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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 80

Zweiter Artikel. Geistigerweise dieses Sakrament nehmen, ist nur dem Menschen, nicht den Engeln eigen.

a) Dies scheint nicht. Denn: I. Zu Ps. 7. (panem angelorum) sagt die Glosse: „d. h. den Leib Christi, der wahrhaft die Speise der Engel ist.“ II. Augustinus sagt (tract. 26. in Joan.): „Unter dieser Speise und diesem Tranke muß man verstehen die Verbindung des Hauptes mit den Gliedern; nämlich die Kirche in den vorherbestimmten.“ Dazu aber gehören auch die Engel. III. Augustin sagt (serm 46. de verb. Dom.): „Geistigerweise muß Christus gegessen werden; denn Er selbst sagt: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“ Das kommt aber auch den heiligen Engeln zu, in denen kraft der Liebe Christus ist und sie sind in Christo. Auf der anderen Seite sagt Augustin (26. in Joan.): „Geistigerweise esset dieses Brot; die Unschuld bringt mit zum Altare.“ Sache der Engel aber ist es nicht, daß sie zum Altare hintreten, um davon etwas zu nehmen. Also ist auch nicht das Sakrament ihre geistige Nahrung.

b) Ich antworte; wird Christus als in seiner eigenen Gestalt, wie Er im Himmel ist, bestehend angesehen; so ist Er die Nahrung der Engel, die durch Anschauen und Liebe mit Ihm verbunden sind. Wird Christus aber als unter den sakramentalen Gestalten bestehend angesehen, soweit nämlich man an Christum glaubt mit dem Verlangen, dieses Sakrament zu nehmen, so ist da Christus geistige Nahrung, aber inwiefern Er verhüllt ist unter den Gestalten des Sakramentes. Und so kommt esden Engeln nicht zu, dieses Sakrament als solches geistigerweise zu empfangen.

c) I. Das Empfangen Christi unter diesem Sakramente hat zum Zwecke das Genießen im ewigen Heim, wie die Engel Christum besitzen. Da nun, was Mittel zum Zwecke ist, sich ableitet vom Zwecke; so leitet sich die sakramentale Speisung in der Eucharistie gewissermaßen ab von jener Speisung, welcher die Engel im Himmel sich erfreuen. Deshalb wird vom Menschen hier gesagt, er esse das Brot der Engel. Denn dieses Brot ist an erster Stelle das der Engel, die Christum genießen in seiner eigenen Gestalt; und dann ist es das Brot der Menschen, welche Christum unter den sakramentalen Gestalten empfangen. II. Die Menschen und die Engel gehören zum selben mystischen Körper; die Engel aber durch das Schauen, die Menschen durch den Glauben, dem die Sakramente, welche ja unter körperlicher Verhüllung Heiliges bieten, entsprechen. III. Der Herr bleibt während des irdischen Lebens in den Menschen vermittelst des Glaubens; in den heiligen Engeln durch die Anschauung.

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