8.
Aber so macht es der böse Feind. Er bedient sich, wie es scheint, unserer echten Tugenden, um dem Bösen, wozu er verleiten will, nach Möglichkeit den Stempel des guten aufzudrücken. Ist ein Fehler auch noch so gering, so muß er dadurch, daß er in einem Kloster vorkommt, viel gewinnen. Wie weit mehr aber wird er durch mich gewonnen haben, da ich des Bösen so viel getan! Daher kam es auch, daß in vielen Jahren bloß drei Personen, später dagegen, als mich der Herr in der Tugend schon mehr gekräftigt hatte, in zwei oder drei Jahren ihrer viele aus meinen Belehrungen Nutzen schöpften, wovon ich noch erzählen werde. Ein anderer großer Nachteil, der sich aus einem vorzeitigen Eifer für das geistliche Wohl des Nächsten ergibt, ist der, daß die eigene Seele dadurch Einbuße erleidet. Denn was uns im Anfang hauptsächlich beschäftigen soll, ist die bloße Sorge für unsere Seele allein, indem wir uns denken, außer Gott und ihr wäre sonst niemand auf der Welt. Dies ist es, was der Seele großen Nutzen schafft.