1.
Von jenem viertägigen Paroxysmus blieb ich so schwach, daß der Herr allein wissen kann, welch unerträgliche Qualen ich zu leiden hatte. Meine Zunge war ganz zerbissen. Da ich so lange keine Speise zu mir genommen hatte und sehr abgemagert wurde, war mir der Schlund zum Ersticken eingeschrumpft, so daß ich nicht einmal Wasser schlucken konnte. Es war mir, als ob alle Glieder meines Leibes verrenkt wären; mein Kopf war ganz verwirrt und mein Leib zusammengezogen wie ein Knäuel. So übel hatte mir das Leiden jener Tage zugesetzt. Ich konnte weder das Haupt, noch Arme, noch Hände und Füße bewegen, sondern lag regungslos da wie ein Toter, wenn nicht andere mich bewegten. Bloß einen Finger der rechten Hand, meine ich, konnte ich noch rühren. Man wußte gar nicht, wie man mich nur anfassen sollte, weil alles an mir so schmerzhaft war, daß ich es nicht hätte ertragen können; ihrer zwei mußten mich daher in einem Bettuche, das die eine an einem Ende, die andere an dem anderen hielt, heben und legen. So dauerte es bis Ostern. Nur dann fand ich eine Erleichterung, wenn mich niemand anrührte, weil da die Schmerzen oftmals aufhörten. Wollte ich also etwas Ruhe genießen, so stelle ich mich, als wäre mir wohl; denn ich fürchtete, es möchte mir, wenn man mich anrührte, die Geduld ausgehen. Ich war schon sehr froh, als wenigstens die durchdringenden und anhaltenden Schmerzen endlich einmal aufhörten. Diese waren jedoch beim Eintreten der Schauer eines doppelten viertägigen Fiebers, das mir noch in der heftigsten Weise zusetzte, unerträglich. Auch der große Ekel vor jeder Speise dauerte noch fort.