• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Berichte und Gunstbezeigungen der hl. Theresia
II. Gunstbezeigungen Gottes

3.

Als ich am zweiten Tage der Fastenzeit im Kloster des hl. Joseph zu Malagon kommuniziert hatte, zeigte sich mir Unser Herr in einer gewöhnlichen bildlichen Vision. Wie ich ihn anschaute, sah ich, daß er statt mit der Dornenkrone um das verwundete Haupt eine glänzende Krone trug. Weil ich zu diesem Leidensgeheimnisse des Herrn eine große Andacht trug, so freute ich mich sehr; und als ich den großen Schmerz zu überdenken begann, den so viele Wunden ihm verursacht, tat mir dies selbst recht wehe. Da sagte der Herr zu mir: »Betrübe dich nicht über jene Wunden, sondern wegen der vielen, die man mir jetzt schlägt!« Als ich ihn fragte, was ich zu diesem Zwecke tun könne, da ich zu allem bereit sei, antwortete er mir, es sei jetzt keine Zeit zu ruhen, sondern ich sollte mich beeilen, diese Klöster zu gründen; denn in den Seelen dieser Klöster finde er seine Ruhe. Ich sollte alle, die sich bei mir melden, aufnehmen; denn viele wollten ihm dienen, aber sie fänden keine Stätte und keine Gelegenheit dazu. Die Klöster in kleinen Ortschaften sollten ebenso wie dieses errichtet werden; denn wenn der gute Wille da ist, könnten sie ebenso viele Verdienste wie in den anderen erwerben. Auch sollte ich es dahin zu bringen suchen, sämtliche Klöster unter eine Oberleitung zu stellen und dafür Sorge zu tragen, daß infolge Mangels an zeitlichem Unterhalt der innere Friede nicht verlorengehe; er werde es durch seinen Beistand an nichts fehlen lassen. Ebenso solle man für die Kranken große Sorgfalt tragen; denn eine Priorin, die für die Kranken nicht sorge und sie nicht pflege, gleiche den Freunden des hl. Job; er sende die Krankheit zum Heile der Seelen; solche Priorinnen aber bringen sie in Gefahr, die Geduld zu verlieren. Auch befahl er mir, die Stiftung dieser Klöster zu beschreiben. Als ich bei mir überdachte, daß die Stiftung des Klosters in Medina nichts Bemerkenswertes zum Aufschreiben biete, da sprach der Herr zu mir noch: »Genügt es dir nicht, daß sie auf wunderbare Weise zustande kommen!« Er wollte sagen, er allein habe sie zuwege gebracht, da es ohne alle Mittel zustande kam. Ich entschloß mich also, diese Stiftung zu beschreiben.

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (74.50 kB)
  • epubEPUB (60.54 kB)
  • pdfPDF (224.89 kB)
  • rtfRTF (178.58 kB)
Übersetzungen dieses Werks
Berichte und Gunstbezeigungen der hl. Theresia

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung