3. Kapitel
[Forts. v. S. 245 ] Was sagt denn Novatianus zu alledem, teuerster Bruder? Läßt er jetzt von seinem Irrtum ab? Oder haben ihn vielmehr, wie es bei Wahnsinnigen Sitte ist, gerade unsere glücklichen Erfolge nur in noch größere Raserei versetzt? Erwacht dort von neuem die Wut der Zwietracht und der Eifersucht, je mehr hier der Ruhm der Liebe und des Glaubens wächst? Bringt denn der Unglückliche, statt für die Heilung seiner Wunde zu sorgen, sich und den Seinen noch schwerere Verletzungen bei, indem er zum Verderben der Brüder laut seine Stimme ertönen läßt und die vergifteten Geschosse seiner Beredsamkeit abschleudert, eher ein hartherziger Vertreter der verwerflichen weltlichen Philosophie als ein friedfertiger Anhänger der milden Weisheit des Herrn, ein von der Kirche abtrünniger Feind der Barmherzigkeit, ein Mörder der Bußfertigkeit, ein Lehrer des Hochmuts, ein Fälscher der Wahrheit, ein Zerstörer der Liebe? Erkennt er nunmehr, wer der Priester Gottes ist, wo die Kirche und das Haus Christi ist, welches die Knechte Gottes sind, die der Teufel befehdet, welches die Christen, die der Antichrist bekämpft? Denn nicht diejenigen sucht er auf, die er schon unterjocht, und nicht jene will er stürzen, die er schon in seine Gewalt gebracht hat. An denen, die er bereits der Kirche entfremdet und aus ihr hinweggeführt hat, geht der Widersacher und Feind der Kirche wie an Gefangenen und Besiegten mit Verachtung vorüber; unablässig hingegen setzt er denen zu, in denen er Christus wohnen sieht.