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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Einunddreißigstes Hauptstück

10.

Das Gesagte möge dazu dienen, daß der wahre Diener Gottes die Schreckbilder, durch die die bösen Geister Furcht einjagen wollen, wenig achte. Jedesmal, sooft wir sie verachten, verlieren sie an Stärke, indes die Seele bedeutend mehr Herrschaft über sie erlangt; und immer bleibt uns ein großer Gewinn davon, den ich zur Vermeidung der Weitläufigkeit nicht näher erkläre. Nur will ich noch erzählen, was mir einmal in der Allerseelennacht widerfuhr. Ich befand mich da in einem Oratorium und hatte eben eine Nokturn (des Totenoffiziums) beendigt. Während ich nun noch einige sehr andächtige Gebete sprach, die in unserem Breviere zuletzt noch stehen, setzte sich der böse Feind auf das Buch, um mich an der Vollendung dieser Gebete zu hindern. Ich bekreuzte mich, und er verschwand. Als ich wieder zu lesen anfing, kam er wieder; und so geschah es, daß ich, wie ich glaube, dreimal anfing und nicht fertig werden konnte, bis ich endlich zu seiner Verscheuchung Weihwasser gebrauchte. In demselben Augenblicke sah ich, wie einige Seelen, denen nur noch etwas Weniges zu ihrer Befreiung gefehlt haben mochte, aus dem Fegfeuer gingen; dies hat wohl, wie ich meinte, der böse Feind verhindern wollen. Selten sah ich ihn in sichtbarer Gestalt, gar oft aber ohne irgendeine Gestalt, nach Art jener Visionen, bei denen man, wie ich schon gesagt habe, klar erkennt, daß jemand zugegen sei, ohne jedoch eine Gestalt zu schauen.

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Übersetzungen dieses Werks
Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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