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Werke Cyprian von Karthago (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
63. Brief

16. Kapitel

Oder glaubt einer etwa damit sich hinausreden zu können, daß zwar in der Frühe offensichtlich nur Wasser dargebracht wird, daß wir aber, wenn wir zum Abendmahl kommen, den Kelch mit einer Weinmischung S. 268 gefüllt darbringen? Wenn wir jedoch unser Abendmahl halten, können wir nicht das Volk an unseren Tisch rufen, um das wahre Sakrament in Gegenwart aller Brüder zu feiern1. Freilich hat der Herr nicht in der Frühe, sondern erst nach dem Abendmahl den gemischten Kelch dargebracht. Sollen wir also etwa den Gottesdienst erst nach dem Abendmahl begehen, um so den gemischten Kelch bei der Feier des Gottesdienstes darzubringen? Christus mußte allerdings am Abend des Tages den Kelch darbringen, um schon durch die Stunde des Opfers den Untergang und den Abend der Welt anzudeuten, wie im Buche Exodus geschrieben steht: „Und alles Volk der Gemeinde der Söhne Israels soll es gegen Abend schlachten2!“ und abermals in den Psalmen: „Das Aufheben meiner Hände sei ein Abendopfer3!“ Wir aber feiern die Auferstehung des Herrn in der Frühe4.


  1. Offenbar konnte man bei der abendlichen Opferfeier nicht auf die Teilnahme der dienenden und arbeitenden Klasse rechnen. ↩

  2. Exod. 12, 6. ↩

  3. Ps. 140, 2 [hebr. Ps. 141, 2]. ↩

  4. d. i.: Weil wir mit dem Opfer zugleich die Auferstehung des Herrn feiern, die am Morgen stattfand, so muß es frühmorgens dargebracht werden. ↩

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