228. Brief — An Don Laurentius de Cepeda in la Serna bei Ávila
Segovia, am 15. Juni 1580
Besorgnis der Heiligen über das Befinden ihres Bruders. Zweifelhafter Beruf.
Jhs
Der Heilige Geist sei mit Ihnen!
Ich bin jetzt in Segovia, und zwar äußerst bekümmert, bis ich Nachricht über Ihre Gesundheit erhalte. Ich kann nicht begreifen, wie es kommt, daß ich seit der Abreise des Petrus de Ahumada nichts mehr von Ávila hörte. Damals erhielt ich wohl einen Brief; aber jetzt bin ich in Furcht, Sie möchten krank sein, weswegen mir auch die Schwestern des St.JosephsKlosters nicht zu schreiben wagten. Diesen Brief überbringt Ihnen Pater Antonius von Jesu. Er wird Sie besuchen und Ihnen über alles Nachricht geben. Deshalb will ich mich kurz fassen; übrigens bin ich auch mit anderweitigen Geschäften überladen, aber ich überlasse alles Seiner Paternität.
Die Verehelichung mit dem Edelmanne, von der Sie mir schrieben, kam nicht zustande. Hier in Segovia war man dagegen. Die Priorin erzählte mir so viel Gutes von jener jungen Dame, daß ich es für ein großes Glück ansehen würde, wenn sie in unsere Verwandtschaft käme. Sie ist mit der Priorin innig befreundet und wird kommen, um mich zu besuchen. Wir werden ein geeignetes Mittel suchen, damit die Mutter Priorin sie prüfe, um zu erfahren, ob es geraten sei, daß Sie sich mit dieser Angelegenheit noch weiter beschäftigen. Der Herr füge es so, wie es am meisten zu seiner Ehre gereicht, und behüte Sie!
Geben Sie mir bald Nachricht über Ihre Gesundheit! In Toledo ließ ich einen Brief an Sie zurück, weiß aber nicht, ob Sie ihn erhalten haben. Die freundlichsten Grüße an Don Franz; auch Pater Gracián, der hier ist, sendet Ihnen seine Grüße. Gott behüte Sie und mache Sie recht heilig! Amen. Wir kamen vorgestern hier an.
Heute ist der 15. Juni.
Ihre Dienerin
Theresia von Jesu