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Werke Johannes Cassianus (360-435) De incarnatione Domini contra Nestorium Sieben Bücher über die Menschwerdung Christi (BKV)
Siebentes Buch

23. Er bleibt nun bei demselben Beweise, um zu zeigen, daß Christus nicht fremder Herrlichkeit bedurft, sondern seine eigene gehabt habe.

S. 619 Wir wollen nun aber sehen, mit welchem Zusatze du deine vorausgegangenen Lästerungen schließest. Du sagst: „Der auch Christo die Herrlichkeit verliehen hat,“ du nennst die Herrlichkeit, um eine Schmach anzuthun. Denn damit, daß du behauptest, der Herr sei mit der Herrlichkeit beschenkt worden, sprichst du die Gotteslästerung aus, daß er ihrer nicht mächtig gewesen wäre, indem du sagst, daß er sie empfangen habe. Dieß sagt ja doch der gottlose Sinn, daß die Freigebigkeit des Schenkenden eine Armseligkeit des Empfangenden zeigt. O über deine unselige Gottlosigkeit! Oder wo ist nun Das, was die Gottheit einst selbst über den in den Himmel auffahrenden Herrn Jesus Christus vorausgesagt hat? „Hebet,“ heißt es,1 „hinweg eure Thore und es wird einziehen der Herr der Herrlichkeit.“ Und nachdem wie gewöhnlich das hl. Wort nach Weise eines Fragenden sich selbst erwidert hat: „Wer ist dieser König der Glorie?“ — da fügt es sogleich bei: „Der starke und mächtige Herr, der Herr gewaltig im Kampfe,“ und zeigt so unter der Bezeichnung des geführten Kampfes den Sieg des triumphirenden Herrn. Nachdem dann zur vollen Darstellung der Sache der Text des obengenannten Verses wiederholt worden, wird die Majestät unseres in den Himmel einziehenden Herrn mit folgendem Schlusse gezeigt: „Der Herr der Macht, er ist der König der Glorie.“ Damit nemlich nicht die Annahme des Leibes der Ehre der höchsten Gottheit Abbruch thue, lehrt die hl. Schrift hier, daß Ebenderselbe der Herr der Macht und der König der himmlischen Glorie sei, welchen sie oben als Sieger im Kampfe gegen die Hölle verkündete. Nun sage noch, die Herrlichkeit sei dem Herrn geschenkt worden, da sogar die Weissagung ihn König der Glorie nennt und er von sich S. 620 selbst Folgendes bezeugt:2 „Wenn der Menschensohn gekommen sein wird in seiner Herrlichkeit.“ Streite dagegen, wenn du kannst, und widersprich, so daß du behauptest, er habe eine fremde Herrlichkeit empfangen, während er selbst bezeugt, daß er seine besitze. Übrigens schreiben wir ihm den Besitz eigener Glorie so zu, daß wir nicht läugnen, es sei ihm dieses Eigenthum der Herrlichkeit mit dem Geiste und dem Vater gemeinsam; denn was immer Gott besitzt, gehört der Gottheit, und das Reich der Glorie ist so dem Sohne eigen, daß es nicht von dem Eigenthum der ganzen Gottheit getrennt ist.


  1. Ps. 23, 7. 8 [Hebr. Ps. 24, 7. 8]. ↩

  2. Matth. 25, 31. ↩

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