• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Laktanz (250-325) Epitome divinarum institutionum

Übersetzung ausblenden
The Epitome of the Divine Institutes

Chap. LXIX.--That the World Was Made on Account of Man, and Man on Account of God.

I will now say what is that chief 1 point which not even those who spoke the truth were able to connect together, bringing into one view causes and reasons. The world was made by God, that men might be born; again, men are born, that they may acknowledge God as a Father, in whom is wisdom; they acknowledge Him, that they may worship Him, in whom is justice; they worship Him, that they may receive the reward of immortality; they receive immortality, that they may serve God for ever. Do you see how closely connected the first are with the middle, and the middle with the last? Let us look into them separately, and see whether they are consistent 2 with each other. God made the world on account of man. He who does not see this, does not differ much from a beast. Who but man looks up to the heaven? who views with admiration the sun, who the stars, who all the works of God? Who inhabits the earth? who receives the fruit from it? Who has in his power the fishes, who the winged creatures, who the quadrupeds, except man? Therefore God made all things on account of man, because all things have turned out for the use of man.

The philosophers saw this, but they did not see the consequence, that He made man himself on His own account. For it was befitting, and pious, and necessary, that since He contrived such great works for the sake of man, when He gave him so much honour, and so much power, that he should bear rule in the world, man should both acknowledge God, the Author of such great benefits, who made the world itself on his account, and should pay Him the worship and honour due to Him. Here Plato erred; here he lost the truth which he had at first laid hold of, when he was silent concerning the worship of that God whom he confessed to be the framer and parent of all things, and did not understand that man is bound to God by the ties of piety, whence religion itself receives its name, and that this is the only thing on account of which souls become immortal. He perceived, however, that they are eternal, but he did not descend by the regular gradations to that opinion. For the middle arguments being taken away, he rather fell into the truth, as though by some abrupt precipice; nor did he advance further, since he had found the truth by accident, and not by reason. Therefore God is to be worshipped, that by means of religion, which is also justice, man may receive from God immortality, nor is there any other reward of a pious mind; and if this is invisible, it cannot be presented by the invisible God with any reward but that which is invisible.


  1. Summa. ↩

  2. Utrumne illis ratio subsistat. ↩

Übersetzung ausblenden
Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)

64. Bestimmung des Menschen.

S. 210 Ich will nun jene wichtigste Wahrheit darlegen, die nicht einmal die Philosophen, die Wahres gesprochen haben, zu finden vermochten, weil sie die Folgerungen aus den Gründen nicht abzuleiten verstanden. Die Welt ist von Gott geschaffen, damit Menschen geboren würden; die Menschen werden geboren, damit sie Gott als Vater erkennen, und darin besteht die Weisheit; sie erkennen Gott, um ihn zu ehren, und darin besteht die Gerechtigkeit; sie ehren ihn, um als Lohn die Unsterblichkeit zu empfangen; sie empfangen die Unsterblichkeit, um Gott auf ewig zu dienen. Siehst du, wie hier alles miteinander verknüpft ist, das erste mit dem mittleren und das mittlere mit dem letzten? Ziehen wir nun die einzelnen Sätze in Betracht und sehen wir, ob bei ihnen die Begründung standhält. Gott hat die Welt um des Menschen willen gemacht. Wer das nicht einsieht, der unterscheidet sich nicht viel vom Tiere. Wer schaut zum Himmel empor außer der Mensch? Wer bewundert die Sonne, die Gestirne, die sämtlichen Werke Gottes außer der Mensch? Wer bebaut die Erde? Wer erntet ihre Früchte? Wer befährt das Meer? Wer hat die Fische, wer die Vögel, wer die vierfüßigen Tiere in der Gewalt außer der Mensch? Alles hat demnach Gott um des Menschen willen gemacht, weil alles dem Menschen zum Gebrauch überlassen ist. Das haben die Philosophen richtig erkannt; aber die Folgerung, die sich daraus ergibt, haben sie nicht durchschaut, daß nämlich Gott den Menschen selbst um Gottes willen geschaffen hat. Denn das wäre der folgerichtige, pflichtgemäße und notwendige Schluß gewesen: Nachdem Gott um des Menschen willen so große Werke geschaffen, nachdem er dem Menschen solche Ehre und Macht verliehen hat, daß er Herrscher ist in der Welt, so muß der Mensch in Gott den Urheber so großer Wohltaten erkennen, muß in ihm den Schöpfer erkennen, der den Menschen und die Welt um des Menschen willen geschaffen hat, und muß ihm die gebührende Anbetung und Verehrung erweisen. Hier ist Plato vom Wege abgeirrt, hier hat er die Wahrheit, die er anfänglich S. 211 ergriffen hatte, aus der Hand gelassen, indem er über die Verehrung dieses Gottes, den er als Gründer und Vater des Alls bekannte, schweigsam geworden ist, indem er nicht erkannt hat, daß der Mensch an Gott durch die Bande der kindlichen Liebe gebunden (religatus) ist, woher die Religion selbst (religio) den Namen hat, und daß dies allein der Grund ist, warum die Seelen unsterblich werden. Plato war von der Unsterblichkeit der Seelen überzeugt, aber er stieg nicht auf Stufen zu dieser Überzeugung hinab. Indem er nämlich die Mittelglieder wegließ, stürzte er vielmehr wie über einen steilen Abgrund auf die Wahrheit hinab und ging dann keinen Schritt mehr weiter, weil er eben das Wahre durch Zufall, nicht durch Überlegung gefunden hatte. Man muß also Gott verehren, damit der Mensch durch die Religion, die zugleich Gerechtigkeit ist, von Gott die Unsterblichkeit empfange; und es gibt auch keine andere Belohnung für den frommen Geist; wenn dieser unsichtbar ist, so kann er vom unsichtbaren Gott nur mit einem unsichtbaren Lohne beschenkt werden.

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Übersetzungen dieses Werks
Auszug aus den göttlichen Unterweisungen (BKV)
The Epitome of the Divine Institutes
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu den „Epitome"

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung