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Werke Cyprian von Karthago (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
58. Brief

5. Kapitel

Laßt uns nur, geliebteste Brüder, den gerechten Abel nachahmen, der dem Märtyrertum die erste Weihe S. 209 gab, indem er als erstes Opfer wegen seiner Gerechtigkeit erschlagen wurde! Laßt uns Abraham nachahmen, den Freund Gottes, der ohne Zaudern mit eigenen Händen seinen Sohn als Schlachtopfer darbrachte, indem er in treuer Ergebenheit Gott Gehorsam leistete! Laßt uns die drei Knaben Ananias, Azarias und Misael nachahmen, die trotz ihrer Jugend unerschrocken und ungebeugt durch die Gefangenschaft nach der Unterwerfung Judäas und der Einnahme Jerusalems einen König in seinem eigenen Reiche durch die Kraft ihres Glaubens besiegten, die auf die Aufforderung, die von dem König Nabuchodonosor errichtete Bildsäule anzubeten, sich stärker erwiesen als des Königs Drohungen und als die Flammen, indem sie laut riefen und in folgenden Worten ihren Glauben bezeugten: „König Nabuchodonosor, es ist nicht nötig, daß wir dir auf diese Rede antworten. Denn der Gott, dem wir dienen, ist mächtig genug, uns aus dem Ofen des lodernden Feuers zu erretten, und er wird aus deinen Händen uns befreien. Und wenn nicht, so sei dir kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen und daß wir das goldene Bild nicht anbeten, das du hast aufstellen lassen1!“ Wohl hielten sie kraft ihres Glaubens ein Entrinnen für möglich, aber sie setzten bei: „Und wenn nicht“, damit der König wisse, daß sie wegen des Gottes, den sie verehrten, auch zum Tode bereit seien. Darin besteht ja die Kraft des Mutes und des Glaubens, daß man überzeugt ist und weiß, daß Gott von dem drohenden Tode befreien kann, und dennoch den Tod nicht fürchtet und nicht wankt, damit der Glaube sich um so besser bewähren kann. Hervorbrach aus ihrem Munde die ungeschwächte und unwiderstehliche Kraft des Heiligen Geistes, damit die Wahrheit dessen offenbar werde, was der Herr in seinem Evangelium gesagt hat mit den Worten: „Ergreifen sie euch aber, so denket nicht darüber nach, was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Nicht ihr seid es ja, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet2.“ Er sagte also, was wir S. 210 reden und antworten könnten, das werde uns in jener Stunde von Gott eingegeben und dargeboten, und nicht wir seien es dann, die da reden, sondern der Geist Gottes, des Vaters. Er selbst ist es, der in uns nicht nur redet, sondern auch gekrönt wird, indem er von den Bekennern weder weicht noch sich trennt. So ist auch Daniel, als man ihn zwingen wollte, den Götzen Bel anzubeten, den damals das Volk und der König verehrten, als Verfechter der Ehre seines Gottes voll Glauben und Freimut in die Worte ausgebrochen: „Ich verehre nichts als den Herrn, meinen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat3.“


  1. Dan. 3, 16-18. ↩

  2. Matth. 10, 19 f. und Mark. 13, 11. ↩

  3. Dan. 14, 4. ↩

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