357. Brief — An Petrus Johannes de Casademonte in Madrid
Palencia, im März 1581
Dank für alle guten Dienste. Bitte, ihr sogleich über die Verhandlungen des Kapitels Nachricht zu geben.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen, und er verleihe Ihnen geistiges und leibliches Wohlergehen, um das alle Schwestern für Sie bitten! Wir beten recht eifrig in dieser Absicht; aber Sie dürfen sich dafür nicht erkenntlich zeigen, da wir Ihnen ja zu so großem Danke verpflichtet sind. Die gleiche Gnade erflehen wir auch für Doña Maria, in deren Gebete ich mich recht angelegentlich empfehle.
Unser Herr belohne Sie dafür, daß Sie mir bei jeder Gelegenheit so erfreuliche Nachrichten zusenden! Jetzt warte ich von Tag zu Tag auf jene, die noch fehlen. Diese werden gewiß auch ankommen, und ich bin vollkommen überzeugt, daß Sie sorgfältig darauf bedacht sein werden, uns recht bald darüber Mitteilung zukommen zu lassen. Diese Ihre Sorgfalt, in der Sie nicht ermüden, uns Liebesdienste und gütiges Entgegenkommen zu erweisen, stimmt uns wahrhaftig zum Lobpreise Gottes.
Ich habe Ihnen schon geschrieben, daß ich das Briefpaket unseres Provinzials, Pater Angelus de Salazar, erhalten und ihm geantwortet habe; jetzt schrieb ich ihm wiederum. Sollte er nicht in Madrid sein, so bitte ich Sie um der Liebe willen, ihm diese meine Briefe durch einen zuverlässigen Boten zustellen zu lassen, sobald Sie einen finden! Sie brauchen sich keine Sorge zu machen bezüglich einer Antwort von ihm; antwortet er Ihnen nicht, so ist es nicht notwendig, ihn darum zu ersuchen.
In den letzten Tagen hatte ich wieder viel zu leiden unter meinen gewöhnlichen Anfällen; jetzt befinde ich mich wieder besser und bin selbst ganz vergnügt, wenn ich an die Freude denke, die meine Väter [im Kapitel] haben werden. Unser Herr gebe, daß ich sie vollkommen befriedigt sehe und daß ihre Verordnungen uns behilflich sind, ihm mit größerem Eifer dienen zu können!
Wenn Sie Herrn López de Velasko sehen, so bitte ich Sie, ihm sagen zu wollen, daß ich seine über Valladolid gesandten Briefe erhalten habe; ebenso ersuche ich Sie, ihm Mitteilung zu machen, daß die Briefe mit der gewöhnlichen Post sicherer hierher gelangen, da der Postmeister mein Freund ist. Ich werde tun, was er von mir verlangt.
Hier wird es, wie ich glaube, einige Zeit noch viel zu tun geben; sollte dies auch nicht der Fall sein, so gedenke ich doch, wenn der Gehorsam mir nichts anderes befiehlt, hier zu bleiben, bis ich unsere Angelegenheiten beendigt sehe. Gott möge in seiner Allmacht alles zu einem glücklichen Ende führen und Sie in zeitlichem und geistigem Frieden erhalten, wie ich und alle Schwestern ihn darum bitten!
Die Mutter Agnes von Jesu empfiehlt sich in Ihr Gebet. Verzeihen Sie mir diesmal, daß dieser Brief nicht durch eine fremde Hand geschrieben ist! Es war mir ein großer Troß, daß ich so viel Zeit hatte, um mit eigener Hand schreiben zu können; ich wünschte, es wäre immer so.
Palencia, aus unserem Kloster zum heiligen Joseph.
Ihre Dienerin
Theresia von Jesu