329. Brief — An Don Laurentius de Cepeda in la Serna bei Ávila
Segovia, am 19. Juni 1580
Ermunterung zum Gottvertrauen. Verschiedene Ratschläge.
Jesus sei mit Ihnen!
Man berichtet mir die Ankunft dieses Boten... Es hätte mir sehr leid getan, wenn... ... Ich Verstehe nicht, woher Sie wissen, daß Sie bald sterben werden, und warum Sie solch grundlosen Gedanken nachhängen und sich mit dem ängstigen, was doch nicht geschehen wird. Vertrauen Sie auf Gott! Er ist der treueste Freund, der weder Sie noch auch Ihre Kinder verlassen wird. Ich wünschte recht sehr, Sie wären imstande, hierher zu kommen, da es mir nicht möglich ist, nach Ávila mich zu begeben. Besuchen Sie wenigstens öfters das St.JosephsKloster, da Sie so nahe bei diesem wohnen! Es wird Ihnen das nur förderlich sein. Es war gar nicht gut für Sie, daß Sie sich so lange ferne gehalten haben und immer allein geblieben sind. Tun Sie das um der Liebe willen nicht mehr, und geben Sie mir Nachricht über Ihre Gesundheit! Seitdem ich hier in Segovia bin, befinde ich mich weit besser, und die kleinen Fieberanfälle, die ich früher hatte, haben mich verlassen. Um die Angelegenheit, über die ich Ihnen geschrieben, habe ich mich seitdem nicht mehr bekümmert; ich werde auch weiter nichts tun können, bis Pater Angelus, der noch acht Tage hier bleiben wird, abgereist ist.
Die Mutter Priorin, Pater Gracián und die Schwester [Anna] vom heiligen Bartholomäus empfehlen sich Ihnen recht sehr! Grüßen Sie mir Don Franz und geben Sie mir um der Liebe willen Nachricht über Ihre Gesundheit! Gott sei mit Ihnen! Um Ihnen mehr zu schreiben, habe ich jetzt keine Zeit.
Heute ist der 19. Juni.
Ihre Dienerin
Theresia von Jesu
Vielleicht wird es nötig sein, daß ich Ihnen einen eigenen Boten sende. Es ist nämlich in der Angelegenheit, von der ich Ihnen schon geschrieben habe, etwas zutage getreten, was Aussicht auf guten Erfolg gewährt. Allein bis zur Abreise des Paters Angelus läßt sich nichts regeln.