251. Brief — An die Mutter Maria vom heiligen Joseph, Priorin in Sevilla
Ávila, im September 1578
Bitte an die Priorin, gegen den Kaplan des Klosters auch weiterhin nachsichtig zu sein.
...Um der Liebe unseres Herrn willen bitte ich Sie, meine Tochter, geduldig zu schweigen. Denken Sie nicht mehr daran, diesen Pater vom Kloster zu entfernen, so viele Leiden und Verdrießlichkeiten er ihnen auch bereiten mag, vorausgesetzt, daß Gott dadurch nicht beleidigt wird! Denn es ist mir unerträglich, mich gegen einen Mann undankbar zu erzeigen, der uns so viel Gutes erwiesen hat. Ich erinnere mich noch gut an jene Zeit, wo er uns, als man uns bei einem Hauskauf hintergehen wollte, vor dieser List bewahrte, und ich kann den Dienst, den er uns bei dieser Gelegenheit erwiesen, sowie die Schwierigkeiten, aus denen er uns befreit hat, nie vergessen. Immer hielt ich ihn für einen Diener Gottes und seine Absichten für gut. Ich sehe wohl ein, daß dies Bestreben, mich dankbar zu erzeigen, keine Vollkommenheit von mir ist; es ist dies ohne Zweifel eine Naturanlage; denn mit einer Sardine, die man mir schenkt, könnte man mich gewinnen...