Edition
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De baptismo
IX
[1] Quot igitur patrocinia naturae, quot privilegia gratiae, quot sollemnia disciplinae, figurae praestructiones praedicationes, religionem aquae ordinaverunt. primum quidem, cum populus de Aegypto [libere] expeditus vim regis Aegypti per aquam transgressus evadit, ipsum regem cum totis copiis aqua extinguit. quae figura manifestior in baptismi Sacramento? liberantur de saeculo nationes per aquam scilicet, et diabolum dominatorem pristinum in aqua oppressum derelinquunt. [2] item aqua de amaritudinis vitio in suum commodum suavitatis Mosei ligno remediatur. lignum illud erat Christus venenatae et amarae retro naturae venas in saluberrimam aquam, baptismi scilicet, ex sese remedians. [3] haec est aqua quae de comite petra populo profluebat: si enim petra Christus, sine dubio aqua in Christo baptismum videmus benedici. quanta aquae gratia penes deum et Christum eius ad baptismi confirmationem. [4] nunquam sine aqua Christus : siquidem et ipse aqua tinguitur, prima rudimenta potestatis suae vocatus ad nuptias aqua auspicatur, cum sermonem facit sitientes ad aquam suam invitat sempiternam, cum de agape docet aquae calicem parvo oblatum inter opera dilectionis probat: ad puteum vires resumit, super aquam incedit, libenter transfretat, aquam discentibus ministrat. perseverat testimonium baptismi usque ad passionem: cum deditur in crucem aqua intervenit - sciunt Pilati manus: cum vulneratur aqua de latere prorumpit - scit lancea militis.
Übersetzung
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Über die Taufe (BKV)
9. Kap. Vorbilder der Taufe aus dem Alten Testament. Das Wasser im Dienste Christi.
Wie zahlreich sind also die Anhaltspunkte in der Natur, die Privilegien der Gnade, die feierlichen Anwendungen in der Disziplin, die Vorbilder, Vorbereitungen S. 285und Anrufungen, welche zum religiösen Gebrauch des Wassers geführt haben! Erstens, als das Volk, zur Freiheit aus Ägypten entlassen, das Wasser durchschreitend der Gewalt des ägyptischen Königs entging, da vertilgte Wasser den König selbst mit seinen sämtlichen Heerscharen. Welches Vorbild wäre im Sakramente der Taufe klarer enthalten als dieses? Die Heiden werden durch Wasser nämlich von der Herrschaft der Welt befreit und lassen ihren früheren Herrn, den Teufel, im Wasser ertränkt zurück. Ähnlich wird das Wasser durch den Stab des Moses aus dem fehlerhaften Zustande der Bitterkeit seiner wohltuenden Brauchbarkeit wieder gegeben. Jener Stab war Christus, welcher die Wasseradern von vorher vergifteter und bitterer Beschaffenheit in das so heilsame Taufwasser umwandelte, nämlich durch seine eigene Person, Dieses ist das Wasser, welches für das Volk aus dem es begleitenden Felsen herabfloß. Denn wenn der Fels Christus1 ist, so erkennen wir daran ohne Zweifel, wie durch das Wasser in Christo das Eintauchen seinen Segen empfängt.
In wie großer Gnade steht doch bei Gott und seinem Gesalbten das Wasser! Das dient wieder zur Bestätigung der Taufe. Jeden Augenblick erscheint das Wasser im Dienste Christi; er wird selber im Wasser getauft; die ersten Spuren seiner Macht läßt er, zur Hochzeit eingeladen, am Wasser sehen; wenn er spricht, so ladet er die Durstigen zu seinem Wasser ein; wenn er über die Liebe Unterweisungen gibt, so lobt er unter den Liebeswerken das Darreichen eines Bechers Wasser an einen Armen; bei dem Brunnen erholt er sich; über dem Wasser wandelt er einher; er fährt gern über dasselbe hinüber; Wasser bietet er seinen Schülern, Die Zeugnisse für das Taufwasser setzen sich fort bis zum Leiden Christi; im Augenblick, wo er zur Kreuzigung ausgeliefert wird, spielt das Wasser eine Rolle - ich verweise auf die Hände des Pilatus; im Augenblick, wo er durchbohrt wird, bricht Wasser aus seiner Seite hervor, - ich verweise auf die Lanze des Soldaten.
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1. Kor. 10,4. ↩