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The Epitome of the Divine Institutes
Chap. XXXVI.--Of the Philosophers,--Namely, Epicurus and Pythagoras.
Since I have spoken briefly of philosophy, now also I will speak a few things about the philosophers. This is especially the doctrine of Epicurus, that there is no providence. And at the same time he does not deny the existence of gods. In both respects he acts contrary to reason. For if there are gods, it follows that there is a providence. For otherwise we can form no intelligible idea of God, for it is His peculiar province to foresee. 1 But Epicurus says He takes no care about anything. Therefore He disregards not only the affairs of men, but also heavenly things. How, therefore, or from what, do you affirm that He exists? For when you have taken away the divine providence and care, it would naturally follow that you should altogether deny the existence of God; whereas now you have left Him in name, but in reality you have taken Him away. Whence, then, did the world derive its origin, if God takes no care of anything? There are, he says, minute atoms, which can neither be seen nor touched, and from the fortuitous meeting of these all things arose, and are continually arising. If they are neither seen nor perceived by any part of the body, how could you know of their existence? In the next place, if they exist, with what mind do they meet together to effect anything? If they are smooth, they cannot cohere: if they are hooked and angular, then they are divisible; for hooks and angles project, and can be cut off. But these things are senseless and unprofitable. Why should I mention that he also makes souls capable of extinction? who is refuted not only by all philosophers and general persuasion, but also by the answers of bards, by the predictions of the Sibyls, and lastly, by the divine voices of the prophets themselves; so that it is wonderful that Epicurus alone existed, who should place the condition of man on a level with the flocks and beasts.
What of Pythagoras, who was first called a philosopher, who judged that souls were indeed immortal, but that they passed into other bodies, either of cattle, or of birds, or of beasts? Would it not have been better that they should be destroyed, together with their bodies, than thus to be condemned to pass into the bodies of other animals? Would it not be better not to exist at all, than, after having had the form of a man, to live as a swine or a dog? And the foolish man, to gain credit for his saying, said that he himself had been Euphorbus in the Trojan war, and that, when he had been slain, he passed into other figures of animals, and at last became Pythagoras. O happy man! to whom alone so great a memory was given; or rather unhappy, who, when changed into a sheep, was not permitted to be ignorant of what he was! And would to Heaven that he alone had been thus senseless! He found also some to believe him, and some indeed among the learned, 2 to whom the inheritance of folly passed.
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Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)
31. Epikurus; Pythagoras.
Nach diesen kurzen Auseinandersetzungen über die Philosophie fügen wir nun noch einiges über die Philosophen selbst an. Epikurs Lehre besteht im wesentlichen in der Leugnung der Vorsehung; und doch lehnt er dabei das Dasein der Götter nicht ab: beides gegen die Vernunft. Wenn es Götter gibt, so muß es auch eine Vorsehung geben. Anders kann man sich Gott nicht denken, als daß ihm die Fürsorge wesentlich ist. „Gott kümmert sich um nichts“, sagt Epikur. So kümmert er sich also nicht um die Dinge auf Erden, ja nicht einmal um die Dinge des Himmels. Wie und mit welchen Gründen willst du dann erweisen, daß es einen Gott gibt? Denn schließt man die göttliche Voraussicht und Fürsorge aus, so wäre es nur folgerichtig, Gott das Dasein überhaupt abzusprechen. So hast du Gott im Worte belassen und in der Sache aufgehoben. Woher ist denn der gesetzmäßige Gang der Welt, wenn Gott sich um nichts kümmert? „Es gibt winzige Sämchen, die man weder sehen noch berühren kann; durch ihr zufälliges Zusammentreffen ist alles entstanden und entsteht immerfort alles.“ Wenn man sie weder sehen noch mit irgendeinem Teil des Leibes wahrnehmen kann, woher konntest du dann wissen, daß sie sind? Und wenn sie sind, wie kommt es ihnen denn in den Sinn, sich zusammenzuscharen, um etwas hervorzubringen? Wenn sie glatt sind, so können sie nicht aneinander haften; wenn sie hakig und eckig sind, so sind sie teilbar; denn Haken und Ecken stehen hervor und können abgetrennt werden. Doch das sind wahnwitzige und unnütze Dinge. Und erst Epikurs Lehre von der Zerstörbarkeit der Seelen! Da widerlegen ihn nicht bloß sämtliche Philosophen und die allgemeine Überzeugung, sondern auch die Aussprüche der Seher, die Weissagungen der S. 166 Sibyllen, ja auch die göttlichen Stimmen der Propheten, so daß man sich wundern muß, wie Epikur allein auftreten konnte, um das Los des Menschen den Tieren in Feld und Wald gleichzustellen. Und was soll man von Pythagoras sagen, der zuerst Philosoph genannt worden ist, und der zwar die Seelen für unsterblich hält, jedoch behauptet hat, daß sie in andere Leiber von zahmen und wilden Tieren oder von Vögeln übergehen? Wäre es da nicht besser, die Seelen würden mit den eigenen Leibern ausgelöscht, als daß sie zu fremden Leibern verurteilt würden; nicht besser, sage ich, daß sie überhaupt nicht mehr wären, als daß sie erst in der Gestalt des Menschen, dann in der Gestalt von Schweinen oder Hunden lebten? Und um seinem Wort mehr Glauben zu verschaffen, so hat er in seiner Ungereimtheit behauptet, er selbst sei im Trojanischen Kriege Euphorbus gewesen; und nachdem er vor Troja gefallen, sei er in andere Gestalten von Tieren übergegangen und zuletzt Pythagoras geworden. O der Glückselige, dem allein ein solches Gedächtnis beschieden war, oder vielmehr der Unglückselige, der nach dem Übergang in ein Tier nicht vergessen konnte, was er gewesen war! Und wäre nur der Wahnwitz bei ihm allein geblieben! So aber fand er Leute, die ihm glaubten, und zwar nicht ungelehrte Männer, auf die dann das Erbe der Torheit überging.