• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 70

Zweiter Artikel. Die Früchte unterscheiden sich von den Seligkeiten.

a) Dies scheint nicht der Fall zu sein. Denn: I. Die Seligkeiten werden den Gaben zugeschrieben. Die Gaben aber vollenden den Menschen, insofern er in Thätigkeit gesetzt wird vom heiligen Geiste. Also sind die Seligkeiten selber Früchte des heiligen Geistes. II. Wie die Frucht des ewigen Lebens sich zur wirklich besessenen künftigen Seligkeit verhält, so verhalten sich die Früchte hier im gegenwärtigen Leben zur Seligkeit des gegenwärtigen Lebens, welche in der Hoffnung auf die wirklich zu besitzende besteht. Die Frucht aber des ewigen Lebens ist die künftige Seligkeit selber. Also sind die Früchte des gegenwärtigen Lebens die Seligkeiten selber. III. Zur Frucht gehört es, daß sie etwas „Letztes“ und Ergötzliches sei. Das aber ist das Wesen der Seligkeit gerade. (Vgl. Kap. 3, Art. 1 und Kap. 11, Art. 3.) Auf der anderen Seite sind die Dinge voneinander verschieden, die sich in der Gattung unterscheiden. Aber nach verschiedenen Seiten und Principien hin werden geteilt die Früchte und Seligkeiten, wie deren Aufzählung zeigt. Also ist da Verschiedenheit vorhanden.

b) Ich antworte, mehr sei erfordert, um den Charakter der Seligkeit zu haben; wie als dazu, Frucht zu sein. Zu letzterer genügt, daß etwas das „Letzte“ und ergötzlich sei; zur „Seligkeit“ aber muß es noch dazu vollkommen und hervorragend sein. Alle Seligkeiten also können Früchte genannt werden, aber nicht umgekehrt. Denn Früchte sind alle guten Werke, die dem Menschen Ergötzen bereiten; Seligkeiten aber sind nur vollkommene Werke, die auch eben wegen ihrer Vollendung mehr den Gaben als den Tugenden zugeschrieben werden.

c) I. Alle Seligkeiten sind zugleich Früchte; aber nicht umgekehrt. II. Die Frucht des ewigen Lebens ist einfach und schlechthin die letzte Frucht; und deshalb ist sie zugleich ohne weiteres die ewige Seligkeit. Die Früchte des gegenwärtigen Lebens aber sind nicht schlechthin vollkommen und die „letzten“. Also sind nicht alle Früchte Seligkeiten. III. Mehr gehört zum Wesen einer „Seligkeit“ wie zu dem der „Frucht.“

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
Summa theologiae vergleichen
Übersetzungen dieses Werks
Summe der Theologie

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung