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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae

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Summa theologiae

Articulus 5

Iª q. 62 a. 5 arg. 1

Ad quintum sic proceditur. Videtur quod Angelus non statim post unum actum meritorium beatitudinem habuerit. Difficilius enim est homini bene operari quam Angelo. Sed homo non praemiatur statim post unum actum. Ergo neque Angelus.

Iª q. 62 a. 5 arg. 2

Praeterea, Angelus statim in principio suae creationis, et in instanti, actum aliquem habere potuit, cum etiam corpora naturalia in ipso instanti suae creationis moveri incipiant, et si motus corporis in instanti esse posset, sicut opera intellectus et voluntatis, in primo instanti suae generationis motum haberent. Si ergo Angelus per unum motum suae voluntatis beatitudinem meruit, in primo instanti suae creationis meruit beatitudinem. Si ergo eorum beatitudo non retardatur, statim in primo instanti fuerunt beati.

Iª q. 62 a. 5 arg. 3

Praeterea, inter multum distantia oportet esse multa media. Sed status beatitudinis Angelorum multum distat a statu naturae eorum, medium autem inter utrumque est meritum. Oportuit igitur quod per multa media Angelus ad beatitudinem perveniret.

Iª q. 62 a. 5 s. c.

Sed contra, anima hominis et Angelus similiter ad beatitudinem ordinantur, unde sanctis promittitur aequalitas Angelorum Luc. XX. Sed anima a corpore separata, si habeat meritum beatitudinis, statim beatitudinem consequitur, nisi aliud sit impedimentum. Ergo pari ratione et Angelus. Sed statim in primo actu caritatis habuit meritum beatitudinis. Ergo, cum in eo non esset aliquod impedimentum, statim ad beatitudinem pervenit per solum unum actum meritorium.

Iª q. 62 a. 5 co.

Respondeo dicendum quod Angelus post primum actum caritatis quo beatitudinem meruit, statim beatus fuit. Cuius ratio est, quia gratia perficit naturam secundum modum naturae, sicut et omnis perfectio recipitur in perfectibili secundum modum eius. Est autem hoc proprium naturae angelicae, quod naturalem perfectionem non per discursum acquirat, sed statim per naturam habeat, sicut supra ostensum est. Sicut autem ex sua natura Angelus habet ordinem ad perfectionem naturalem, ita ex merito habet ordinem ad gloriam. Et ita statim post meritum in Angelo fuit beatitudo consecuta. Meritum autem beatitudinis, non solum in Angelo, sed etiam in homine esse potest per unicum actum, quia quolibet actu caritate informato homo beatitudinem meretur. Unde relinquitur quod statim post unum actum caritate informatum, Angelus beatus fuit.

Iª q. 62 a. 5 ad 1

Ad primum ergo dicendum quod homo secundum suam naturam non statim natus est ultimam perfectionem adipisci, sicut Angelus. Et ideo homini longior via data est ad merendum beatitudinem, quam Angelo.

Iª q. 62 a. 5 ad 2

Ad secundum dicendum quod Angelus est supra tempus rerum corporalium, unde instantia diversa in his quae ad Angelos pertinent, non accipiuntur nisi secundum successionem in ipsorum actibus. Non autem potuit simul in eis esse actus meritorius beatitudinis, et actus beatitudinis, qui est fruitio; cum unus sit gratiae imperfectae, et alius gratiae consummatae. Unde relinquitur quod oportet diversa instantia accipi, in quorum uno meruerit beatitudinem, et in alio fuerit beatus.

Iª q. 62 a. 5 ad 3

Ad tertium dicendum quod de natura Angeli est, quod statim suam perfectionem consequatur ad quam ordinatur. Et ideo non requiritur nisi unus actus meritorius; qui ea ratione medium dici potest, quia secundum ipsum Angelus ad beatitudinem ordinatur.

