4.
Als ich mich in Unterhaltungen mit weltlichen Personen einzulassen begann, meinte ich nicht, daß sie in der gebräuchlichen Art, wie ich sie sah, meiner Seele einen so großen Nachteil und so viele Zerstreuungen bringen würden, wie ich dies später erkannt habe. Ich glaubte, ein so allgemeiner Gebrauch, wie die in vielen Klöstern üblichen Besuche auswärtiger Personen, könnte mir auch nicht mehr schaden als den übrigen, die mir als tugendhafte Nonnen bekannt waren. Dabei beachtete ich jedoch nicht, daß jene viel besser waren als ich und dergleichen Besuche für sie keine so große Gefahr mit sich brachten wie für mich; denn einige Gefahr befürchte ich immerhin, und bestände auch der Schaden, den sie bringen, in nichts anderem als in bloßem Zeitverlust. Einstmals nun befand ich mich eben in der Unterhaltung mit einer Person, die ich erst kurz zuvor kennengelernt hatte, als mich der Herr davon überzeugen wollte, daß solche Freundschaften unpassend für mich wären; zugleich wollte er mich warnen und mich in meiner so großen Blindheit erleuchten. Es erschien vor mir Christus mit sehr ernstem Antlitze und gab mir zu verstehen, daß ihn so etwas verdrieße. Ich sah ihn mit den Augen der Seele, und zwar viel deutlicher, als ich ihn mit leiblichen Augen hätte sehen können. Seine Gestalt blieb mir so tief eingeprägt, daß es mir jetzt nach mehr als sechsundzwanzig Jahren noch immer ist, als sähe ich ihn gegenwärtig. Ich war darüber sehr erschrocken und bestürzt und wollte mit der Person, mit der ich mich unterhielt, nicht mehr verkehren.