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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 2

Vierter Artikel. Die Zusammensetzung in der Person Christi.

a) Es scheint, daß die Person Christi nicht zusammengesetzt sei. Denn: I. Die Person oder das Fürsichbestehen Christi ist nichts Anderes wie die Person des „Wortes“. Im „Worte“ aber ist dem thatsächlichen Sein nach nicht geschieden: Natur und Person. Da also die Person des „Wortes“ eine durchaus einfache ist, kann unmöglich die Person Christi eine zusammengesetzte sein. II. Jede Zusammensetzung besteht aus Teilen. Die göttliche Natur aber kann nicht den Charakter eines Teiles haben, weil jeder Teil als solcher unvollkommen ist. Also kann unmöglich die Person Christi zusammengesetzt sein aus zwei Naturen. III. Alles Zusammengesetzte besteht aus einander gleichgearteten Teilen;wie aus Körpern in der Verbindung nur wieder ein Körper sich ergiebt. Ergiebt sich also aus den zwei Naturen in Christo etwas Zusammengesetztes, so kann dies nur wieder eine Natur und nicht eine Person sein; und danach hätte sich die Einigung in Christo in der Natur vollzogen, was falsch ist. Auf der anderen Seite sagt Damascenus (I.c.): „Wir anerkennen in Christo zwei Naturen und eine aus beiden zusammengesetzte Person.“ b. Ich antworte: Wird die Person Christi in sich betrachtet, so ist sie durchaus einfach. Wird sie aber betrachtet in ihrer Eigenschaft präcis als Person, der es zugehört, in einer Natur fürsichzubestehen, so besteht da für sich die Person Christi in zwei Naturen. Es ist da also wohl nur ein Subsistierendes oder Fürsichbestehendes; aber der maßgebende Grund, um zu subsistieren ist ein verschiedener, je nachdem Christus in der menschlichen Natur als subsistierend aufgefaßt wird oder in der göttlichen.

c) I. Ist beantwortet. II. Es ist hier von keiner Zusammensetzung die Rede auf Grund von Teilen, sondern auf Grund einer Zahl. So kann jenes, worin zwei Dinge Übereinkommen, als von diesen zusammengesetzt bezeichnet werden. III. Dieser Grundsatz, daß aus gleichartigen Teilen etwas zusammengesetzt sein müsse, bewahrheitet sich nur bei den Teilen eines zusammenhängenden Stoffes. Denn das Zusammenhängende wird zusammengesetzt nur aus in sich wieder zusammenhängenden Teilen. Bereits das Tier wird zusammengesetzt aus Leib und Seele, von denen kein Teil Tier ist.

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