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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Das Leben der heiligen Theresia von Jesu
Achtunddreißigstes Hauptstück

2.

Später offenbarte mir der Herr, wie es auch jetzt manchmal geschieht, noch höhere Geheimnisse. Immer aber sah ich nur so viel, als der Herr mir zeigen wollte; denn es ist da in keiner Weise möglich, daß eine Seele mehr schaue, als ihr gezeigt wird. Was ich indessen schaute, war so erhaben, daß das Geringste davon hinreichend war, meine Seele in Staunen zu versetzen und sie derartig zu fördern, daß sie alle Dinge dieses Lebens gering achtete. könnte ich doch nur von dem Wenigsten, was ich da erkannt habe, etwas erklären! Wenn ich aber darüber nachdenke, wie dies sein könnte, finde ich es unmöglich. Nicht einmal für den Unterschied zwischen dem Lichte, das wir auf Erden sehen, und zwischen dem, was dort, wo alles lauter Licht ist, dem Schauenden sich darstellt, gibt es einen Vergleich; denn selbst die Klarheit der Sonne scheint dagegen etwas sehr Widerliches zu sein. Kurz, die schärfste Einbildungskraft kann nicht so weit gelangen, daß sie sich die Beschaffenheit dieses Lichtes oder etwas anderes von den Dingen vorstellen könnte, die der Herr mir zu verstehen gab. Dabei ließ er mich eine unaussprechliche Wonne kosten; denn hier werden alle Sinne in so hohem Grade und mit solcher Lieblichkeit erquickt, daß man es gar nicht aussprechen kann, weshalb ich auch am besten davon schweige.

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Übersetzungen dieses Werks
Das Leben der heiligen Theresia von Jesu

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