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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 17

Sechster Artikel. Die Hoffnung ist eine von den übrigen theologischen Tugenden Verschiedene theologische Tugend.

a) Dies wird geleugnet. Denn: I. Ein und dasselbe ist Gegenstand der Hoffnung und der anderen theologischen Tugenden, nämlich Gott selber. Der Gegenstand aber stellt den Wesensunterschied in den Zuständen der Seele her. Also. II. Im Symbolum heißt es: „Ich erwarte die Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben.“ Das Erwarten der Seligkeit aber gehört der Hoffnung an; und das Symbolum bekennt den Glauben. Also ist Glauben und Hoffen dasselbe. III. Die Hoffnung strebt nach Gott. Das aber ist eigen der heiligen Liebe. Also ist da kein Unterschied. Auf der anderen Seite ist da, wo kein Unterschied ist, auch kein Zählen möglich. Die Hoffnung aber wird als theologische Tugend mit dem Glauben und der Liebe aufgezählt; wie z. B. von Gregor l. moral. 16.

b) Ich antworte, als theologisch werde deshalb eine Tugend bezeichnet, weil sie Gott als ihrem Gegenstande anhängt. Nun kann jemand einem anderen in doppelter Weise anhängen: entweder auf Grund dieses anderen selber; oder weil man dadurch zu einem weiteren Gute gelangt. Die Liebe nun bewirkt, daß der Mensch Gott wegen Seiner, Gottes, selbst anhängt; denn sie einigt Gott mit dem Menschen kraft der Hinneigung. Die Hoffnung und der Glaube aber machen, daß der Mensch Gott anhängt als einem Princip, von dem aus Anderes uns geboten wird. Von Gott nämlich kommt uns sowohl die Kenntnis der Wahrheit als auch die Erreichung des Besitzes der vollkommenen Güte. Der Glaube also macht in uns, daß wir Gott anhangen, weil Er das Princip ist für die Erkenntnis der Wahrheit; die Hoffnung, daß wir Gott anhängen, weil Er das Princip für uns ist auf Grund seines Beistandes, daß wir die Seligkeit besitzen werden.

c) I. Gott ist nach verschiedenen Beziehungen, unter verschiedenen Gesichtspunkten, Gegenstand dieser Tugenden. Das genügt für den Unterschied derselben. II. Das „Erwarten“ steht im Symbolum; nicht als eigenster Akt des Glaubens, sondern weil die Hoffnung den Glauben voraussetzt. III. Die Hoffnung strebt nach Gott als nach dem zu erreichenden Enbgute und als nach dem dazu notwendigen wirksamen Beistande. Die Liebe einigt die Hinneigung des Menschen mit Gott; daß dieser, der Mensch, nicht sich selber, sondern daß er Gott lebe.

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