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Werke Cyprian von Karthago (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
75. Brief

3. Kapitel

Doch das Verhalten des Stephanus wollen wir einstweilen übergehen, um nicht durch die Erinnerung an seine Dreistigkeit und Anmaßung unseren Kummer über seine Missetaten noch zu verlängern. Als wir aber von euch erfuhren, daß ihr euch in der Regelung der Frage, um die es sich gegenwärtig handelt, an die Richtschnur der Wahrheit und an die Weisheit Christi gehalten habt, da haben wir voll inniger Freude aufgejubelt und Gott dafür gedankt, daß wir bei so weit entfernten Brüdern S. 373 eine solche Einmütigkeit des Glaubens und der Wahrheit mit uns fanden. Denn Gottes Gnade hat die Macht, selbst das, was auf Erden durch den weitesten Zwischenraum getrennt zu sein scheint, durch das Band der Liebe und Einheit zu vereinigen und zu verknüpfen. Ebenso hat ja die göttliche Kraft einst auch den in den ersten Zeiten lebenden Job und Noe mit dem viel später kommenden und durch eine große Zeitspanne von ihnen getrennten Ezechiel und Daniel zu einmütigem Bunde zusammengeschlossen, so daß sie trotz des gewaltigen zeitlichen Zwischenraums dank der göttlichen Eingebung eines Sinnes waren. Das gleiche erleben wir auch jetzt an euch, wenn ihr, trotz der ungeheuren räumlichen Entfernung von uns, bestätigt, daß ihr euch dennoch in Gesinnung und Geist mit uns eins fühlt. Dies alles ist eine Folge der göttlichen Einheit. Denn da es ein und derselbe Herr ist, der in uns wohnt, so vereinigt und verknüpft er die Seinigen allenthalben durch das Band der Einheit. Deshalb verbreitete sich der Schall derer, die vom Herrn ausgesandt wurden, über die ganze Erde, da sie im Geiste der Einheit schnell dahineilten. So nützt es umgekehrt gar nichts, daß manche einander körperlich ganz nahe und eng verbunden sind, wenn sie in Herz und Sinn nicht übereinstimmen; denn Seelen, die sich von der Einheit Gottes getrennt haben, lassen sich nimmermehr vereinigen. „Denn siehe“, heißt es, „die sich von dir entfernen, werden zugrunde gehen1,“ Aber solche werden dem Gerichte des Herrn mit vollem Recht verfallen, wenn sie von den Worten dessen abweichen, der den Vater um die Einheit anfleht und sagt: „Vater, gib, daß so, wie ich und du eins sind, auch sie in uns eins seien2!“


  1. Ps. 72, 27 [hebr. Ps. 73, 27]. ↩

  2. Joh. 17, 21. ↩

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