23. Brief — An Didakus vom heiligen Petrus de la Palma, Bürger in Toledo
Toledo, am 15. Juli 1570
Eintritt seiner zwei Töchter in das dortige Karmelitinnenkloster.
Jhs
Der Heilige Geist sei allezeit mit Ihnen!
Da ich weiß, daß Ihre Töchter, unsere nunmehrigen Schwestern, schon lange nach dem Ordenskleid unserer Lieben Frau Verlangen tragen und Sie nicht dagegen sind, so habe ich mich entschlossen, es ihnen heute zu geben. Es geschah dies, weil ich den Geist und den Eifer gesehen, womit sie mich darum gebeten haben, und in der Überzeugung, es werde zur Verherrlichung des Herrn gereichen.
Ich bitte Sie in Liebe, das Geschehene zu genehmigen und die große Gnade zu beherzigen, die Ihnen die göttliche Majestät dadurch erwiesen hat, daß sie Ihnen solche Töchter gab, die sich der Herr zu seinen Bräuten auserwählte. Sie sind hocherfreut und nur darum bekümmert, daß dieser ihr Schritt Ihnen schwerfallen könnte. Wollen Sie doch um der Liebe unseres Herrn willen die für diesen Stand so vortrefflich geeigneten Seelen ja durch nichts beunruhigen. Sie werden Ihnen hier zum Troste gereichen und vielleicht mehr als anderswo. Alle Schwestern dieses Klosters können Sie beide als Ihre Dienerinnen und Fürbitterinnen ansehen. Unser Herr sei allezeit mit Ihrer Seele und halte Sie an seiner Hand! Amen.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu, Karmelitin
