10. Kapitel

Durch Felicianus nun, mein Bruder, habe ich dir angezeigt, daß Privatus¹ nach Karthago gekommen ist, ein alter Häretiker in der Kolonie Lambesis, der schon vor einer ziemlichen Reihe von Jahren wegen zahlreicher und schwerer Vergehungen durch das Urteil von neunzig Bischöfen verdammt und auch in den Briefen unserer Vorgänger Fabianus und Donatus, wie ja auch euch wohl bekannt ist, aufs strengste gebrandmarkt worden war. Als nun dieser erklärte, er wolle sich bei uns in der Versammlung verantworten, die wir an den darauffolgenden Iden des Mai abhielten, aber dann nicht zugelassen wurde, da gab er sich in diesem Fortunatus einen seiner Gesellschaft würdigen Afterbischof. Mit ihm war auch ein gewisser Felix gekommen, den er selbst einst als ein außerhalb der Kirche stehender Häretiker zum Afterbischof erhoben hatte. Aber auch Jovinus und Maximus sind in der Begleitung des Ketzers Privatus erschienen, die wegen abscheulicher Götzenopfer und anderer ihnen nachgewiesenen Verbrechen von neun unserer S. 229 Amtsgenossen verurteilt und dann nochmals von einer größeren Zahl von uns im vorigen Jahre auf einer Versammlung ausgeschlossen worden waren. Mit diesen vier Personen hat sich nun auch noch Repostus aus Suturnuca² vereinigt, der in der Verfolgung nicht nur selbst zu Fall gekommen ist, sondern auch den größten Teil seiner Gemeinde durch seine ruchlose Überredungskunst zu Fall gebracht hat. Diese fünf nebst einigen anderen, die entweder durch Opfer sich befleckten oder sonst ein böses Gewissen haben, wählten den Fortunatus zu ihrem Afterbischof, um sich alle der gleichen Verbrechen schuldig zu machen und einen Hirten zu haben, wie er eben zu einer solchen Herde paßt.