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Von den Todesarten der Verfolger (BKV)
10. Anlaß der Verfolgung.
Während Diokletian, der aus Furcht gerne nach der Zukunft forschte, in den Ländern des Orients weilte, brachte er häufig Opfer dar und spähte in der Leber der Opfertiere nach den kommenden Ereignissen. Da machten einige der Diener, die (Gott) den Herrn kannten und die ihm beim Opfer zur Seite standen, auf ihre Stirne das unsterbliche Zeichen. Die Folge davon war, daß die Dämonen verscheucht und die Opfer gestört wurden. Die Opferschauer wandten sich unruhig hin und her und konnten in den Eingeweiden nicht die gewohnten Zeichen erblicken; und als hätten sie nicht den Göttern genehm geopfert, wiederholten sie mehrmals das Opfer. Aber auch das wiederholte Schlachten von Opfertieren ließ keine Zeichen erkennen, bis der Vorsteher der Opferschauer, Tages, sei es aus Mutmaßung oder aus Augenschein, erklärte, die Opfer gäben aus dem Grunde nicht Bescheid, weil bei den heiligen Handlungen unheilige Menschen zugegen wären. Jetzt geriet Diokletian in Wut. Es mußten sofort nicht bloß die beim Opfer Anwesenden, sondern die sämtlichen Palastbewohner opfern. S. 15 Wer sich weigerte, sollte mit Ruten gestrichen werden. Auch an die Befehlshaber erließ er Schreiben mit dem Auftrag, die Soldaten zu den verruchten Opfern zu zwingen. Wer nicht gehorchte, sollte aus dem Heere gestoßen werden. So weit ging er in seinem Grimm und Zorn. Weiteres tat er nichts wider das Gesetz und die Religion Gottes. Nach Verlauf einiger Zeit kam er nach Bithynien, um dort den Winter zuzubringen. Dorthin kam auch Galerius, von Frevelmut entflammt, um den wankelmütigen Greis, der bereits den Anfang gemacht, zur Verfolgung der Christen aufzustacheln. Die Wut des Galerius aber hatte, meinen Erkundigungen nach, folgende Veranlassung:
Edition
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De mortibus persecutorum
10.
[1] Cum ageret in partibus Orientis, ut erat pro timore scrutator rerum futurarum, immolabat pecudes et in iecoribus earum ventura quaerebat. [2] Tum quidem ministrorum scientes dominum cum adsisterent immolanti, imposuerunt frontibus suis inmortale signum; quo facto fugatis daemonibus sacra turbata sunt. Trepidabant aruspices nec solitas in extis notas videbant et, quasi non litassent, saepius immolabant. [3] Verum identidem mactatae hostiae nihil ostendebant, donec magister ille aruspicum Tagis seu suspicione seu visu ait idcirco non respondere sacra, quod rebus divinis profani homines interessent. [4] Tunc ira furens sacrificare non eos tantum qui sacris ministrabant, sed universos qui erant in palatio iussit et in eos, si detrectassent, verberibus animadverti, datisque ad praepositos litteris, etiam milites cogi ad nefanda sacrificia praecepit, ut qui non paruissent, militia solverentur. [5] Hactenus furor eius et ira processit nec amplius quicquam contra legem aut religionem dei fecit. [6] Deinde interiecto aliquanto tempore in Bithyniam venit hiematum eodemque tum Maximianus quoque Caesar inflammatus scelere advenit, ut ad persequendos Christianos instigaret senem vanum, qui iam principium fecerat. Cuius furoris hanc causam fuisse cognovi.