50. Die Familien der Verfolger.
So hat Gott die sämtlichen Verfolger seines Namens in der Weise gestürzt, daß von ihnen weder Stamm noch Wurzel mehr übrig blieb. Denn kaum hatte Licinius die höchste Gewalt erlangt, so gab er Befehl, vor allem Valeria, die Maximin in seiner Erbitterung nicht einmal nach seiner Flucht, als er den Tod vor Augen sah, zu töten gewagt hatte, und ebenso den Kandidianus ums Leben zu bringen. Es war dies der Sohn des Galerius von einem Nebenweibe, den Valeria ob ihrer Kinderlosigkeit an Kindesstatt angenommen hatte. Valeria hatte auf die Nachricht vom Siege des Licinius ihren Anzug geändert und sich unter das Gefolge desselben gemischt, um das Schicksal Kandidians auszukundschaften. Dieser war zu Nikomedien vor Licinius erschienen und schien in Ehren zu stehen, bis er, ohne die geringste Ahnung zu haben, getötet wurde. Auf die Kunde von seinem Ausgange ergriff Valeria sogleich die Flucht. Ebenso ließ Licinius den bereits herangewachsenen Sohn des Severus, Severianus, der den Maximin auf der Flucht vom Schlachtfelde begleitet hatte, unter dem Vorwande, als habe er nach dem Tode Maximins an die Annahme des Purpurs gedacht, auf Leben und Tod anklagen und hinrichten. Alle diese hatten von Licinius schon längst Unheil befürchtet und daher lieber bei Maximin verweilen wollen, mit Ausnahme Valerias, welche die Aufforderung, ihr Erbrecht auf alle Güter des Galerius abzutreten, wie dem Licinius so auch dem Maximin verweigert hatte. Auch Maximins ältesten Sohn, der damals acht Jahre zählte, und dessen siebenjährige Tochter, die mit Kandidian verlobt gewesen, ließ Licinius ums Leben bringen. Aber vorerst wurde ihre Mutter in den Orontes1 hinabgestürzt. Dort hatte S. 62 sie oftmals züchtige Frauen in den Wellen begraben lassen. So haben alle Gottlosen in wahrem und gerechtem Gerichte Gottes den gebührenden Lohn für ihre Taten empfangen.
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Der Orontes durchströmte Antiochien, die Hauptstadt Syriens. ↩