — Sollte er dich aber weiterhin durch seine Schmähungen erbittern und S. 9 herausfordern, so mache du ihm gegenüber nur von deiner Amtsgewalt Gebrauch, indem du ihn entweder absetzest oder (aus der Kirche) ausschließest! Denn wenn der Apostel Paulus in seinem Briefe an Timotheus gesagt hat: „Niemand verachte deine Jugend2!“ wieviel mehr müssen dann deine Amtsgenossen dir zurufen: ‚Niemand mißachte dein hohes Alter!‘ Und wenn du schreibst, ein anderer habe mit diesem deinem Diakon gemeinsame Sache gemacht und sich an seinem hochmütigen und frechen Auftreten beteiligt, so kannst du auch diesen und alle anderen, die etwa noch ein solches Benehmen gezeigt und gegen einen Priester Gottes sich vergangen haben, entweder bestrafen oder ausschließen. Nur ermahnen wir sie dringend, lieber ihre Sünde einzusehen und Genugtuung zu leisten und es uns zu ermöglichen, daß wir an unserem Vorsatz (der Milde) festhalten. Denn unser sehnlichster Wunsch ist es, Schmähungen und Unbilden einzelner mehr durch Sanftmut und Geduld zu bezwingen als kraft unserer priesterlichen Gewalt zu ahnden.

Ich wünsche dir, teuerster Bruder, stetes Wohlergehen!


  1. In einer Handschrift ist hier Cassius als der Name des betreffenden Diakons genannt. ↩

  2. 1 Tim. 4, 12. ↩

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