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Summe der Theologie

Fünfter Artikel. Ein verdienstvoller Akt genügte für den Engel zur Erreichung der Seligkeit.

a) Der Gegenbehauptung stehen folgende Gründe zur Seite: I. Schwerer ist es für den Menschen gut zu handeln, wie für den Engel. Der Mensch aber wird nicht gleich belohnt nach einem einzigen guten Akte. II. Gleich im Beginne seiner Erschaffung und im Augenblicke konnte der Engel einen Akt haben; da ja auch die Körper im Bereiche der Natur gleich im ersten Augenblicke ihrer Erschaffung in Bewegung zu sein anfangen. Und könnte eine körperliche Bewegung in einem Augenblicke vollzogen sein, wie das bei der Thätigkeit der Vernunft und des Willens der Fall ist, so hätten sie eine volle Bewegung im ersten Augenblicke ihres Erzeugtseins. Verdiente also der Engel in einem einzigen Willensakte seine Seligkeit, so war er im ersten Augenblicke seiner Erschaffung selig. III. Der Zustand der Seligkeit in den Engeln ist sehr weit entfernt vom Zustande ihrer Natur. Wo aber zwei Grenzpunkte sehr weit von einander entfernt sind, da giebt es viele Zwischenpunkte. Solche Zwischenpunkte nun können im vorliegenden Falle nur Verdienste sein. Also mußte der Engel durch viele Verdienste hindurch zur Seligkeit gelangen. Auf der anderen Seite ist die Beziehung der Seele und des Engels zur Seligkeit ungefähr die nämliche, so zwar, daß den Heiligen versprochen wird, sie würden den Engeln gleich sein. Die Seele aber, welche den Körper verläßt, erhält sogleich den Lohn der ewigen Seligkeit, wenn sie das Verdienst dazu hat und sonst kein Hindernis dafür besteht. Also gilt dies auch vom Engel. Derselbe hatte nun gleich im ersten Liebesakte das Verdienst für die Seligkeit. Also, da in ihm kein Hindernis besteht, wurde sie ihm sogleich zu teil.

b) Ich antworte, daß der Engel sogleich nach dem ersten Liebesakte, mit dem er die Seligkeit verdiente, selig wurde. Der Grund davon ist, daß die Gnade nach der Eigenheit der betreffenden Natur diese vollendet; wie ja jedes Wesen gemäß seiner Seinseschaffenheit eine Vollendung in sich aufnimmt. Nun ist dies der Engelnatur eigen, daß sie die ihrer Natur gebührende und von derselben geforderte Vollendung nicht nach und nach, durch Schließen von einem auf das andere, erlangt, sondern mit ihrer Natur selber deren natürliche Vollendung hat. (Kap. 58, Art. 3 und 4.) Im selben Maße also wie kraft seiner Natur der Engel Beziehung hat zur natürlichen Vollendung, so hat er kraft des Verdienstes Beziehung zur übernatürlichen Vollendung, zur Herrlichkeit. Und somit hat der Engel gleich nach dem ersten Verdienste die Herrlichkeit erhalten. Das Verdienst aber kann auch im Menschen in einem einzigen Akte bestehen; denn durch jeden Liebesakt verdient der Mensch die Seligkeit. Also folgt, daß der Engel sogleich nach einem Akte übernatürlicher Liebe die Seligkeit erlangt hat.

c) I. Gemäß seiner Natur ist der Mensch nicht dazu gemacht, sogleich die letzte Vollendung zu erhalten wie der Engel; und danach hat der Mensch einen längeren Weg dazu nötig. II. Der Engel ist über die Zeit des Körperlichen erhaben. Also verschiedene Augenblicke werden beim Engel nur gezählt gemäß der Aufeinanderfolge in den Akten selber. Zugleich aber konnte nicht sein der verdienstvolle Akt und der Seligkeits-Akt; da für den einen eine unvollkommene Gnade, für den anderen die abschließende Gnade erforderlich ist. Also sind es zwei Augenblicke; im ersten verdiente er die Seligkeit, im anderen war er selig. III. Der Natur des Engels kommt es zu, daß er gleich seine Vollendung erhält, zu welcher er Beziehung hat; und deshalb wird nur ein verdienstvoller Akt erfordert, der in der Weise als Zwischenpunkt aufgefaßt werden kann, weil gemäß ihm der Engel zur Seligkeit hingeordnet wird.

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