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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Briefe

283. Brief — An die Mutter Anna von der Menschwerdung, Priorin in Salamanka

Ávila, am 18. Juni 1579

Nachricht über den erhaltenen Befehl, nach Salamanka und Valladolid zu reisen.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Euerer Ehrwürden!

Heute, am Fronleichnamsfeste, sandte mir der Pater Vikar, Angelus de Salazar, beiliegenden Brief an Euere Ehrwürden und einen ausdrücklichen Befehl, mich in Ihr Kloster zu begeben. Gehe Gott, daß dies nicht von Ihnen selbst ausgehe! Denn wie mir gesagt wurde, hat man mir diesen Auftrag auf Bitten des Don Ludwig Manrique gegeben. Doch sei dem, wie ihm wolle; kann ich etwas zu Ihrer Ruhe beitragen, so werde ich es von Herzen gerne tun, und es wäre mein Wunsch, mich sogleich zu Ihnen begeben zu können; allein Seine Paternität befiehlt mir, zuerst nach Valladolid zu gehen. Er konnte wohl die Sache nicht anders anordnen; in jedem Fall habe ich keine Anregung dazu gegeben; vielmehr habe ich, unter uns gesagt, alles getan, was ich mit gutem Gewissen tun konnte, um von dieser Reise verschont zu bleiben, die nach meinem Dafürhalten jetzt nicht notwendig ist. Allein er, der Gottes Stelle vertritt, weiß besser als ich, was zuträglich ist.

Seine Paternität schreibt mir vor, nur kurze Zeit in Valladolid

zu bleiben; allein so kurz dieser Aufenthalt dortselbst auch sein mag, so wird doch der kommende Monat dazu erforderlich sein, und gebe Gott, daß er hinreicht! Ich meine, daß diese Verzögerung für Ihre Angelegenheit ohne Bedeutung ist. Euere Ehrwürden müssen aber dieses alles vor Petrus de la Vanda geheimhalten; denn dieser würde uns mit seinen Vorschlägen gleich zu Tode quälen. Für uns ist es das beste, auf gar keinen Vorschlag einzugehen.

Wenn Euere Ehrwürden mir etwas mitzuteilen haben, so können Sie mir nach Valladolid schreiben. Ihre Briefe sind nicht angekommen, und der Student wird von seinem Vater überall gesucht. Machen Sie sich über meine Reise nach Valladolid keinen Kummer! Ich komme ja in die Nähe des Paters Balthasar Alvarez. Der Bischof von Salamanka ist, wie ich erfahren habe, schon wieder gesund, was mich [sehr] gefreut hat.

Sagen Sie der Schwester Elisabeth von Jesu, daß mir ihre Krankheit sehr zu Herzen gegangen ist. Der Priorin von Segovia habe ich geschrieben, sie möge dem Herrn Andreas de Jimena sagen, daß er, wenn er mich sprechen wolle, sogleich dorthin kommen solle. Ich weiß nun nicht, was er tun wird. Der Pater Vikar schreibt mir, er gebe die Erlaubnis, um diese Angelegenheit zu regeln. Ich wünsche, daß er komme, damit wir mit Hilfe des Herrn einig werden; denn ich verlange nichts anderes, als ihm gefällig zu sein und ihn zufriedenzustellen.

Meine Elisabeth von Jesu möchte ich freilich nicht in schwächlichem Zustand antreffen; ich wünsche ihr die Gesundheit des Leibes; bezüglich des Zustandes ihrer Seele bin ich zufrieden. Sagen Sie ihr dieses! Der Überbringer dieses Briefes wartet schon auf mich. Darum kann ich nichts mehr beifügen als nur die Bitte, Gott möge Sie behüten! Meine Empfehlungen an alle Schwestern!

Heute ist das Fronleichnamsfest.

Euerer Ehrwürden Dienerin

Theresia von Jesu

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