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Werke Cyprian von Karthago (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
59. Brief

20. Kapitel

Im übrigen aber sollen unsere geliebtesten Brüder die Worte und Reden derer entschieden fliehen und meiden, „deren Rede wie ein Krebs um sich frißt1“, wie auch der Apostel sagt: „Böse Geschwätze verderben gute Anlagen2“, und abermals: „Einen S. 241 ketzerischen Menschen meide nach einmaliger Vermahnung und wisse, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt und durch sich selbst verurteilt ist3!“ Auch durch den Mund Salomons spricht der Heilige Geist: „Ein verkehrter Mensch“, sagt er, „trägt Verderben in seinem Munde und birgt Feuer auf seinen Lippen4.“ Ebenso mahnt er von neuem und sagt: „Umzäune deine Ohren mit Dornen und höre nicht auf eine lose Zunge5!“ und abermals: „Der Böse hört auf die Zunge der Ungerechten, der Gerechte aber achtet nicht auf lügnerische Lippen6.“

Ich weiß nun zwar, daß unsere Brüder bei euch, durch eure Vorsicht gesichert, aber auch durch ihre eigene Wachsamkeit behütet, sich vom Gifte der Ketzer weder erfassen noch täuschen lassen und daß die Macht der göttlichen Lehren und Vorschriften bei ihnen ebenso groß ist wie ihre Gottesfurcht; aber dennoch bestimmte uns überflüssigerweise unsere Sorge oder auch unsere Liebe, dies alles euch zu schreiben, damit niemand mit derartigen Leuten einen Verkehr anknüpft, niemand sich mit den Bösen zu Tische setzt oder in ein Gespräch einläßt und damit wir von ihnen ebenso geschieden sind, wie sie der Kirche den Rücken gekehrt haben. Denn es steht geschrieben: „Wenn er aber die Kirche verachtet, so sei er dir gleich einem Heiden und Zöllner7!“ Auch der selige Apostel mahnt nicht nur, sondern befiehlt sogar, von solchen zurückzuweichen: „Wir gebieten euch“, sagt er, „im Namen des Herrn Jesus Christus, daß ihr euch trennt von allen Brüdern, die unordentlich wandeln und nicht nach der Lehre, die sie von uns empfangen haben8.“ Niemals kann es eine Gemeinschaft geben zwischen Glauben und Unglauben. Wer nicht mit Christus ist, wer ein Widersacher Christi, wer ein Feind seiner Einheit und seines Friedens ist, S. 242 der kann nicht zu uns gehören. Kommen sie mit Bitten und Genugtuung, so sollen sie Gehör finden; werfen sie mit Lästerungen und Drohungen um sich, so sollen sie zurückgewiesen werden!

Ich wünsche dir, teuerster Bruder, stetes Wohlergehen!


  1. 2 Tim. 2, 17. ↩

  2. 1 Kor. 15, 33. ↩

  3. Tit. 3, 10. 11. ↩

  4. Sprichw. 16, 27. ↩

  5. Sir. 28, 24. ↩

  6. Sprichw. 17, 4. ↩

  7. Matth. 18, 17. ↩

  8. 2 Thess. 3, 6. ↩

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